Volltext: Braunauer Heimatkalender 1923 (1923)

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Ueba Vuch oder lang, 
Vielleicht g'falhirn, vielleicht g’riü’n, 
iVielkeiicht müaUam in Gang: 
T'hva di ,af, azwie sist. 
Laß' tut ein, azwie sist, 
. Weilst ja dert schon oamal 
Mein liobA MdernDaus bist." 
Dann gbg er fort. Zwar nicht in die weite Welt. Nur hwei 
Länder waren es', bie ier pmeift als wandernder Sänger und Dichter 
durchstreifte: Oberösterreich und Salzburg. Das Brot war 'karg 
und schmal und blieb es! sein Leben laug. % wollte sich ja nicht 
einspannen lassen in eine feste Stellung, die er leicht h'ätte- Haben 
Rönnen; frei wollte ejr sein und unabhängig. Und „Königin Not" 
blieb ilM treu . .. Ejrst, alsi des Alters Schnee sein Haupt bedeckte, 
wich, dank ber Wrenpensivn dejs oberösterreichischen Landtages', die 
Sorge von tlfjlm. Die letzten s«h!s! Jahre sonnte er friedlich und 
nchig, im glücklichen Familienkreise in Henndors in Salzburg ver¬ 
leben, allw-o er am 14. Juli 1874 von ginnen schied. 
T'e Nachwelt setzte ihim Denkmäler in Linz und Ried> Erwarb 
sein „BadernWus" und förderte die Verbreitung seiner Werfe. Diese 
sind das' beste DettTmül, das ejr sich! selbst geschaffen Hat. Diese, feine 
Lieder, wie Emgje’n sie auch heute noch fof frifch und urfröftlig, 
so fröhlich' und fromm, so> kernig deutsch! Greifen wir darnach! 
In unserer so trctttrtge|it Zeit, da unser deutschies Volk so tief ge¬ 
druckt am Boden liegt, da sind F'raNz SteWianreM Lieder wie ein 
waihtres Labsal, das uns hinweist auf d^n Urquell unserer Gesundung: 
auf die Heimat! 
öb’cöfte'yei, Oesterei, — Bist so schen, bist so rei, 
Liabs, schens Ob'rösterrei, — Dir bleib i treu! 
mannigfaltiges» 
Mutter und Rind im Sprichwort der Völker. 
Im Sprichwort der Deutschen spielen Mutter und Kind eine große 
Rolle, und die ganze Gemütstiefe deutschen Wesens kommt in ihnen zum 
Ausdruck. Eines der schönsten dieser Worte ist: „Mutterlieb und Treu, 
wird jeden Morgen neu," oder wie es einfacher heißt: „Muttertreu 
wird täglich neu." Der Holsteiner sagt: „Better en riefen Bader tier¬ 
leeren, as en krupern Modder"; auch heißt es in ähnlichem Sinne: 
„Was der Mutter ans Herz geht, das geht dem Vater nur an die 
Knie." Alles tut die deutsche Mutter für ihr Kind, und: ist die Mutter 
noch so arm, gibt sie doch dem Kinde warm." Freilich: „Kleine Kinder 
— kleine Sorgen, große Kinder — große Sorgen," immerhin: „Viel 
Kinder, viel Segen."
	        
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