Die digitale Landesbibliothek Oberösterreich

's lyoamatglockerl 
Oft mahnst mih, daß alles 
Auf der Welt vageht, 
Daß wieder a Nachbar 
Beim Leb'nspsörtl steht. , 
Oft fingst oan, der drinn liegt 
In hölzana Schrein, 
Wia b1 Muada ihr Kindl 
Zun letz^nmal ein. 
Für den, den^s br da einsingst, 
Für den schallt's gar schön; 
Ab^r trauri für dö, 
Dö nach numfftt gehn. 
Drum knmmt^s mar oft für, 
Als wenn's V Herz hättest und Gsühl, 
Als müaßast t)r ohn losn, 
Ausn Turm in da Still. 
Als müaßtas dein Nachbarn 
In Himmel all^s sagn; 
Als müaßtas dr mit uns hernnt 
Lachn — und — klagn. 
Du Glöckerl aufm Turm, 
Bist a Ding ohne Herz, 
Kannst an oanzigi Spracht 
Für bf Freud und sür'n Schmerz 
Kannst nix als zwoa Tön 
Und mit dö sagst so viel, 
Als hätt'st in dein Züngerl 
A Herz und a G'füahl. 
Oft klingst ma so liab 
Und so hell und so fein, 
Als ruafn dr Engerln: 
In dr Kirchen geh ’tteitt! 
Oft schallst ma voll Trost, 
Wann mein Tagwerk vollbracht, 
Als wünschast ma herzli 
A ruahsami Nacht. 
Ost sagst ma: hiazt sän 
Wieder glückli a Paar! 
Sö schwören sih dö Treu, 
So lang f lefc'rt, bein Altar.