Volltext: Heimatland Wort und Bild aus Oberösterreich Nr. 6 1933 (Nr. 6 / 1933)

Dieser Mann sagt zu seinem Kom— 
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Bald quälen ihn heiße Schmerzen, bald verliert er 
im Fieber das Bewußtsein. In Fieberträumen sieht 
er Wels. Der Lärm des Gefechtes malt ihm im De— 
lirium eine Belagerung von Wels vor. Er sieht die 
Seinen in Not und schreit laut auf. Dann sieht er 
wieder Veronika in ihrer süßen Schönheit und hört 
sie singen: „Kein sel'grer Tod ist in der Welt, als 
wer vom Feind erschlagen ...“ Er stöhnt. „Im engen 
Bett, da einer allein muß an den Todesreihen ...“ 
Er erwacht vorübergehend. Ja, er liegt im engen 
Bett! Er muß allein an den Todesreihen! Wenn doch 
der Hias, der Talheimer bei ihm wär'! 
Durst peinigt ihn. „Trinken, Wasser!“ Der Pfle— 
ger, ein ruhiger, ältlicher Mann, reicht ihm dienst— 
willig eine Erfrischung. 
„Es ist aus! Ich stirb!“ seufzt der Kranke matt. 
„Jesus, was ist denn das für ein Rauch? Und das 
Wehklagen!“ 
„Draußen brennt's, rund um brennt's und die 
Bauern — die sind heut' arm'“, berichtet der Pfleger. 
„Schreiber, sei froh, daß d' da herin bist und in einem 
guten Bett liegst. Durch die Wunden hat dich der 
Herrgott vielleicht vor einem erbärmlichen Flammen— 
tod errettet!“ 
„Vom Tod errettet? Nein, ich stirb jetzt gleich, mir 
ist soviel schlecht·“ 
„Mußt nit verzagen. Noch is Leib und Seel' bei— 
aand und so lang soll man die Hoffnung nit auf— 
geben. Bist jung, da halt eins schon was aus.“ 
Der Kranke hustet, der Rauch tut ihm nicht gut. 
Er versinkt wieder in Schlaf. Wieder wogen wilde 
Träume durch sein Gehirn. Er sieht seinen Waffen— 
zgenossen, den Talheimer, in Todesnot. „Hias!“ schreit 
A 
hn!“ 
Er wirft sich unruhig auf seinem Lager hin und 
her. Dann bricht er in Schweiß aus. 
„Leicht wird's jetzt besser, wann er schwitzt“, 
brummelt der Pfleger. „Oder soll's der Todesschweiß 
sein? Nein, kummt mir nit so für.“ 
Vorsichtig tritt er einmal ans Fenster und sieht 
hinaus. Er schaut von der hohen Burg tief hinab auf 
zie Donau. Auch auf dieser Seite versuchten die 
Bauern an das Schloß heranzukommen, aber er sieht 
etzt keinen mehr. Erschlagene liegen unten, Sterbende 
vimmern und ein paar Verwundete richten sich müh— 
am auf, wanken von dannen. 
„Mir scheint, jetzt wird's gar“, redet der Pfleger 
mit sich selber. „Wär' eh guet, wann nur einmal ein 
End' hergehet! Is schiach zum anschauen.“ 
Es wird stiller draußen. 
Als Sigmund nach einer Weile erwacht, setzt er 
sich auf. „Mir ist besser“, sagt er leise. 
„Sixt es, i hab' dir's ja gsagt“, freut sich der vä— 
terliche Wärter. 
„Die Wunde an meiner Seite schmerzt nicht mehr, 
aber sie fließt.“ 
„Das wär' ja recht!“ Der Mann will noch den Arzt 
holen, aber der ist nicht da. Er hat heut' wo anders 
genug zu tun. Auch in Linz gibt es Verwundete. So 
vickelt der Pfleger selbst den Verband auf. Die 
Wunde eitert; daher ist der Schmerz gelinder; die 
Natur reinigt sich von selbst. Der Patient ist gerettet. 
Das junge Leben hat gesiegt. 
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