Volltext: Johannes von Gmunden, der Begründer der Himmelskunde auf deutschem Boden

Joh. v. Gmunden, der Begründer der Himmelskunde auf dtsch. Boden. 13 
Inhalts dafür zu sprechen schien. Diese 1404 in Ulm ent 
standene Handschrift enthält auf 324 Blättern einen für 
das Anfangsjahr 1405 berechneten Kalender, ,der manch hun 
dert Jahr ohne Irrung verbleiben kann 4 ; Anfang und Ende 
fehlen, das Schlußblatt stellt einen Hochschullehrer im Ge 
wand eines Klerikers auf dem Katheder dar und ein Spruch 
band meldet: Von Gemünde in Swaben. Dr. Hauber (Tü 
bingen), dem ich diese Mitteilung verdanke, hält eine Ver 
bindung des Verfassers mit unserem J. v. G. für möglich, 
erwähnt aber gleichzeitig, daß Stadtpfarrer Weser in Söft- 
lingen einen gewichtigen, wenn auch nicht zwingenden Be 
weis gegen Schwäbisch-Gmünd erbracht hat. Er hat in 
Gmünd alle urkundlichen Aufzeichnungen des 15. Jh. auf 
diese Frage hin geprüft, es ist ihm aber nicht gelungen, von 
diesem Johannes eine Spur zu finden, noch auch einen der 
drei Namen Nider, Schindel und Wissbier nachzuweisen. 1 
Die Frage nach dem richtigen Namen und dem Geburts 
ort läßt sich nun aus den Akten der Universität sowie aus 
den Schriften des J. v. G. eindeutig lösen. 1 Im Matrikel 
buch der Wiener Hochschule, vol I., f. 42 v, wird J. v. G. 
zum erstenmal erwähnt. In der linken Spalte stehen die 
Namen der Neueingetretenen, die der österreichischen Nation 
angehören, in der rechten die der rheinischen. Unter dem 
13. Oktober 1400 finden wir nun in der ersten Spalte die Ein 
tragung: Iohannes Sartoris de Gmundin dt 2 g (d. h. dedit 
2 grossos); der Name ist ausgeschrieben ohne Kürzung. Jo 
hannes war also der Sohn eines Schneiders (sartor), stammte 
aus Gmunden und zahlte als Immatrikulationsgebühr zwei 
Groschen, war also nicht ganz unbemittelt. Da nach dem 
Statut der Geburtsort für die Einteilung zu einer Nation 
maßgebend war, unterliegt es keinem Zweifel, daß nur eine 
1 Nach einem Zeitungsausschnitt unbekannter Herkunft. 
s Nachweise für die im Text folgenden Angaben in den Acta fac. 
art., vol. I: 101 v, 118 r, 127 v, 137 r, 137 v, 149 r, 155 v, 160 r, 163 r. 
164—169, 145 v, 181 v, 182 y; vol. II: 10 r, 11 r, 13 r, 20 v, 24 r, 30 v, 
31 v, 32 r, 38 r, 43 r, 46 v, 53 v, 54 r, 56 r, 58—63, 60 r, 62 v, 64 r, 66, 
67 v, 75 v, 77 r, 108 v, 142 r.
	        
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