Volltext: I. Jahrgang, 1896 (I. JG., 1896)

ÖBERÖSTERREICHISCHE BAUZEITUNG. 
Seite 7. 
Nr. 1. 
Zum Schlachthausbau. Der Bau des neuen Schlacht¬ 
hauses ist bereits in das Stadium getreten, wo die Aus¬ 
schreibung für die Uebernahme der Bauarbeiten ehestens 
zu erfolgen hat. Wir hatten Gelegenheit Einsicht zu 
nehmen in die Pläne und müssen gestehen, dass die 
Ausarbeitung derselben dem städtischen Bauamte zur 
Ehre gereicht. Sowohl die Anordnung der Stallungen, der 
Schlachtkammern und des Kühlhauses ist eine praktische, 
ebenso werden die sanitären Einrichtungen nach den 
neuesten und bewährtesten Systemen zur Anlage gebracht 
werden. Der Opferwilligkeit der Stadt Linz wird es gelun¬ 
gen sein, in zwei Jahren ein sowohl vom sanitären wie 
auch vom staatsökonomischen Standpunkte aus so hoch¬ 
wichtiges Werk in der Landeshauptstadt errichtet zu haben, 
und zwar in einer Weise, dass sie mit Recht darauf stolz 
sein kann. Die Herstellung des Schlachthauses dürfte die 
Summe von 5C0.000 Gulden beanspruchen. 
Prüfung der Gaslichtstärke. Das städtische Bau¬ 
amt wird in Hinkunft die Prüfung der Lichtstärke des 
Gases mit der neu angeschafften HefnePschen Lampe 
vornehmen. Dieser Apparat, der bei den meisten Städte¬ 
verwaltungen bereits eingeführt wurde, ist von einer 
seltenen Verlässlichkeit und Dauerhaftigkeit und kostet 
blos 16 Gulden. 
Umpflasterungen. Die Bethlehemstrasse bis zur Marien¬ 
gasse wird gänzlich umgepflas'tert. Auf den Trottoirs 
werden die noch brauchbaren Plattensteine gelegt, während 
die Fahrbahn mit ganz neuen Würfel gepflastert wird. 
Ausländische Kachelöfen. Von einem hiesigen Haus¬ 
besitzer geht uns folgende Anfrage zu: „Ich habe in 
meinem Hause voriges Jahr ausländische Kachelöfen auf¬ 
stellen lassen, und sehe mit Entsetzen, dass von mehreren 
derselben .schon jetzt die Glasur abgesprungen ist. Kann 
ich den Lieferanten zu einem Umtausch der schadhaften 
Ware verhalten oder nicht?“ — Antwort: Dass aus¬ 
ländische Kachelöfen nicht immer. die besten sind, hat 
sich schon auf mehreren Orten erwiesen, wo noch Aergeres 
vorgekommen ist, als das Abspringen der Glasur. — Es 
ergeht daraus die Lehre, dass man bei Anschaffang solcher 
hierorts unbekannter Fabrikate äusserst vorsichtig sein 
muss. — Dass Sie übrigens den Lieferanten zu einem 
Umtausch der schadhaften Ware verhalten können, ver¬ 
steht sich von selbst, nur muss es sich zeigen, ob derselbe 
coulant genug ist, auf diesen Umtausch einzugehen. 
Zweiggeschäft. Wie uns aus Wien mitgetheilt wird, 
beabsichtigt eine dortige Pumpen- und Feuerspritzenfabrik 
in Linz ein Zweiggeschäft zu errichten, das sein Absatz¬ 
gebiet blos auf die Länder Oberösterreich, Salzburg und 
Tirol auszudehnen hat. 
Asphaltpflaster in Linz. Die Bemühungen mehrerer 
Asphaltgesellschaften Asphalttrottoirs in Linz zu legen, 
ist bisher erfolglos geblieben, und das mit Recht, den 
dieses Pflaster eignet sich nur für Boulevardsstrassen von 
erheblicher Breite, ist zudem kostspielig und erfordert 
bedeutende Erhaltungskosten. 
Strassen- und Brückenwesen. Der Landesausschuss 
hat beschlossen, mehrere Herstellungen an der Wels- 
Aschach—Waizenkirchener Bezirksstrasse in der Gemeinde 
Hartkirchen zusammen mit 432 fl. 57 kr. zu genehmigen 
und dabei den Canal als Bezirksobject, die Brücke als 
Landesobject zu behandeln; Herstellungen an der Aschach 
—Eferdinger Bezirksstrasse in der Gemeinde Plartkirchen 
mit 116 fl. 65 kr., die Neuherstellung der Grenzbrücke 
zwischen Ampflwang und Puclikirchen auf der Vöckla¬ 
bruck—Eberschwanger Bezirkstrasse in der Gemeinde 
Ampflwang mit 392 fl. 50 kr., den Anstrich der Fleischer¬ 
brücke zu Grieskirchen mit 70 fl., Herstellung eines Canales 
an der St. Leonhard—Guttauer Bezirksstrasse in der Ge¬ 
meinde St. Leonhard mit 57 fl. 13 kr., Reparatur der 
Bruckstreu an der Furthner Aistbrücke im Zuge der 
Hauderer Bezirksstrasse in der Gemeinde Schwertberg 
mit 159 fl. 12 kr. auf Landeskosten, Herstellungen an der 
Vöcklabruck—Wolfsegger Bezirksstrasse in der Gemeinde 
Wolfsegg mit 204 fl. 22 kr., Bankettmauer-Herstellung an 
der Freistadt—Greiner Bezirksstrasse in der Gemeinde 
St. Oswald mit 129 fl. 58 kr., Herstellung von Canälen 
u. s. w. an der Ried—Frankenburg—Redler Bezirksstrasse 
in der Gemeinde Frankenburg mit 336 fl. 71/2 kr. und 
den Vertrag der Gemeinde Haid bei Mauthausen puncto 
Schotterlieferung für die Hauderer Bezirksstrasse mit 
35 fl. 50 kr. jährlichem Pacht für 1896 bis 1898 zu ge¬ 
nehmigen. — Der Landesausschuss hat beschlossen, zu 
dem bereits bewilligten Beitrage per 200 fl. für die Regu¬ 
lierungsarbeiten an der Schwand—Neukirchener Gemeinde¬ 
strasse am Bauernhuberberge einen weiteren Beitrag per 
2C0 fl. aus dem Landesfonds zu bewilligen und, nachdem 
die Gemeinde Schwand bereits 170 fl. erhalten hat, den 
Restbetrag per 230 fl. beim Steueramte Braunau am Inn 
anzuweisen; anlässlich der Collaudierung der Urfahr— 
Altenberger Gemeindestrassen-Umlegung am Haslinger¬ 
hügel in der Gemeinde Altenberg die in Aussicht gestellte 
Subvention per 600 fl. zur Auszahlung anzuweisen; der 
Gemeinde Lorch auf ihr Ansuchen um eine Subvention 
zum Umbaue der Hofmühlerbrücke eine Subvention von 
150 fl. zu den 588 fl. 40 kr. betragenden Kosten in Aus¬ 
sicht zu stellen; zur Umlegung der Steinbach—Mollner 
Gemeindestrasse der Gemeinde Steinbach einen Landes¬ 
fondsbeitrag von 150 fl. anzuweisen; der Gemeindevor¬ 
stehung Wartberg (Steyr) den Vollzug des Auftrages des 
Landesausschusses wegen Herstellung der Plaschlbauern- 
strasse vom 10. Juni 1891 unter Androhung einer Ord¬ 
nungsstrafe aufzutragen. 
Für Bauunternehmer. Wie uns aus Zwickau in Böhmen 
vor kurzem mitgetheilt wurde hat der dortige Stadtbau¬ 
meister Herr Otto Hellebrand eine Rechnonmaschine er¬ 
funden, mit welcher man bequem in einer Stunde eine 
Lohnliste von 12- bis 1800 Arbeitslöhnen ausrechnen kann. 
Diese Maschine hat dadurch, dass man durch sie viel 
Zeit ersparen kann, dass sie zuverlässlich und ohne Fehler 
rechnet, dass zu ihrer Handhabung weder Vorkenntnis 
noch Uebung nöthig ist, und dass ihre Anschaffungs¬ 
kosten sehr geringe sind, bereits in vielen Ländern die 
weitgehendste Verwendung gefunden. Nähere Aufschlüsse 
werden vom Erfinder bereitwilligst ertheilt. 
Insertions-Preise. 
Die Inserate in der „Öberösterreichischen Bauzeitang“ werden nicht nach Zeilen, sondern nach 
ganze, halbe, viertel und achtel Seiten berechnet. 
Eine ganze Seite kostet für eine einmalige Einschaltung 16 fl., eine halbe Seite 8 fl., eine Uertel Seite 4 fl. 
und eine achtel Seite 2 fl. ö. W. — Bei mehrmaliger Aufgate Rabatt.
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.