Volltext: Braunauer Heimatkalender 1931 (1931)

Ohne Mutterglück 
Der Tobelhofbauer stand an der Schwelle des Alters, als 
er sein Weib nach langem Siechtum begrub. Im ersten Gasthause 
der ansehnlichen Dorfgemeinde — beim „Hirsch enwirt" — ist 
Leichenschmaus. Duftende, dampfende Gerichte wurden in ver¬ 
schwenderischer Fülle ausgetragen — Bier und Wein wurde ein¬ 
geschenkt. Die bei solchen Anlässe angebrachte ernsthafte Stim¬ 
mung löst sich allmählich in sattem Behagen und froher Gemüt¬ 
lichkeit. 
Breit und behäbig sitzt der ergraute, aber stattliche Bauer 
auf dem Ehrenplatz — zur Linken sein einziger Sproß, ein halb¬ 
wüchsiger^ frischer Junge, strohgelb und helläugig wie die einst 
so blühende üppige Mutter. Stolz und schwer ruht des Bauern 
Hand auf der Schulter seines Erben und Stammhalters. Zu
	        
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