Volltext: Heimatland Wort und Bild aus Oberösterreich Nr. 1 1933 (Nr. 1 / 1933)

„Nun, gut, es muß nicht gleich das letzte Wort ge— 
prochen sein. Aber richte dich nach meinen Worten! 
Fine lockere Liebeschaft wirst du selbst nicht wollen 
nit dem sittsamen Mädel — eine Ehe mit ihr ist aus— 
zeschlossen! Bedenke das!“ 
Joachim verneigt sich. Der ältere Vetter verläßt 
hn mit einer beinahe fürstlichen Handbewegung. 
Als der junge Mann gegangen ist, schüttelt Hans 
See den Kopf. 
„Es ist unglaublich!“ murmelt er. „Der hat einen 
dicken Kopf! Wenn ich ihn hier nicht so gut brauchen 
könnte, sofort würd' ich ihn heimschicken, ins Reich 
Finaus. Aber er ist mir so dienlich! Diese Kirchham— 
merin! Dieser Joachim! Er setzt gewöhnlich durch, was 
er will! Na, wir werden ja sehen! Gewarnt hab' ich 
n — und vielleicht kommt mir die Zeit zu Hilfe!“ 
— 
Joachim geht in seiner prächtigen Stube auf 
und ab. 
Daß der Vetter auch schon gleich wieder alles er— 
fahren mußte! Jetzt geht natürlich das Streiten an, 
das Sichinachtnehmenmüssen! 
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Zeinz Rosenau (Carl Martin Eckmair) 
Seit dem 28. Oktober 1907, an dem ich in der 
leinen Stadt Eferding geboren wurde, läuft mein 
Herz immer auf den Straßen der Sehnsucht, die 
rgendwohin an ein ruhverklärtes, erstrebtes Ziel 
führen. Und diese sehnsüchtige Unrast weckte meine 
ersten Verse und begleitet nun alle meine Gedichte, 
(apitals· u. Zzinsenvermehrun⸗ 
durch zeitsemase Veranlasuns 
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Er seufzt. Ihm wird heiß schon vor den Gefechten. 
zie er nun wird bestehen müssen. Er tritt ans Fenster, 
zffnet es. Uber den Vorstadtgärten von Wels schwebt 
der Silbermond. Es ist eine betörend schöne Nacht. 
Zanz leise gluckst der Mühlbach, von fern rauscht die 
Traun, sie geht hoch von den Gebirgswässern der 
Z3chneeschmelze. 
Fortsetzung folgt 
Skizzen und Geschichten, die ich bis heute zum großen 
Teil im „Linzer Volksblatt“ veröffentlicht habe. Ich 
zin stolz darauf, sein Mitarbeiter zu sein! 
Mein Leben? —* 
Das Gymnasium absolvierte ich im Stifte Wil— 
hering, in dem ich meine schönsten und reichsten Ju— 
zendjahre verlebte und das auch den Grund zu mei— 
aem Wesen und Wissen legte. Dann faßte ich den 
Entschluß, nachdem mir die Gnade des Priesterberu— 
fes versagt blieb, Lehrer zu werden. Doch erst über 
den für meine Läuterung notwendigen Umweg in 
die Großstadt Wien, wohin mich das Schicksal an das 
Kleine Volksblatt“ rief, bei dem ich fast zwei er— 
eignisreiche Jahre als Redakteur tätig war, lief mein 
Leben in den ersehnten Hafen des Lehrberufes ein, 
den ich als wahre und einzige Erfüllung meines Da— 
seins betrachte. Lehrer und Schriftsteller — es gibt 
keine idealere und glücklichere Kombination! Sie gibt 
Inhalt und Kraft! 
Meine Ziele? 
Religion, meine oberösterreichische Heimat und 
Liebe sind die Pole, nach denen die Unrast und die 
schwingenden Wünsche meiner Seele streben! Das 
Andenken an meine Mutter, die mir eine schöne 
Kindheit schuf und die nun als Verklärte meine Ta— 
ten segnet, ist mir heiligl Meine Heimat, die mich 
edesmal schützend aufnimmt, gibt mir Kraft und 
Bodenständigkeit! Und manchmal möchte ich an den 
Zuellen der Güte trinken können, um meine Mit— 
nenschen ganz zu verstehen! Ich warte noch auf die 
Stunde, in der das Größere, Edlere und Vollendetere, 
an dem ich arbeite, mir gelingg. — 
Unser Mitarbeiter wird im kommneden Jahr mit 
einer ersten, größeren Arbeit, Fahnenüber den 
Ziebeln“ (Roman einer Kleinstadt) vor die Öffent— 
ichkeit treten 75 
Figentümer, Herausgeber u. Verleger: der kath. Preßverein 
der Diözese Linz. Verantw. Schriftleiter: Dr. Fr. Pfeffer. — 
IRrucker: Akad. Buchdruckerei des kath. Preßvereines (Gverant⸗ 
vortlicher Leiter Frz. Stindl). Sämtliche in Linz, Landstr. 41.
	        
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