Volltext: Johannes von Gmunden, der Begründer der Himmelskunde auf deutschem Boden

Joh. v. Gmunden, der Begründer der Himmelskunde auf dtsch. Boden. 89 
ben können und er selbst freimütig zugibt, die Ideen bei 
Vorgängern gefunden zu haben, so steht doch fest, daß er 
sie ausgearbeitet und verbessert hat. 
Bei der weiten Verbreitung der Schriften des J. v. G. 
über ganz Europa ist ein nachhaltiger Einfluß auf die Ent 
wicklung der Himmelskunde besonders in Deutschland an 
zunehmen, das von da an an Stelle der Engländer die füh 
rende Rolle in der astronomischen Wissenschaft einnimmt. 
Peuerbach hat als unmittelbarer Nachfolger sicher seine 
Schriften gut gekannt, und eine ausführliche, leider jetzt 
noch fehlende Lebensbeschreibung dieses großen Gelehrten, 
zu der wir in Zinners Regiomontanbuch richtungweisende 
Angaben besitzen, wird darzutun haben, was er unserem 
Johannes verdankt. Von Regiomontan wissen wir, daß er 
die Schriften des J. v. G. studierte und abschrieb, ihnen also 
großen Wert beilegte. Wenn J. v. G. bisher im Schatten 
dieser beiden Männer mehr verschwand, so ist dies neben 
seiner Bescheidenheit hauptsächlich dem Umstand zuzu 
schreiben, daß seine Werke nicht gedruckt worden sind. 
Wer jedoch die alten Bände aufmerksamer durchblättert, 
wird zu der Einsicht gelangen, daß die bisher vielfach ver 
tretene Anschauung falsch ist, sein Hauptverdienst sei die 
Herstellung eines vollkommeneren Kalenders, es muß sich 
ihm vielmehr die Überzeugung aufdrängen, daß wir es bei 
J. v. G. mit einem hervorragenden Vertreter seines Faches 
zu tun haben, von dem man mit Recht sagen kann, daß er 
uns die Tore zum Tempel des Weltgebäudes eröffnet hat.
	        
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