Volltext: Heimatland Wort und Bild aus Oberösterreich Nr. 17 1931 (Nr. 17 / 1931)

berena war ihm zuweilen drückend. Am stärksten empfand 
—8 vwenn man ihn ins Herrenhaus einlud. Wer weiß, 
de wie Verenas Vater alles beurteilte, wenn er merkte, 
Von, 7— wischen Verena. und ihm ein Liebesverhältnis. 
uvn echt wies er ihn von der Estanzia, weil er ihn für 
schlauen, berechnenden Abenteurer hielt. 
Juch heute hatte er schon viel darüber nachsinnen müssen, 
acdess auf seinem Ritt in die Pampas. 
cben war er heimgekommen in sein Zimmer. Es war 
—8 sieh geworden in den fünf Monaten seines Hierseins. 
nn onders, weil nur dieses eine Zimmer in dem ganzen 
iuschen bewohnt war. So stand er in gar keiner Verbindung 
dn Massenquartieren der andern Leute, die im Dienst 
Ama brava tätig waren. Für die Wahl dieses Zimmers 
Verena besonders dankbar. — 
Ir indianische Diener Cacique kam.“ W 
„Dder Amo und die Senjorita bitten den Senjor hinüber 
Abendessen“, bestellte er. 
heinz verspürte nicht die geringste Lust, der Aufforderung 
folgen. Vorhin hatte er Verena geküßt hinter hohem 
ukalyptus, und er meinte den heißen Druck ihrer Lippen 
och auf den seinen zu spüren. Sie hatte ihm zugeraunt, 
„entlich finde sich bald eine Gelegenheit, dem Vater zu 
rennen, man habe sich liebgewonnen. Nur davon sollte er 
ie etwas erfahren, daß diese Liebe schon bestanden seit der 
eereise. *. 
Vie oft hatte ihn Verena das alles schon zugeflüstert 
ch ihren innigen, heimlichen Küssen. Und doch kam man 
cht weiter. 
Fast hätte er über seine lebhaft arbeitenden Gedanken 
n diener vergessen, der an der Tür stand und auf Ant⸗— 
port wartete. Er erklärte ihm nun in seinem holprigen 
zpanisch, er fühle sich heute nicht wohl und beabsichtige, 
früh schlafen zu gehen.“ Er lasse um Entschuldigung bitten. 
Cacique nahm die Autwort in Empfang und entfernte 
gich fast lautlos. J 
heinz wünderte sich über seinen Mut, die Einladung 
ghelehnt zu haben. Aber heute besonders fühlte er. sich 
uhßersande zu der nun schon so oft, gespielten Komödie. 
dun berena war er wohl noch zu unbedeutend, um dem Vater 
iht Geheimnis anzuvertrauen, es ihm zu gestehen. Er selbst 
— wußte, er würde es unter den vielen Tüchtigen, die 
Sahern diese Estanzia beherbergte, nie zu etwas Hervorragendem 
seinnen Auf welche Weise sollte er sich auch auszeichnen? 
„. Er hatte schon etwas gegessen in Gesellschaft einiger an⸗ 
derer Aufseher, und er zog sich nun eine bequeme, leichte 
hausjacke an und ließ sich in den Liegestuhl fallen, der sein 
nesonderer Freund geworden. 
Verena würde sicher über seine Absage verwundert sein, 
mann er. Vielleicht zürnte sie ihm und stellte ihn zur Rede. 
Er überlegte, und dabei merkte er kaum die Dunkelheit, 
iich immer mehr verdichtete. —— 
Er vernahm nicht das leise Oeffnen und Schließen der 
ufte 
gatte 
an 
daß 
gewe 
eschih 
end hi 
begeß 
——————— — — — — 
J 
— F 
—— 2** 8 
— 7 —J——— 
—60 R — 
— — ——— 
27 8* —5* —VD ⏑— 
—— 
—⏑ —— V⏑ * 
—— — 6 6 — — 4 
J 28*6 ——J H— 
— —— —8 —— — — — 
4 4M— 5 —9 
O& 2. 
—— —— — — 
* *cä — 1 — — 
—5 —B45 — — 
——— —46 J934 
— 2 28 9 * 
*9 5J I* 
⸗ 9 8* —— J564 8 
—— —AA⏑ — 
—— * 
— * — 
6odec — 
8 4, *8 J 8 
—0 —3 J 
—8 
* 3* *4 
—— —* 
* * —— —* 
x —— x 
—e—— * 
perase 
ageseh 
Es hun 
zwish 
V 
I18 * 
Arsgel 
nlich 
Tür und schreckte zusammen, als plötzlich das Licht auf⸗— 
lammte und er Verena vor sich sah. Ihre Augen waren voll 
Traurigkeit auf ihn gerichtete. 
„Du hast dich einer Ausrede bedient, Heinz“, begann 
Verena, „und ich bin hergeschlichen zu dir, weil ich Angst 
um dich hatte, große Angst. Jetzt begreife ich erst, du 
hast nicht kommen wollen.“ 
Er sagte fast heftig: „Du hättest mich hier nicht auf— 
suchen dürfen, es gehört sich nicht.“ —— 
Was fragte ich danach in meiner Angst um dich!“ Ich 
glaubte dich wirklich nicht wohl. Sage mir, bitte, die Wahr⸗ 
heit: Weshalb schicktest du Cacique mit der Ausrede zurück?“ 
„Weil es immer unangenehmer wird, vor deinem Vater 
die falsche Rolle weiterzuspielen“, erwiderte er leise, aber 
fest. „Ich vermag es nicht mehr. Ich mache mich sonst immer 
schuldiger. Ich werde hier ja niemals etwas Besonderes 
verden. Erstens, weil ich nur eine Durchschnittsbegabung 
bin, und zweitens, weil ich gar nicht wüßte, wie ich mich 
aüberhaupt hervortun könnte. Ich— sehe keinen Weg für uns 
zeide, zusammenzukommen. Vor deinem Vater behandelst du 
nich kuͤhl und gleichgültig. Betonst es fast mehr als im An— 
fang. Dein Vater muß mich, sollte er die Wahrheit hören, 
für einen höchst raffinierten Menschen halten, der sein Schäf⸗ 
chen ins Trockene bringen will. Ich leide unter dem Zu⸗ 
stand, Verena“ 
Er atmete erregt und sah zu ihr auf, die mit sehr 
blassem Gesicht vor ihm stand. Und er sprach weiter: 
„Ich hatte mir das alles wohl anders vorgestellt, als 
ich hierherkam. Man hat eben Illusionen. Es spucken einem 
da so halbe Indianergeschichten im Kopfe herum. Man hat 
als Junge so manches gelefen von Leuten, die aus irgend⸗ 
welchem Grunde die Heimat verließen und in Länder mit 
Wildwestpoesie und Wildwestabenteuern auszogen. Dort ent⸗ 
vickelte sich dann alles programmäßig. Der Auswanderer fand 
sofort Gelegenheit, zu zeigen, daß er ein Mordskerl war, 
und alles glückte ihm in einer Weise, die den Beifall und 
Fie Bewunderung der Menschen geradezu herausforderte. 
Nun sieh, Verena, in meinem Hirn hatte sich wohl etwas 
Aehnliches festgehängt. Ich sah mich als Held, als Muster 
von Fleiß und Tüchtigkeit, als einen, der unübertroffen blieb.“ 
Er lachte unfroh. — 
„Liebe, geliebte Verena, ich folgte dir auf dem Dampfer 
und später in Montevideo in allem, weil ich froh war, deine 
veiche Zärtlichkeit fortan nahe haben zu dürfen. Deine 
Gegenwart beruhigte mich, nahm meiner Schuld die herbste 
Biuternis. Jetzt aber ist mir jedes Zusammensein mit dir 
in Gegenwart deines Vaters peinlich. Ihm gegenüber komme 
ich mir wie ein unwürdiger Eindringling vor. Ich leide 
wirklich unsagbar darunter, Verena, und so lieb ich dich 
habe, so dankbar ich dir bin, ich glaube, wir sollten uns 
trennen, wir sollten auseinandergehen. Ich habe hier bei 
euch viel gelernt, ich werde irgendwo anders unterkriechen, 
vielleicht drüben im Argentinischen.“ Fortsetzung folgt 
— 3 n —“— — I —2—“—“—“—“—“—“—— — 
es gibt wirklich nichts Besseres 
Praktischetes als uns. Wir enthalten alle zu eir 
Suppe notwendigen Zutaten, brauchen nur kalt ang· 
v20 Vinusen gekocht zu werden. Wir sind in Porfioner 
FTeller eingeteilt, praktisch verpackt und helfen der Hau- 
frau Arbeit, Zeit und Kohlen sparen. 
Sortenverzeichnis: * 
fũr 4 Teller Würste: Erbsen fein, mit Speck, mit Reis, r 
Schwammerln, mit Gemũse, mit Sago. 
fFür 6 oder 8 Teller Würste: * 
Erbben fein und Erbsen mit Speck 
— 
* 
öα 
7* 
59
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.