Volltext: Heimatland Wort und Bild aus Oberösterreich Heft 9 1938 (Heft 9 / 1938)

sich als klardenkender Landwirt in Ungarn. Der 
Jüngste wendet sich der kaufmännischen Laufbahn zu, 
erringt eine führende Stelle in Reims und wird 
durch einen Zufall 1842 nach öosterreich verschlagen. 
Erst Begründer von OMsterreichs Schaumweinindustrie 
und Wegbereiter von Hsterreichs Weinwirtschaft, wird 
er 1848 verhaftet; obwohl dadurch gezeichnet, schwingt 
er sich dennoch zum Führer dieses Wirtschaftszweiges 
in der Ostmark empor, wird Bürgermeister zu Vöslau 
und als „Edler von Goldeck“ geadelt. Andere Fa— 
milienzweige fanden in Amerika eine neue Heimat. 
Einer aus dem Geschlecht der Schlumberger kam 
um die Mitte des 15. Jahrhunderts nach österreich, 
die Donau herunter, Felix Schlumberger, von 
dem die von Geschlecht zu Geschlecht überkommene 
UÜberlieferung berichtet, daß er sich als Soldat für die 
Kämpfe gegen Matthias Corvinus habe anwerben 
lassen. Daß dieser Überlieferung eine geschichtliche 
Begebenheit zugrunde liegen mag, ergibt sich daraus, 
daß Kaiser Friedrich tatsächlich im Mai 1480 an die 
Reichsstädte appellierte, ihn mit einem Kontingent 
Soldaten wider König Matthias zu unterstützen. 
Augsburg, Ulm und Nördlingen kamen schließlich 
seinem Aufgebot nach und stellten 300 Schützen, die 
im Juli zur Verteidigung der steirischen Feste Fürsten— 
berg eingesetzt wurden. Sieben Stürme wiesen sie 
erfolgreich ab, bis endlich die Stadt fiel und die Ver— 
teidiger in Gefangenschaft gerieten. Noch im Sep— 
tember 1480 wurden sie indessen, weil bloß vom Kaiser 
irregeführt, von Matthias freigelassen und kehrten 
zum Teil wieder in ihre Heimat zurück. 
Es ist wahrscheinlich, daß damals Felix Schlum— 
berger, statt heimzukehren, einem Antrag Kaiser 
Friedrichs, in seine Dienste zu treten, Folge leistete. 
Urkundlich begegnen wir ihm zum ersten Male 1480 
als wohlbestallten kaiserlichen Diener und Mautgegen— 
schreiber in SGarmingstein an der Donau. Woher 
er stammte, aus Setzingen oder Ällingen oder sonst 
woher, liegt im Dunklen. Offenbar erhielt er seine 
Stelle als Lohn für seine Kriegsdienste, ein unbe— 
kannter Soldat wie viele andere und dennoch mehr, 
da dem Kaiser wohl persönlich bekannt. Dafür spricht 
der eigenhändige Befehl des Kaisers an seinen Pfle— 
ger Heinrich Prüschenk, dem er die Maut zu Sar— 
mingstein unterstellt hatte, „seinem getreuen Diener 
Felix Slumperger“ den schuldigen Sold auszubezah⸗ 
len. Drei Urkunden besagen dies: 1480 läßt er ihm 
10 ungarische für 8 rheinische Gulden und 10 Pfund 
Pfennig ausbezahlen, 1481 weist er Prüschenk an, 
ihm jede Woche einen ungarischen Gulden auszu— 
folgen. 
Dafür, daß Felix Schlumberger seines Amtes 
eifrig und pflichtbewußt waltete, sind Beweis die zwei 
von ihm eigenhändig geschriebenen Register mit Auf— 
der alte Schiffermarkt Struden 
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JVO 
sßarmingsteinscher Salzaufschlag 
don Felix Schlumberger
	        
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