Volltext: Heimatland Wort und Bild aus Oberösterreich Nr. 25 1931 (Nr. 25 / 1931)

Alte Lier Buchbinder-Sprüche 
. „Anno 
nberger, g 
n H 
J ustag e efener — 
1648 -1730 / Von Dr. Gustav Gugenbau gser wie g 
Rahmen einer blühenden, festgefügten Zunft und im gue F auch vor 
einer standesbewußten Gesellenschaft, die nicht bioß ä ehen, 
eng mit dem Geistesleben der Nation verknüpft war Iden; ha 
sich gewissermaßen mit als Kulturträger fühlte; die * miin 
bar eigenhändigen Einschreibungen zeigen fast —* n pn 
los eine Hand, die mit der Feder sehr gut umzugehen * h gehorsa 
aum ein Prozent der Eintragungen sind etwas unbehohe, n s 
geschrieben. — I u Us Nuf 
Der Herbergsbetrieb war folgendermaßen —XRX sier p 
Der fremde Geselle — meist ziehen sie bis drei Mann ho men sind 
I R* 7 3 hen Arbeits 
in die Hauptstadt ein — meldet sich beim jeweiligen dac seine 
sellenvater“, der vierteljahrsweise für sein Amt —* un nn 
wurde und das Herbergsbuch verwahrte; bittet der — —* be 
—— 
ihn entweder du * halb 
Gesellenvater „auf! — —3 
— Anpn inee 
für den Fremdeni 
seiner Werkstatt vo— 
handen ist, oder e 
schickt durch du 
Lehrjungen enh 
„Laufschreiben“ m 
die anderen Meiste 
der Stadt, die vie 
leicht einen fremdu 
Gesellen brauchen! 
könnten. Auf jeden 
Fall war der Van 
dernde beim Geseb 
lenvater ein pau 
Tage gut aufgenom; 
men, meist erhielt u 
dort Kost und Quat 
tier und fand leih 
Anschluß an die 6e 
sellenschaft; erst un 
1700 wird in Lin 
der „weiße Hahn' 
als Herberge du 
Buchbindergesellen 
genannt. Die Zut 
kam für die Kostn 
der Beherberuu 
durchreisender Geh 
len auf. 
Die Zunft de 
Linzer Buchbinde 
war eine Landen 
zunft für das ganh 
Land Oberösterreih 
die Freisprechunge 
des ganzen Land 
erfolgten in bu 
vor versammeln 
Meistern und Gett hann⸗ 
J len und vor geöh Gebürtic 
Die „Altar⸗Werkstätte“ im Pfarrhof zu Kefermarkt neter Zunftlade. J J Pe 
m der gegenwärtig alle Statuen und Teile des berühmten Schnitz-Altares einer Herbergsbuch ve Jach 8 
gründlichen Renovierung unterzogen werden. Unser Bild zeigt Kunsttischler Robert zeichnet viele solch Leim fF 
Kleiner und Bildhauer Wilhelm Quester bei der Arbeit — Freisprechungen Lei He— 
Aus den Herbergsbüchern der Linzer Buchbinderzunft 
Das' Linzer Musealarchiv verwahrt als alten Besitz 
zwei Fremdenbücher der Linzer Buchbinderzunft, die für 
die Jahre 1648-1730 einen wertvollen Einblick in den leb— 
haften Verkehr durchreisender Buchbindergesellen bieten. Im 
älteren der beiden prächtig gebundenen, gut und rein er— 
haltenen Bände gibt der umständliche Titel den Zweck der 
Einrichtung mit folgenden Worten an: „Gedenkbuch des 
löbl. Buchbinder Handwerks in der Kais. Hauptstadt Linz. 
Ist durch die Meister gedachtes Handwerks allda zu Ehren 
und immerwehrenden aller ehr. und redlichen Buchbinder— 
gesellen Angedenken, welche anhero kommen, daß sie ihre 
Namen hereinschreiben, geordnet worden Anno 1648.“ 
In den beiden Bänden haben sich 2842 Buchbinder— 
gesellen eingetragen; 
manche fügten deut— 
sche oder lateinische 
Sprüche ihren Ein— 
tragungen bei, volks— 
tümliche Reime und 
Leibsprüche, die als 
„Symbolum“ oder 
„Adagium“ bezgzeich— 
net werden. Neben 
kurzen lateinischen 
frommen Sprüchen 
sinden sich in den 
Büchern zahlreiche 
deutsche Sprüche und 
Reime, die im fol— 
genden vollzählig an— 
geführt werden. Die 
Gruppierung des 
Materials ist derart, 
daß zunächst einige 
Eintragungen wie— 
dergegeben werden, 
die ganz in Reimen 
abgefaßt sind, dann 
in drei Gruppen die 
Sprüche (fromme, 
weltliche, Buchbin— 
derzunft), Wünsche 
und Devisen (Sym— 
bola); von lateini— 
schen Eintragungen 
wird einiges allge— 
mein Interessantes 
mitgeteilt, während 
die zahlreichen from— 
men Floskeln, die 
sehr oft wiederkehren 
(wie ora ét labora, 
soli deo gloria, om- 
nia cum Deo- und 
ähnliche), füglich 
wegbleiben konnten— 
Ein so starker 
Wanderbetrieb, wie 
wir ihn für däs 
Buchbinderhandwerk 
aus den beiden Her— 
bergsbüchern ersehen, 
war nur möglich im 
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