Volltext: Heimatland Wort und Bild aus Oberösterreich Heft 8 1938 (Heft 8 / 1938)

Altaussee mit dem Altausseer 
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Aufnahme Josef Cökher 
knauserig tut sich nicht auf einmal, sondern Schritt 
um Schritt die ganze Schönheit auf, die dem Schutze 
dieses Bergkranzes anwertraut ist. 
Eingebettet in die Täler der Grundlseer und Alt— 
ausseer Traun, die diese in jahrhundertelangem Kampf 
gegraben haben, um sich hier zu vereinen, liegt der 
Markt Aussee, der durch seine Heilbäder und 
Salzwerke weithin bekannt ist. Friedlich lauscht er 
dem ewig gleichen Rauschen der Traun und schöne 
Gebäude, wie das Postamt, die Pflegschaft und alte 
Einkehrgasthäuser erzählen von einer Zeit, in der 
es noch keine Autos gegeben hat. 
Durch das Praunfalk, das Villenviertel von 
Aussee, führt die Straße nach Altausfee, wo 
einem der Loser schon von weitem entgegengrüßt 
und die Trisselwand als herrliche Kulisse senk— 
recht in den See abstürzt. Überall grüßen freundliche 
Häuser, und schön gepflegte Wege veranlassen viele 
Sommergäste, durch Jahrzehnte dieses schöne Tal zu 
besuchen. 
Wendet man sich aber ostwärts, so zweigt dort, 
wo die alte Salzstraße über den Radling den Markt 
verläßt und das Geburtshaus der Postmeisterstochter 
Anna Plochl steht, die Straße nach dem Grundl— 
see ab, den man nach einstündiger Wanderung er— 
reicht. Zauberhaft liegt der See vor dir, umgeben von 
grünen Wiesen, die im Frühjahr mit Narzissen über— 
sät sind, um sich im Vorsommer in einen blühenden, 
buntfarbenen Teppich zu verwandeln. Dort und da 
reicht mit Laubbäumen gemischter Hochwald an die 
Ufer des Sees und nur der Ressen stürzt, plötzlich 
und etwas finster, scheinbar unwillig das Liebliche 
unterbrechend, in den See. Verstreut liegen die Hãäu⸗ 
ser im Grünen und als gelte es einen Wettkampf an 
Sauberkeit, so trachtet jeder sein Anwesen in Ord— 
nung zu halten. 
Wer keinen eigenen Wagen hat und den Weg zu 
Fuß entlang des Sees scheut, der vertraut sich dem 
Dampfer an, der ihn an das Ende des sechs Kilo— 
meter langen Sees nach Gößl bringt. Nach einer 
Viertelstunde Weges ist man am Toplitzsee, der 
ernst und schön zwischen den. hohen Waänden des 
Toten Gebirges liegt. Dort hat im Jahre 1819 Erz⸗ 
herzog Johann die Postmeisterstochter zu Aufsee 
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