Volltext: Johannes von Gmunden, der Begründer der Himmelskunde auf deutschem Boden

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Rudolf Klug. 
lauf ihm die Besoldung entzogen wird, da sie nur wirklich 
lesenden Magistern zukommt. Die Fakultät beweist ihm ihr 
Wohlwollen, indem sie beim Herzog einschreitet, und erlangt 
die Aufhebung dieser harten Verfügung. An der Hochschule 
ist er dann unter jenen jungen Magistern zu finden, die für 
eine Lockerung der strengen Vorschriften über die Vor 
lesungsstoffe eintreten. Sie erreichen es, daß von nun an 
auch andere als die vorgeschriebenen Gegenstände den Leh 
rern wie den Schülern angerechnet werden. 1 
Über die theologischen Studien des J. v. G. 
liegen in den sehr dürftigen Acta facultatis theologiae nur 
wenig Bemerkungen vor. Zum 30. August 1415 besagen sie, 
daß J. v. G. nach Erlangung des Baccalaureats zur Abhaltung 
des cursus biblicus zugelassen und ihm die Vorlesung Exodus 
zugewiesen worden sei. 2 * Zum Studium der Hl. Schrift, sacra 
pagina, sowie der vier Bücher der Sentenzen des Petrus 
Lombardus waren sechs Jahre erforderlich, J. v. G. muß 
also 1409 damit begonnen haben. Am 16. Oktober hielt er 
als baccalarius biblicus seine erste Vorlesung, mit dem 
ersten Buch der Sentenzen wurde er baccalarius sententia- 
rius, mit dem dritten baccalarius formatus, welchem Titel er 
einen besonderen Wert beigelegt zu haben scheint. Das Dok 
torat, zu dem drei weitere Jahre erforderlich gewesen wären, 
hat er nicht angestrebt. Die Priesterweihe empfing er wahr 
scheinlich zu Weihnachten 1417, bis zu diesem Termin hatte 
er im Juli um Verschiebung der Ordination angesucht. Nach 
einer in der ,Geschichte der Stadt Gmunden 4 von Kracko- 
witzer leider ohne Quellenangabe sich findenden Bemerkung 
1 Acta I, 182 v: Item octava die februariy [1416] congegrata fuit 
facultas arcium per juramentum in loco consueto. Et pro tune sup- 
plicaverunt mgri Cristanus de Grez, Ilenricus de Haslach, Johannes 
de Gmunden . . . quod über quem quilibet leger et pro tune vel leget 
postea sibi etiain pro regencia et etiam audientibus computaretur et 
fuerunt omnes exauditi. 
2 Acta fae. theol., üb. I, f. 58 v. Admissi sunt ad legendum cursus 
ad ipsorum supplicacionem magistri Iohannes de Gmundia et Petrus 
Pyrwart et primo assignatus est Exodus, secundo Evangelium 
Matthei et cum praedictis sunt Domino Cancellario praesentati et 
uterque illorum elegit M. Petrum de Pulka pro magistro.
	        
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