Volltext: II. Jahrgang 1905 (II. Jahrgang 1905)

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Ein größerer Teil der Lehrer hatte die Ausbildung 
in Ingolstadt erhalten; zwei waren in Wittenberg ge¬ 
wesen;1) nur wenige hatten die Magister würde erworben.* 2) 
Die Entlohnung des Lehrers mag nahe an die 
eines Gesellpriesters herangereicht haben, in den meisten 
Fällen aber war sie geringer.3) Allerdings ist das Er¬ 
gebnis von den kirchlichen Funktionen und Naturalien 
nicht bestimmbar. 
Für die Besoldung der Lehrer sollten, wenn sie 
nicht hinreichend war, nach der Landesordnung von 1553 
auch vakante Pfründen, Bruderschaften und Zechschreine 
herangezogen werden.4 5) Dies geschah nach dem Visita¬ 
tionsberichte in Braunau, Ried und Schärding. In Braunau 
gab die Rosenkranz-Bruderschaft dem Schulmeister jähr¬ 
lich 7 zu einer Besserung. In Ried war seit 10 Jahren 
die Schusterzeche vom Rate verhalten worden, dem Lehrer 
jährlich 7 fl. zu bezahlen. Darüber beschwerten sich die 
Zechpröpste. In Schärding unterhielt der Rat von dem 
Einkommen zweier Benefizien den Prediger, Schulmeister 3) 
und Kantor.6) 
Es kamen für den Unterricht fast nur die Bürger¬ 
kinder in Betracht; der bäuerlichen Bevölkerung war 
oder für ihren Beruf tauglich seien, von den Gemeinden oder Vogt¬ 
herren aufgenommen würden. Wiedemann, Gesell, d. Ref. und 
Gegenref. II 398 Nr. 40. 
0 Lufftenecker (Reichersberg), der dort die Magisterwürde 
erworben hatte, und Aichinger (Ried). 
2) Rosenhamer (Schärding) in Ingolstadt und Lufftenecker 
(Reichersberg) in Wittenberg. Maurer (Braunau) war in Wien bac- 
calaureus geworden. 
3) Der deutsche Schulmeister Prembser (Ried) bezog im gan¬ 
zen ungefähr 40 fl., Rosenhamer (Schärding) ungefähr 56 fl.; doch 
mußte letzterer davon dem Kantor den Tisch geben. Hofer (Rans- 
hofen) hatte c. 32 fl. und im Stifte den Tisch. Reischl (Mauer¬ 
kirchen) nahm 35 fl. ein. 
4) Ygl. Riezler, Gesch. Bayerns VI 283. 
5) Der Schulmeister erhielt von der Bürgermesse auf Unser 
Frauen Altar jährlich 32 fl., sonst 12 fl. und von jedem Knaben 
jährlich 4 Batzen. 
6) Der Kantor hatte den Tisch bei dem Schulmeister und 
jährlich 8 fl.
	        
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