Volltext: II. Jahrgang 1905 (II. Jahrgang 1905)

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den Jahren 1322 und 1412 absieht, die Zeit von 1340 
bis 1358 und 1455 1523. Es fehlt nur das Dezennium 
1463 72, um die einzige größere Lücke zu erwähnen. 
Die beigegebenen Tabellen veranschaulichen das Um¬ 
fangs- und Koinzidenz-Verhältnis. 
I. 
Am Schlüsse der Handschrift IX 158 der Wilheringer 
Stiftsbibliothek (14. Jahrh., 33 Bit. 12°; vgl. Xenia Ber- 
nardina 11. 2, 75) stoßen wir auf drei Verse, von denen 
leider nur einige Worte der zerstörenden Feuchtigkeit 
•Widerstand zu leisten vermocht haben: 
Tollere concitur pagellcts qui Michahelis. 
Ripponis feriatur 
ense necetur. 
Darunter steht die Bemerkung: Libellus Micha- 
Jielis Ripponis de Neuburga. Dieser Michael Rippo ge¬ 
hört ohne Zweifel jener Klosterneuburger Familie an, 
die bald Rippe, bald Rippo genannt wird (vgl. Hirn und 
Wackerneil, Quellen und Forschungen z. Geschichte, 
Litteratur und Sprache Österreichs und seiner Kron- 
länder II 104) und zu den hervorragendsten Wohltätern 
des Stiftes Wilhering zählt. Heinrich der Rippe, Bürger 
zu Neuburg bei S. Merten, widmete diesem Kloster 1337, 
Juni 4, zwei Weingärten im Leopoldsgraben und am 
Hengstberg. In der noch vorhandenen Urkunde über 
diese Vergabung (Orig.,Perg., im Wilheringer Stiftsarchive) 
erscheint als erster Zeuge Miclil, Priester in der Weiten 
Geissen. Vielleicht, daß in ihm keine von unserem 
Michahel Rippo de Neuburga verschiedene Person zu 
erkennen ist. Derselben Hand, wie die erwähnten Verse, 
entstammt nun ein Teil jener annalistischen Eintragungen, 
die uns F. 1' begegnen, ich meine die Angaben zu den 
Jahren 1357 und 1358. Die Worte: Anno clomini MCCC57 
und Anno clomini MGCC58 verraten dagegen gleich 
dem Vorhergehenden eine andere Hand. Die Bemerkung 
zu 1358: nos 57 florenos dedimus gestattet die Annahme, 
daß Rippo in diesem Jahre Mitglied des Stiftes Wilhering 
gewesen sei. Doch möchte ich den Ausdruck „Mitglied“
	        
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