Volltext: Johannes von Gmunden, der Begründer der Himmelskunde auf deutschem Boden

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Rudolf Klug. 
viele Spuren davongetragen. Die Blätter sind stark zerfranst, 
jetzt allerdings sehr gut wiederhergestellt. Die Hs. hat auch 
durch Feuchtigkeit stark gelitten und die Schrift ist stellen 
weise fast bis zur Unleserlichkeit verwischt. Auch hier lassen 
sich in den Anmerkungen verschiedene Hände erkennen. 
Der aufmerksamste Leser war Johannes Regiomontanus, des 
sen zierliche Schrift an mehreren Stellen auftritt. Diese Ent 
deckung ist Z i n n e r, Leben und Wirken des Johannes 
Müller von Königsberg, S. 43, zu verdanken. An einer Stelle 
lehrt J. v. G. die Verwandlung einer Breite in Deklination 
in der Form, daß die Breite einfach zur Deklination des 
Längenpunktes im Tierkreis hinzuzufügen sei. Der noch nicht 
zwanzigjährige Regiomontan bemerkt dazu am Rande: Non 
valet. Nam in alio circulo sumitur declinatio et in alio lati- 
tudo. Nicht richtig, denn Deklination und Breite werden in 
verschiedenen Kreisen gemessen. (J. v. G. macht den gleichen 
Fehler nochmals an einer anderen Stelle.) Regiomontan 
bemängelt später noch einen Beweis: Non probat bene. Sonst 
aber schätzte er J. v. G. so sehr, daß er sich die Tafeln und 
ebenso die Abhandlung über das Albyon abschrieb. Diese 
Abschriften liegen mit vielen Anmerkungen versehen heute 
in Nürnberg. Aber auch noch hundert Jahre später scheinen 
die Tafeln benützt worden zu sein. In dem Buche Quaestiones 
in theoricas ylanetarum Georgii Purbachii, Basileae 1568 
des Chr. Urstisius (Wursteisen), Professors in Basel, werden 
als Beispiele die Planetenörter für den 23. März 1568 be 
rechnet und die Regeln wie die Ergebnisse stimmen so voll 
kommen mit denen unseres Tafelwerks überein, daß der 
Verfasser die Alfonsinischen Tafeln in der Form des J. v. G. 
verwendet haben muß. 
Die Abhandlung über das Albyon, die Saphea und das 
Astrolabium. 
,Das Albyon ist ein geometrisches Gerät, der Alma- 
nach aber ein arithmetisches, beide dienen dem gleichen 
Zweck, jedoch in verschiedener Weise. Das Albyon stellt in 
bewundernswerter Geschlossenheit mechanisch nach Art
	        
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