Bank, ihre Hände ruhen. Sie kann hier nichts arbei—
en, so sehr überwältigt sie die Erinnerung an glück—
ichere Zeiten und so sehr bangt sie um den Gatten im
Zrieg. Die beiden Jüngferlein stricken und sitzen dicht
aneinander.
Veronika sieht manchmal versonnen zu dem jun—
zen Mann auf. Das ist der Jüngling, der ihr Gatte
verden will — und ihretwegen ist er da, sie fühlt es.
Sie ist ihm nicht feind, aber sie spürt nichts in sich,
das sie zu ihm hinzöge. Er ist und bleibt ihr fremd
— fremd noch ihren allzu jungen Jahren.
Joachim merkt es. Dennoch ist und bleibt sie ihm
das Liebste, das Schönste und Begehrenswerteste auf
der Welt. Er will nicht von ihr lassen — will sich ge—
dulden, bis auch sie ihn liebt.
Im Garten blühen die Rosen, rosenrote und weiße,
iber dem dunklen Grüßñß.
Daheim bei Veronika hat sich etwas geändert. Ein
Stiefvater regiert jetzt das Hauswesen. Aber sie spürt
es nicht viel. Der ältliche Meister ist so glücklich, daß
er seine Späterwählte noch gekriegt hat, daß er dem
Stieftöchterl nichts in den Weg legt. Es ist ja gut er—
sogen von einer vernünftigen Mutter und daß die
Jungfer musiziert, das macht ihm nichts. Mein Gott,
hr Vater war ja auch Musikant und sie verdient ja
chon Geld damit! Der kleine Friedl mit der Fiedel
'ommt fleißig und zahlt ordentlich. Vielleicht kommen
nach und nach mehrere Schülerlein; ist auch ein Geld
und man kann nicht wissen, wie man die paar Gro—
schen noch brauchen kann in dieser notigen Zeit!
J
3*
In den ruhigeren Juni-Tagen reist die Familie
See von Wels ab nach Regensburg; Joachim bleibt
zurück. IJ
Es hat noch einen schweren Kampf zwischen ihm
uind dem Vetter gekostet, aber er hat seinen Willen
behauptete.
Joachim bleibt in Wels. Ein Unterkommen findet
er bei einem Freunde, dem er einmal einen großen
Dienst erwiesen. Wohl ist er nun mit seiner Familie
zerworfen — aber er hofft mit der Zeit wieder alles
ins Gleichgewicht bringen zu können, wenn er nur
erst Veronika gewonnen hat
Nun hat er sein Quartier in der Stadt, in ihrer
Schluß des Artikels von Seite 7 J
„Verzeihst mir's, gelt, Floro! Du!“
Sie lachelt . *
„Buß mich, Dirndl, liebs!“
Nun ist alles guftt eede
Eben poltern draußen die Bauersleute lärmend
über die hallende Diele ———
Hurtig will das Mädel die Störibrocken forit—
räumen —— U
Inwährend sagt der Vater nach frohem Gruß:
„Aber, Mali! Da schaust dich an! A Draht im
Störilaib? ßẽ 2
Purpurwellen baden die Maid. ——
Floro haut dem Alten die Hand etwas fest auf
die derben Schultern.
Gefangen durch ülir
3R01] HAAR
àar war ein eingefleischter Junggeselle. Rines Tages aber traf er sie,
ind sofort nahm ihr goldblondes Haar ihn gefangen. Kein Wunder;
enn schônes Blondhaar hat ssstets unwiderstehliche Anziehungskraft.
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RRUOMBD
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ahmen. Alleinvertr. f. Osterr.: M. Wallace, Wien, VII. Westbahnstr. 26.
Nähe. Und weiter kostet er alle Wonnen und Wehen
einer Liebe.
Einer vom Bauernheer, der mit dem Krieg gar
aicht zufrieden ist, ist der junge Sigmund Pröll. Er
st evangelisch erzogen und nach seiner Ansicht kämpft
er für den Glauben. Aber er ist ein junger, gesunder
Mensch, der noch nicht sterben will. Foriseßung song
Figentümer, Herausgeber u. Verleger: der kath. Preßverein
der Diözese Linz. Verantw. Schriftleiter: Dr. Fr. Pfeffer. —
Drucker: Akad. Buchdruckerei des kath. Preßvereines (verant—
wortlicher Leiter Frz. Stindl). Sämtliche in Linz, Landstr. 41.
ich
„Nix für ungut! Vater, wir zwei, die Mali und
kennen uns schon aus. Gelt?“ J
Man lacht schallend los!
Pause ...
Floro meint eine Zeitkürze später: „Hätte mich
uuch für die Abfuhr bei der Mali artig bedankt!“
Sie spielt beglückt mit seinen Händen. Das weiße
Kerschwasser glitzert in den Gläschen. Emsig knuspert
man Schnitten vom Störilaib...
Die Mutter bringt noch Kaffee, Guglhupf und
Krapfen ... *J
„Vergiß nit, Dirndl, der Ehstand ist grad' oft wie
in Nest aus — Draht! Gelt, Alter?“
Sie lacht, daß der Schoß unter dem knisternden
Fürtuch emporhupft.
Die zwei Jungleute sehen sich indes leuchtend in
die Augen ..
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