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kais. Akademie der Wissenschaften vor und daran
könnte sich später die Publikation der Tai dinge
schließen. Diese Denkmäler geben uns erwünschten Auf¬
schluß über die wirtschaftliche und rechtliche Stellung
der geistlichen Grundherrschaften zu ihren Untertanen
und werden manches Märchen beseitigen.
Zu ihrer vollen Verwertung bedarf es natürlich
genauer Namen- und Sachregister.
Was der Mangel von Registern bedeutet, sieht
man am klarsten an den Werken Strnadts und Meindls,
deren Benützung dadurch sehr erheblich gemindert ist.
Viele wertvolle Bausteine bleiben auf diese Weise un¬
genützt liegen, bis Gras darüber wächst. Es wäre vom
Standpunkte der Landeskunde wahrhaftig der Mühe
wert, nachträglich diese Register anzulegen.
Auch am oberösterreichischen Urkunden buche sind
die Register eine schwache Seite. Es hat sich hier ge¬
rächt, daß man eine regionale Sammlung statt institu¬
tioneller durchgeführt hat.
Eine Kunsttopographie des Landes ist längst
ein wahres Bedürfnis. Andere Länder sind uns da weit
voraus. Ich zweifle nicht, daß der oberösterreichische
Landtag es als eine Ehrenpflicht ansähe, ein solches
Unternehmen ausreichend zu unterstützen, wenn sich
eine berufene Kraft dazu entschlösse, es durchzuführen.
Die schrittweise Ausgabe in Lieferungen würde das
Geldopfer erträglich gestalten.
In der alten Zeit bis zur Gründung des Linzer
Bistums hat sich die Kirchengeschichte unseres Landes
naturgemäß in den Klöstern abgespielt. Sie waren die
Zentren des kirchlichen Lebens. Ihre Geschichte zu
kennen, ist daher eine notwendige Voraussetzung zum
Verständnis anderer Erscheinungen desselben Bereiches.
Hier fehlt es aber noch gar sehr. Eine Revision
der Geschichte unserer Stifte auf moderner Grund¬
lage ist dringend nötig.
Haben auch Pachmayer, Stülz, Appel, Pröll
und Schmieder dem Bedürfnisse nach einer Darstel¬
lung der äußeren Geschicke derselben Rechnung ge¬