Volltext: Heimatland Wort und Bild aus Oberösterreich Nr. 4 1931 (Nr. 4 / 1931)

Reichsstraße über Vöcklabruck, Lambach, wo Zwischenstationen 
— 
räumiges Zimmer im Gasthof „zum grünen Baum“ in der 
Bethlehemstraße. Der Aufenthalt währte sehr kurz, ein Kop 
zert kam nicht in Frage; man beeilte sich, nach Wien zu 
Vermählung im Kaiserhause zu gelangen. Am Sonntag, 
13. September, waren die Künstler bereits am Strengberg 
und am 14. September im Stift Melk zu Gaste. 
Von größter Bedeutung war der längere Aufenthalt 
W. A. Mozarts und seiner Frau Konstanze im Jahre 1783 
Auf der Rückreise von Salzburg, wo der Künstler seine 
derühmte CMoll-Messe aufführte, besuchte er die alten 
iebgewonnenen Stätten Vöcklabruck und Lambach; am 3. Ok 
rober, 9 Uhr vormittags, kam er in Linz an. Beim Stad 
tor stand ein Diener, der den Tondichter mit seiner Gattin 
zum alten Grafen Thun in das Palais in der Altstad 
führte. Am Dienstag, 4. Oktober, soll der Meister ein 
Akademie im alten Theatersaal gegeben haben. Damal—⸗ 
entstand die heute allgemein unter dem Namen „Linzer 
Sinfonie in OC-Dur (K. V. Nr. 425) bekannte Komposition 
über deren Gestaltung und Widmung Wolfgang selbst ip 
zinem Briefe an den Vater (31. Oktober 1783) berichtet 
Der Tondichter machte damals auch die Bekanntschaft de— 
ersten Linzer Domorganisten Johann Georg Roser und Reite 
dem er ein Rondo für ein klavierähnliches Instrument (D 
vollkommene Harmonie) widmete. Roser führte das Wer 
auch in Wien vor und ließ seinen Sohn Franz Roser vo 
Mozart in der Musiktheorie unterweisen. Bei seiner neue 
lichen Anwesenheit in unserer Stadt, 1785, kam der Sal 
hurger Tonmeister auch mit dem Bischof Grafen Herberstei 
susammen, dessen Bekanntschaft er vor Jahren bereits i 
Passau gemacht hatte. Auch damals war er Gast de 
Grafen Thun; nachdem aber gleichzeitig auch die Söhnp 
des Gastgebers in Linz weilten, nahm er über Anordnun 
des Grafen Wohnung im Gasthof „zum schwarzen Bot 
(Altstadt Nr. 22). Mozart kam am 26. April, 7 Uhr abend 
von Wien her. Die folgenden Tage verbrachte er zur Gänzt 
in Gesellschaft der fürstlichen Familie; auch die Mahlzeiten 
nahm er in der Wohnung seines Gönners ein, selbst dat 
Frühstück wurde täglich herübergetragen. Wir sind über 
diese Zeit gut unterrichtet, namentlich aus einem Brief an 
Marianne Mozart (verehelichte v. Berchtold), den der Bru— 
der in Wien am 30. April 1785 geschrieben hat. 
17883 war der Tondichter auch in Ebelsberg bei eint 
Opernaufführung zugegen, an deren Durchführung sich Linzer 
ind auswaruige Sanger Inftrumenalisten beteiligtenne 
war Gast des Pflegers Steurer, dessen Frau mit der Fa 
milie Barisani in Salzburg in engen verwandtschaftliche 
Beziehungen stand. Im Jahre 1790 fuhr Mozart zr 
Kaiserkrönung nach Frankfurt; er hatte damals einen eigene 
Reisewagen, um billiger auszukommen. Als Durchgang 
tation wurde Eferding gewählt, von wo aus der zärtli— 
vatte einen Brief an seine Gattin nach Wien richtete. D 
3 —EVVV 33 dünstler dürfte noch um Mitte Oktober einen kleinen Au 
Jungfern Kieter gute Unterkunft, verbrachten hierorts an⸗ ug nach Linz unternommen haben, was aus einem Schrei 
genehme Tage, gaben Konzerte und-mehrere Musikabende en vom 17. Oktober 1790 hervorgeht. Darin heißt es 
heim Landeshauptmann Grafen Schlick, sowie bei dessen Du (Konstanze) kannst, mir auf diefen Brief noch ant 
kunstsinniger Frau. Die Abreise von Linz erfolgte am horten, aber du mußt die Adresse à Linz poste restante 
. Oktober 1762 um 4 Uhr 80 Minuten nachmittags. Der nachen .. Ebenso könnte der Meister unsere Landes 
kleine Wolfgang hatte sich eine starke Verkühlung zugezogen Jauptstadt auf seiner Rückreise von Fraukfurt berührt haben 
und mußte in Mauthausen einen unfreiwilligen Aufenthall In einem Schreiben (anfangs November 1790) aus Mün— 
nehmen, bis er von seinem bösartigen Katarrh geheilt war. hen, findet sich der Vermerk an seine Frau: „Was mit Schl— 
Auf der Rückfahrt von Wien hielt sich die Familie neuer- has weh tut, daß ich bis Linz warten muß, um von dit bes 
dings in unserer Stadt auf; als Tag der Ankunft wird Nachricht zu haben, das kannst du nicht glauben . ..“ Der 
der 1. Jänner 1763 angegeben, doch sind andere Anhauts - Dahit finden die perfönlichen Beztehungen ¶ Mozart J 
ounkte in den Aufzeichnungen Leopold Mozarts nicht vor— zu Linz ihren Abschluß, denn schon im nächsten Jahre, n 
handhen. 1791, starb der Künstler in Wien. 
Ein drittesmal kam Mozart am 12. September 1760In dem Hause, das der Meister 1783 in Linz bewohnte Vbot 
nach Linz. Die Familie wählte diesmal den Weg auf der (Altstadt-Klostergasse), wurde im Eckzimmer des ersten Stock⸗ 
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Von Dr. Cornelius Preiß 
Im Jahre 1762 unternahm der Salzburger Hofmusikus 
Leopold Mozart mit seinen beiden Kindern Nanerl und 
Wolfgang eine zweite Konzertreise, deren Ziel Wien war, 
wo die kleinen Künstler am Hofe der Kaiserin Maria 
Theresia konzertieren sollten. Die Fahrt ging über Linz, 
wo die Familie am 26. September um 5uhr nach— 
mittags ankam. Die Salzburger Gäste fanden bei den beiden 
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