Volltext: Heimatland Wort und Bild aus Oberösterreich Nr. 1 1933 (Nr. 1 / 1933)

Als Joachim nach einer Weile von Haunoldseck 
weggeht, sieht er die Frauen nur mehr von ferne vor 
sich her der Stadt zuwandeln. * 
Auch ihm ist etwas lenzberauscht zu Mute. Und 
leise, ganz leise summt er mit Abänderung eines 
uralten Liedes vor sich hin: 
Meine Liebste kann noch nicht lieben, 
Meine Liebste ist noch ein Kind, 
Sie pflückt ja alle Blumen, 
Die auf der' Wiese sind. 
Das Maidlein, das ich liebe, 
Ist noch für Liebe blind, 
Es grüßt nur alle Tierlein, 
Die auf dem Felde sind. 
Sabina Kirchhammerin erfährt noch am selben 
Abend von ihrer Tochter alles. Es ist ihr nicht gauz 
recht, daß der junge See seinen Sinn auf ihr Kind, 
auf ihr zartes Kind, gerichtet hat. Er ist ihr zu reich. 
Wird man in dieser stolzen, prunkvollen Familie ihrer 
Veronika nicht oft die bescheidene Herkunft vorwer— 
fen? Zudem ist er evangelisch. Die katholische Geist— 
lichkeit warnt vor Ehen mit Lutherischen. Ein Reichs— 
deutscher und evangelisch! Nun, freilich, der Kaiser 
Ferdinand will jetzt ein katholisch Land, es wird 
diel für den katholischen Glauben getan — und viel⸗ 
leicht kann sich auch der junge See bekehren. Das 
väre ihr, der Sabina, schon lieber, da wäre er ihr 
aicht mehr gar so fremd. 
Und eigentlich braucht sie sich aber noch gar nicht 
so hinunterzustudieren. Denn die zwei sind ja noch 
gar nicht verheiratet und wer weiß, wie es noch 
vird! Schließlich kann sie auch alles ruhig dem Herr— 
gott überlassen, der wird's schon fügen, wie's ihm 
techt ist und wie's recht werden muß 
So denkt Sabina. 
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56 000 Mitglieder, 3800 Sterbetalle S 735. 000 - ausgezahltes 
J Sterbegeld verzeichnet mit 31. Juli 1932 die 
Caritas-⸗Sterbevorsorge Linz 
Nach solchen präehtigen Erfolgen gibt es nur eins 
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Auskuntt bei den Pfarrvertretorn, bei den hochw. Kath. ——XEXEXX 
uã Pei der Carilan-Sterbevorsorge Linz. Klammstr. 1. Telophon 7579 
Zwei Tage später, auch gegen Abend, nach Ge—⸗ 
chastsschluß, läßt der reiche Handelsmann Hans See 
seinen jungen Vetter Joachim zu sich auf sein Gemach 
berufen. 
Es ist bereits dunkel. Der nun düstere Raum wird 
durch eine kostbare Ampel erhellt. In der Einrichtung 
des Gelasses entfaltet sich all der bürgerliche Prunk 
der damaligen Zeit. 
Nun tritt Joachim See herein, jung, kraftvoll, ent— 
schlossen. Er weiß, es soll zu einer Aussprache unter 
vier Augen kommen, er weiß, warum. 
„Joachim“, sagt Hans See streng, „ich hab' er— 
fahren, daß du dich um die junge Kirchhammerin um— 
tust. Die Kirchhammerinnen sind brave, ehrliche 
Frauen, aber papistisch. Und die Junge paßt nicht für 
dich. Für dich gehört eine Großkaufmannstochter — 
oerstehst du?k?!“ 
„Herr Vetter, gewiß — ich verstehe — aber ich 
liebe die Veronika Kirchhammerin!“ 
„Laß das! Schlag' dir diese Liebe aus dem Kopfl! 
Solche Liebe ist nicht für Kaufleute; bei diesen muß 
zie Vernunft das Herz regieren; und die größeren 
Zahlen müssen mehr gelten! Bedenke, was deine 
xæIttern zu solch einer Verbindung sagen würden! Ja, 
ie ganze Verwandtschaft würde sich dagegen auf⸗ 
jalten!“ 
Joachim schweigt. Wenn er sich zu sehr gegen den 
Willen des Vetters auflehnt, so macht ihm dieser 
zchwierigkeiten, wie er nur kann, schickt ihn vielleicht 
gar kurzer Hand nach Regensburg hinaus; Mittel 
ind Wege dazu würde er finden. Joachim schweigt 
und überlegt. 
„Du wirst dich nicht mehr um die Kirchhammerin— 
nen kümmern, gelt, besonders um die Junge nicht? 
Rede, wie verhältst du dich dazu?!“ —A 
Joachim hilft sich mit seiner Klugheit. „Lasset mir 
Zeit, Vetter!“ ** 
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