Volltext: III. Jahrgang 1906 (III. Jahrgang 1906)

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Das war schon im abgelaufenen Jahrhundert so. 
Die wenigen Männer, die sich der Landeskunde 
widmeten, scharten sich zum Teile um das Museum 
Francisco-Carolinum, das lange Zeit eine Art geistigen 
Mittelpunkt bildete, oder gingen eigene Wege. 
So kam es, daß zwar Männer wie Kurz, Stülz, 
Gaisberger, Strnadt, Czerny, Lamprecht, 
Me in dl und Grillnberger viel Verdienstliches für 
die Heimatkunde geschaffen, ihrer Tätigkeit aber kein 
gemeinsames oberstes Ziel zu geben vermocht haben. 
Damit habe ich bereits das Moment näher be¬ 
zeichnet, das unserem wissenschaftlichen Betriebe in 
Oberösterreich vor allem fehlt, und die Richtung an¬ 
gegeben, in der er sich in Zukunft bewegen muß, sollen 
ihm weitergreifende Erfolge beschieden sein. 
Ich habe an dieser Stelle nur die kirchenhistorische 
Forschung Oberösterreichs im Auge und möchte zeigen, 
was in ihrem Bereiche zunächst anzustreben wäre. 
Vor allem fehlt es uns an einer ausreichenden 
Bibliographie. 
So verdienstvoll, ja unentbehrlich Commendas 
Materialien zur landeskundlichen Bibliographie Qber- 
österreichs sind, sie machen doch eine eigene kirchen¬ 
geschichtliche Bibliographie, die immerhin im Rahmen 
eines revidierten Führers durch die geschichtliche Li¬ 
teratur des Landes überhaupt gedacht werden könnte, 
nicht überflüssig, zumal ja der Stoff seit dem Jahre 
1891 gewaltig angewachsen ist. 
Der Wert einer solchen Bibliographie ist aber zu¬ 
vörderst an eine möglichst erschöpfende Verzeichnung 
des in unseren Archiven und Bibliotheken der Er¬ 
schließung harrenden Quellenmateriales gebunden. 
Ihre Voraussetzung bilden also genaue Archiv-, 
Handschriften- und Inkunabelkataloge. 
Über die Bestände des Landesarchivs und der 
größeren Gemeindearchive sind wir dank der verdienst¬ 
lichen Tätigkeit F. Krackowizers gut unterrichtet, 
aber noch stehen Verzeichnisse der Bestände des Mu¬ 
seums und der geistlichen Archive aus. Am schmerz-
	        
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