Volltext: Heimatland Wort und Bild aus Oberösterreich Nr. 24 1931 (Nr. 24 / 1931)

Erstllassie 
Fertig und nach Matßßz 
Der Zeit und Mode anpassend, immer das Beste. 
CA!RLHORAC OSCANR ENSLEN 
Hauptplata 28. lLandstraße 38. 
Bei Vorweis dieses Inserates 5 Prozent Skonto 
oder 8 Monatsraten! 
dings bisher nichts gewußt, aber vielleicht gehört das in 
die Rubrik Familiengeheimnisse 
„Was reden Sie denn für furchtbares Blech!“ entfuhr 
es Renate unwillkürlich mehr burschikos als höflich. 
Er lachte jetzt laut. 
„Sie sind komisch, nicht ich Wenn Sie Fräulein San— 
ders als Ihre Tante bezeichnen, denn sie besaß nur eine 
Schwester, deren Sohn ich bin. — Na, rechnen Sie sich da— 
nach die höchst einfachen Familienbeziehungen selbst aus.“ 
Nun war Renate im Bilde. Dieser Mensch war Tante 
Hedwigs Neffe Otto Holz, von dem sie nicht viel wissen 
wollte. Eine freudige Überraschung bedeutete er also kaum 
für sie, Sie war unschlüssig, was sie tun sollte. 
Er zwinkerte mit den Augen. 
„Jedenfalls sind wir verwandt, nachdem wir festge— 
stellt haben, meine Tante ist deine Tante, und jetzt darf 
ich wohl die Sperre passieren? Ich will gerne warien, bis 
Tantchen aufwacht.“ n IJ 
Renate zögerte noch. Nun wußte sie ganz sicher, wes— 
halb ihr der Besucher bekannt vorgekommen. Ein paarmal, 
in großen Zwischenräumen, war er hier aufgetaucht, und 
hinterher war die Tante immer sehr verstimmt gewesen. 
Machen Sie doch das Burgtor auf, Sie schöne Blonde, 
wir sind doch durch eine gemeinsame Tante verwandt. Also 
geben Sie Ihrem Herzchen einen kleinen Stoß, damit ich 
über die Burgbrücke einreiten kann.“ 
Renate ward dieser Mensch immer unangenehmer. Sie 
sagte:::::: — 
„Kommen Sie wieder, wenn Fräulein Sanders 
auf ist·. 
„Ich bin nur vorübergehend in Potsdam, und meine 
Zeit ist sehr gemessen,“ erwiderte er. „Ich kann ja aber 
noch ein paarmal kräftig läuten, dann wacht Tantchen viel— 
leicht von selbst auf.“ 
Pfui Teufel, ist das ein unverschämter Mensch! dachte 
Renate. Ehe sie noch etwas erwidern konnte, rief ihr Hed— 
wig Sanders von einem Fenster des ersten Stockwerkes 
zu: „Schließe die Tür nur auf, Renate, und führe den Herrn 
in das rote Zimmer.“ 
Renate öffnete jetzt, und Otto Holz trat ein, stöhnte da— 
bei: „Endlich! Aber so lange dürfen Sie mich nicht mehr 
antichambrieren lassen, holde, unbekannte Schwester, Sie 
sehen, unser gemeinsames Tantchen hat mehr Herz als Sie“ 
Renate erwiderte nichts und ging dem Besucher voran, 
der an der Flurgarderobe ablegte und dann das vor ihm 
geöffnete Zimmer betrat, das man im Hause der roten Ta— 
peten und rotbezogenen Möbel wegen das rote Zimmer 
nannte. 
„Darf ich bitten, Platz zu nehmen,“ forderte Renate 
letzt Otto Holz auf, dessen Kopf nur noch einen dünnen 
Kreis dunkelbrauner Haare aufwies, die sehr sorgfältig zu⸗ 
rechtgebürstet waren, nach dem Rezept, mehr vorzutäuschen, 
als vorhanden war. 
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Hedwig Sa 46 
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— an dir, wirklich, du kannst es mir glauhen Bzorden— 
—* mir schrecklich, wenn du sterben urdes Vh ishaft, 
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