Volltext: Johannes von Gmunden, der Begründer der Himmelskunde auf deutschem Boden

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Rudolf Klug. 
Antiquariatskatalogen sind solche in den letzten Jahrzehnten 
öfter aufgetaucht. Mit einer einzigen Ausnahme sind alle 
Handschriften lateinisch abgefaßt. Da J. v. G. am Ende einer 
Abhandlung sich als Autor zu bezeichnen pflegte mit Wor 
ten wie: Explicit tractatus de minutiis phisicis compositus 
wienne per magistrum Iohannem de Gmunden, canonicum 
s.ti. Stephani ibidem et plebanum in Laa, ist an der Urheber 
schaft kein Zweifel möglich. Sehen wir von jenen kurzen 
Abhandlungen und Tabellen ab, die wir nur als Teile einer 
größeren Schrift betrachten können, so ergibt sich die fol 
gende Zusammenstellung der Schriften des J. v. G.: 
1. Tabulae astronomicae cum canonibus. 
2. De Albyone et de instrumento solempni. 
3. De Astrolabio. 
4. De Quadrante. 
5. De chilindro. 
6. Tractatus de minutiis phisicis. 
7. Tabulae tabularum. 
8. Tractatus de arcubus et sinubus. 
9. Calendaria. 
10. Widerlegung des Briefes des Jakobus von Clusa. 
Die astronomischen Tafelwerke. 
Über das ganze Gebiet der Himmelskunde erstreckt sich 
das Tafelwerk, das unser Gelehrter in jahrelanger, sein 
volles Leben umfassender Arbeit geschaffen hat. Seinen 
Wert können wir nur nach einer Betrachtung des damaligen 
Standes der Astronomie ermessen. Seit mehr als einem Jahr 
tausend beherrschte Claudius Ptolemaeus mit seinem 
berühmten Weltsystem die Anschauungen über die Gestirne. 
Als Vorstand der astronomischen Schule von Alexandrien 
unter den Regierungen der Kaiser Trajan und Hadrian, 
etwa 125—150, erweckte er die fast vergessene Sphären 
theorie des Hipparch zu neuem Leben und verschmolz sie 
mit seinen eigenen Ansichten. In seinem großen Werk Me- 
gäle Megiste, Syntaxis (wie der Titel neben dem eigentlichen 
,Mathematike Syntaxis‘ auch lautete), woraus die Araber den
	        
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