Volltext: Heimatland Wort und Bild aus Oberösterreich Nr. 15 1931 (Nr. 15 / 1931)

Ein Seebär hoch zu Roß 
Wiedergegeben von Paul Brugg'e 
Man wird begreifen, daß das holländische Völkchen, einst 
die stärkste Seemacht Europas, von jeher eine Schwäche für 
zie Helden seiner Flotte hatte und die Offiziere seiner Land— 
nacht, obwohl sie sich gleichsalls brav zu schlagen pflegten, 
etwas stiefmütterlich behandelte. Diese waren davüber nicht 
wenig erbost und waren auf ihre Kollegen vom nassen Ele— 
nent micht gut zu sprechen. „Eine Breitseite auf zwei Meilen 
Entfernung — sehr gut“, sagte einmal ein Kawvalleriegeneral 
zu einem Admiral. „Aber Attacke reiten ist doch noch etwas 
andres. Habt Ihr eigentlich schon mal einen Feind Aug' in 
Aug' gesehn, Admiral?“ — „Wir entern gelegentlich“, war 
die lakoniiche Antwort des Admirals. In dem Keiter kochte 
es, aber er bezwang seine Wut, war sogar besonders freund— 
lich und lud, da er gevade mit seinem Korps in Rotterdam lag 
unde der Admiral mit seiner Flotte gleichfalls in Rotterdam vor 
Anker lag, den Admiral de Ruyter und seine sämtlichen Offi— 
ziere zu einem großen Festmahl ein. 
Es ging hoch her bei diesem Mahl, und mit Weinen 
vurde nicht gespart. Als man beim Nachtisch angelangt war, 
chlug der Gastgeber wor, den Rest des Tages auf einem Land— 
zut zu verbringen, das eine kurze Strecke außerhalb Rotter— 
dams lag. Der Admiral, der, an die frische Seebrise gewöhnt, 
den Aufenthalt in den Sälen als lästig zu empfinden begann, 
stimmte freudig zu. Arm in Arm verließen die beiden hohen 
Offiziere in Begleitung aller übrigen Festteilnehmer das 
Haus. 
Als sie jedoch vor das Portal traten, machte der Admiral große 
Augen; denn auf der Straße standen wohl zahlreiche gesattelte 
Pferde, aber es gab da kein bequemes Kütschlein, auf das er 
gehofft hatte. Schon saßen auch die Kavalleristen auf ihren 
Pferden und tummelten sie lustig. Ja, da war nun nichts zu 
machen, der Admiral bestieg ächzend und Verwünschungen 
murmelnd das für ihm bereitgehaltene Pferd. Ebenso die an— 
deren Seeoffiziere. DMann ging es die Straße entlang. Un— 
ählige Zuschauer standen umher und begrüßten mit lebhun 
zurufen die Offiziere. Der Admiral freilich hatte nih Aus 
zeit, sich nach ihnen umzusehen: der ungewohnde Sitz aun 
ßferde nahm seine ganze Aufmerksamkeit in Ansprut r TVBV 
dier tänzelte und sprang, ging bald vorn, bald hinten su 
o daß dem Admiral himmelangst wurde. Und als die bg Alor 
ade gerade über einen Platz zog, da war das Unheil ip n em 
nehr aufzuhalten, bei- einem Seitensprung des Pferdeze mein * 
or der Admiral das Gleichgewicht und stürzte kopfüber, 4. — 
die Straße in den Schmutz. * sfenbein. 
i — Ehenbein w 
Wie auf Kommando erscholl ein ungeheures Gelächter v gesagt? 
Landarmee, in das die Zuschauer wild einstimmten, — 
der Admiral, über und über besudelt, sich mühsam wiedaun 
hob. Furchtbar rollten seine Augen, aber er sagte nichtg e 
er, als daß er eine Kubsche haben wollte. Die wurde ihmdo 
nuch gebracht, und es ging weiter. 
Es vergingen keine zwei Tage, da lud der Admiral 
Ruyter, um sich erkenntlich zu zeigen, den General und sa 
ämtlichen Offiziere auf sein Admiralschiff ein. Wieder wur 
zjegessen und getrunken, dann erhob sich der Admirolen 
rachte einen Trinkspruch auf die tapfere Kavallerie aus.! 
ich alle erhoben, um ihm Bescheid zu tun, und mit denbh 
ern in der Hand dastanden, da ging plötzlich ein Donnerlr 
als wäre das Ende der Welt gekommen. Sämtliche Ges 
des Schiffes gaben Feuer, so daß das Schiff erzitterte und, 
»on einer Seite auf die andere legte. Im selben Augerh 
ag die gesamte Landarmee, die sich auf dem Schiff befande 
ßoden, der General voran. Die Gläser zerschellten, der Ne 
loß auf die Dielen. Der Admiral aber und Leine offize 
tanden fest und erhoben nun ihrer'eits ein Gelächter wie 
dommando. Als sich die Landoffiziere dann mühssam aufbe 
en und ihre Uniformen säuberten, sagte der Admiral schm 
zelnd: „Mynheers, dat is myn Paard“ — d. h. „Ihr heru 
as ist me i n Pferd!“ — 
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wei Striche neben dem Linzer Sender sitæt der kleine Londoner. J A g àIBIF hæ. olaus Eltz, Wien. o Generatroprüs 
sie hören ihn auch während des Tages ohne Hochantenne ) D 9 ftur Oberõster. Ernst Mecnt, tin —ãA— 
cülkommen rein wit den Hochfrequenz-Apparaten der Firma —⏑——— —A im eig. diui 
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