Volltext: Johannes von Gmunden, der Begründer der Himmelskunde auf deutschem Boden

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Rudolf Klug. 
Falkenstein lenkte von neuem die Aufmerksamkeit auf 
den berühmten Mann, von dem im Grunde so wenig bekannt 
war; es tauchen jetzt die verschiedenen Vermutungen über 
Namen und Geburtsort auf, die auch dann nicht zur Ruhe 
kommen, als Kink durch ein eingehendes Studium der 
Wiener Universitätsakten den Sachverhalt einwandfrei ge 
klärt hat. Seine Studien haben unsere Nachforschungen 
wesentlich erleichtert, er hat fast überall, wo der Name des 
J. v. G. vorkommt, denselben rot unterstrichen. Sein Buch 
zeigt, daß er bei der Darstellung der Verhältnisse an der 
Hochschule hauptsächlich die Akten des ersten Dekanats 
unseres Gelehrten herangezogen hat. So blieben für die Le 
bensbeschreibung in Aschbachs Geschichte der Wiener 
Universität nur kleine Ungenauigkeiten zu berichtigen übrig. 
Seit diesen Jahren hat sich besonders S. Günther um die 
Anerkennung der wissenschaftlichen Verdienste bemüht. Mit 
den ’ handschriftlichen Kalendern beschäftigte sich der 
61. Jahresbericht des Linzer Gymnasiums, mit den xylo- 
graphischen Lindhagen 1917. Alles mußte jedoch Stück 
werk bleiben, solange es unmöglich war, über die noch vor 
handenen Handschriften sich entsprechend unterrichten zu 
können. Dies ist jetzt durch Zinn er s Handschriftenver 
zeichnis in vollkommenster Weise möglich. Zudem hat er in 
seiner Lebensbeschreibung des Regiomontan über J. v. G. 
sowie Georg von Peuerbach so wertvolle Hinweise gegeben, 
daß ohne sie unsere Darstellung der bemerkenswertesten 
Einzelheiten hätte entbehren müssen. Auch in der ,Ge 
schichte der Himmelskunde 4 desselben Verfassers findet 
J. v. G. die ihm gebührende Würdigung. 
Zusammenfassung. 
Während Johannes von Gmunden an seinen astronomi 
schen Tafeln arbeitet, wächst langsam der Turm von St. Ste 
phan in Wien empor. Der gewaltige gotische Dom und das 
ebenso überwältigende antike Weltbild sind innerlich mit 
einander verwandt, sie tragen als Ausdruck ihrer Zeit ge 
meinsame Züge, indem sie sich der nämlichen einfachen
	        
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