Volltext: Heimatland Wort und Bild aus Oberösterreich Nr. 10 1931 (Nr. 10 / 1931)

der die Reorganisation des Institutes ermöglichte. Opfermut 
und ein zäher Wille haben eine wertvolle Einrichtung zu 
ieuem Blühen, zu neuen großen Erfolgen geführt. Widrige 
Umstände haben den Leiter des Institutes gezwungen, neue 
Heldquellen zu suchen. Es mußte so eingerichtet werden, daß 
es sich selbst erhalten konnte. Dies erschien durch Aufführun— 
gen außerhalb des ursprünglichen Rahmens als möglich. Da⸗ 
nit war ein neuer Wirkungskreis gegeben, eine neue Mög—⸗ 
ichkeit des Wirkens, die durchaus erfreulich und vorteilhaft 
ist. Vorträge im Rundfunk ließen dem Chor neue Freunde 
iah und fern erstehen. Die Aufführungen wenig bekannter 
Spielopern in der Burg lenkten schließlich auch die Aufmerk— 
amkeit des Auslandes auf die kleinen Sänger, Einladungen 
ergingen nun aus fernen Ländern und so kam es zu den be⸗ 
vühmten Tourneen, die es vermochten, dem Bnstitut eine 
sichere wirtschaftliche Grundlage zu geben und darüber hinaus 
rür die Heimat zu werben. Es müssen erhebende Stunden ge⸗ 
vesen sein in Paris und Barcelona, in Athen und Kopen⸗ 
hagen, in Schweizer Städten und im Reich, in Italien und 
Skandinavien. Uberall ein Jubel der Begeisterungg. F 
Wie erklärt sich dieser allgemeine Erfolg? ßu dem star— 
ken Eindruck rein bünstlerischer Natur gesellt sich nämlich noch 
ein anderer, der nicht minder entscheidende ist: diese kleine 
Künstlerschar hat etwas menschlich Bezwingendes an sich. Man 
hat eine wohldisziplinierte Gruppe bestge chulter Sänger vor 
äch, die sich ihrer Leistung kaum bewußt sind. Alles klappt, 
jede Nuance wird herausgeholt. Beifall rauscht auf und Kin— 
dergesichter lächeln Dank zurück. Es ist der Genius des Kin— 
des, der so stark zum Herzen spricht. 
Goch oben in einem Tralt des Schweizer Hofes der Burg 
hahen sie ihr Konvikt. Dort wird in sauber ausgestatteten 
Käumen studiert und musiziert und am Abend ein wenig 
gebalgt nach rechter Bubenart. Professor Müller leitet die 
musikalische Unterweisung, erfahrene Präfekten stehen ihm 
zur Seite. Heute hat der treubesorgte Leiter 40 Jungen un— 
er seiner Obhut, nur eine Auswahl. tritt öffentlich auf. Es 
st eine Ehre, Wiener Sängerknabe zu sein, darum, möchten 
sich jährlich 1000 neue dazuge ellen. Es ist eine entscheidende 
Sache, aufgenommen zu werden, bedeutet doch dies den Weg 
nach oben. Deshalb muß man die Schöpfung eine soziale Tat 
nennen, die freilich dem Leiter schwere Ppflichten auferlegt. 
dat er einmal einem Knaben den neuen Weg erschlossen, gibt 
es kein Zurück mehr. — V 
Ist es nicht tröstlich, daß es in dem Musikleben unserer 
Tage, das so erfüllt ist von dem Schrei nach Ruhm und Geld, 
noch die Wiener Sängerknaben gibt? Wer geizt da nach 
Ruhm? Die Seele des ganzen Werkes, der eigentliche Schöp⸗ 
er der neuen Form des Institutes, der liebevolle und fein—⸗ 
innige Leiter, tritt immer bescheiden zurück, wenn es einen 
Erfolg gibt, er läßt sich nicht einmal nennen. Ich aber muß 
ihn hier doch verraten, weil es erhebend ist, wenn man wieder 
einmal von einem ganzen Menschen hört. Ein solcher ist der 
Rellor der Wiener Sängerknaben, Pater J. Ochnitt. 
Dr. Fritz Hube rWien. 
Nebll 
WVon L. Nowak, Welss 
Dichter Nebel hülltmich Dichter Nebel dehnt sich aus, 
ein, Klammert sich an Baum und 
Wundersam Geborgensein. Haus. 
Die an mir vorübergehen, Was sich sonst. dem Licht er— 
Muß ich, wie durch Spinnweb schlossen, —— 
ehen. 2 diegt nun dämmerübergossen. 
Näher ist uns das Allein, Tief verhüllt sind Stadt und 
Dichter Nebel spinnt uns Feld e 
ein. “ Sin Geheimnis ist die Welt. 
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Der Tod auf dem Mefßtkleid sene ab 
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Die Kremsmünsterer Stifterkasel —57 
Unter den Paramentensschätzen des Stiftes —— Ober 
befindet sich ein interessantes Meßkleid, das 1630 durh essen Zeiger 
Auton Wolfradt erworben wurde, die sogenannte Stiselqufen ist 
kasel mit der Daͤrstellung des Todes. Dieses seltsane4 
kleid stammt von einem Augsburger Meister, die noch ADe dr 
lene Rechnung darüber lautet: in den 
„1630. Alte Casel schwarz Samt darauf gestickht der * inn L 
Sambt andere schöne Figuren. sine und 
1Casel schwarz geblamt alles Samt keeichsapfel, 
2 Leviten Reckh mit guete Silber borden Pehrstand), 
2 Corporal Taschen von gueten Gold gestichht rumente (V 
alles per 200 fl.. unt durchei 
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Die e schwarze Samtkasel wurde früher am 11. Dephetenschadel 
dem Todestage des Stifters von Kremsmünster, des hiheise überei 
Thassilo, beim feierlichen Trauergottesdienste alljährlionsstickere 
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Die Randeinfassung besteht aus Silberspitzen mit õhneitung schi 
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Das Augsburger Meßkleid in Kremsmünste 
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