Volltext: II. Jahrgang 1905 (II. Jahrgang 1905)

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findet es in der Flüchtigkeit seine Erklärung, welche 
der Grenzbeschreibung . . . eigen ist“ (Lampel a. a. 0. 
XXXIII 371 f.), sondern der Berg liegt eben ganz wo 
anders, als ihn Lampel gesucht. 
Nach der Gründungsurkunde des Stiftes Hohenfurt 
reicht 1259 dessen Besitz nach Süden usque ad alti¬ 
tudinem silve Boemiam et Bavariam (= ehemals 
bayrisches Land) dividentem (Font. rer. Austr. 2XXIII 
2 f.). Nur von einem Berge Hradisch (Gradisch) ist 
dort die Rede, der aber der Hirschenstein sein soll. 
Lampel kann sich dieses Verschweigen des Stern¬ 
steins in Urkunden nicht erklären, die doch alle Ursache 
gehabt hätten, einen so hervorragenden Punkt zu nennen 
(a. a. 0. XXXIII 371); und doch meint er früher, es müßte 
besondere Halsstarrigkeit dazu gehören, um nicht sofort 
auf den Sternstein zu verfallen (a. a. 0. XXX 330). 
In seiner historisch-topographischen Matrikel des 
Landes ob der Enns (Linz 1863) bezeichnet J. Lamprecht 
seine Angabe (S. 158): Stella silva et mons, olim 
castrum mit einem Fragezeichen. Dabei bleibt freilich 
unentschieden, ob dieses Unterscheidungszeichen bloß 
dem castrum gilt oder der zweifelhaften Lage des 
Berges „nahe an der Grenze von Böhmen, zwischen 
Weißenbach und Leonfelden“. Nach meiner Ansicht gilt 
das Zeichen der unsicheren Lage des Berges. 
Im Archiv für österreichische Geschichte LXXXII 
(1895), S. 421 ff. veröffentlicht V. Hasenohr! einen Auf¬ 
satz, betitelt „Deutschlands südöstliche Marken im 10., 
11. und 12. Jahrhundert“. Eine dieser Marken heißt die 
Riedmark, welcher alte Verwaltungsbezirk heute noch 
unter dem Namen: „Rie(d)ma“ im mittleren Mühlviertel 
jedem Kinde bekannt ist. Als K. Ottokar II. von Böhmen 
mit diesem seinem Stammlande auch das Herzogtum 
Österreich vereinigt hatte, ließ er etwa um 1260 von 
letzterem Lande eine Art Steuerregister anlegen, Ratio¬ 
narium Austriae genannt. Auf Grund der Namen jener 
Orte, die in diesem Steuerregister aufscheinen, entwirft 
nun Hasenöhrl (S. 563) eine Karte der Riedmark. Uns 
interessieren natürlich nur jene Örtlichkeiten, die an der 
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