Volltext: Johannes von Gmunden, der Begründer der Himmelskunde auf deutschem Boden

Joh. v. Gmunden, der Begründer der Himmelskunde auf dtsch. Boden. 63 
nicht versehentlich daz du vorigen geschrift ausge von 
ainem gelerten und weysen, sunder daz dy in ainer narren- 
weys oder zu ainer petriegnus des volkchs hat geticht. 
Geschribn zu Win des andern tags des augusts anno 
domini 1432. 
Die Hs. 11.067 München und Hs. I. 951 Graz. 
In den ,Studien zur Geschichte der Geographie 6 , 4. Heft, 
bringt S. Günther die Analyse einiger kosmographischer 
Kodizes der Münchner Hof- und Staatsbibliothek, von 
denen 11.067, von Theodorikus Ruffi, ord. min. lector in 
Gronenberch (Oldenburg, Kreis Lübeck), zwischen 1445 und 
1450 geschrieben, auf zwei leer gelassenen Blättern (f. 198 v 
und f. 199 r) von anderer Hand eine für uns merkwürdige 
Eintragung enthält, die im Inhaltsverzeichnis Ruffis nicht 
erwähnt, also späteren Ursprungs ist. Sie beginnt mit dem 
lateinischen hier übersetzten Satze: Diese Figur stellt die 
Erschaffung aller Dinge, sowohl der oberen wie der unteren 
und ihre Lage gemäß ihrer Bedeutung dar. ,Der Standpunkt, 
von welchem der Verfasser das Weltgebäude schildert, ist 
ein so naiver, daß wir uns mit ihm nicht weiter beschäftigen 
würden, wäre der Verfasser ein namenloser Kompilator. So 
ist es aber nicht, vielmehr ist er eine der Koryphäen der 
deutschen Gelehrtengeschichte, der Magister Johannes von 
Gmunden 6 (Günther, S. 268). Von einem solchen Manne, 
meint der verdienstvolle Geschichtsschreiber der Erdkunde, 
ist alles interessant, also auch die kleine theologische Kosmo- 
graphie. 
Der Text scheint die Erläuterung zu einer verlorenge 
gangenen bildlichen Darstellung des Universums zu sein. 
Er beginnt: 
Dusse jegenwordige figure beteykent de gantzen schep- 
punge godes; in der geschepnisse middel is das ertrike. Dat 
is an eynen deyl licht unnd hoch linde der ander deyl is 
bedecket myt wasser. Dat ertrike is swer. Der drydde deyl 
is dem minschen to ge eydet darup to wonende. In dem 
middel des.ertrikes is de helle. Una dat ertrike is dat deype
	        
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