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Einmal wird er zu einer armen Frau gerufen, deren
Kind gestorben war, um den Totenschein auszustellen; er
schaut flüchtig in die Wiege und sagt: „Ist tot!“
Die Frau meint berichtigend: „Nein, Herr Doktor,
das ist das lebendige, das tote liegt dort im Bett.“
Der Herr Doktor sitzt bereits am Tisch, schreibt den
Zettel und sagt dann aufstehend kurz: „Ist auch tot!“ und
verläßt das Zimmer.
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Ein Professor, bekannter Antialkoholiker, warnt seine
Schüler vor dem Genuß geistiger Getränke und sagt mit
Bezug auf den Wein:
„Täuschen Sie sich nicht, meine Herren, der Wein
stärkt nicht, sondern er schwächt den Körper.“
„Mag sein“, erwiderte ein lustiger Hörer, „aber
wie erklären Sie dann folgende Tatsache? Wir bekamen
unlängst ein volles Faß Wein, das ich kaum von der Stelle
rühren konnte. Als wir den Wein ausgetrunken hatten, hob
ich das Faß mit Leichtigkeit in die Höhe.“
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Wie sich die Zeiten ändern! Zu meiner Zeit erzählte
ein Herr, hätt’ sich a Kind mit an schlechten Schulzeugnis
gar net ham traut; gestern kommt der Tonerl vom Brand-
hubinger mit an schlechten Ausweis z’Haus und wie er
sieht, daß sein Vater ganz trübselig und kummervoll d’rein-
schaut, sagt er beruhigend zu ihm: „Na, mach Dir nix
draus, lieber Vater, i tua mir nix an . . .“
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Unser Tierarzt ist doch a g’scheidter Kerl!“ sagt der
Milchmaier Wastl, „mei G’scheckerte frißt scho a paar Tag
nix und is scho so schwach g’wesen, daß ’s fast gar nit
mehr aufg’standen is. Na hat ihr der Doktor a TrankF
geben und hat g’sagt: „Ja, Wastl, wann dös nix hilft, no hilft
nix mehr!“ und richtig, am nächsten Tag war die Kuh hin!“
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