Volltext: Heimatland Wort und Bild aus Oberösterreich Nr. 20. 1928 (Nr. 20 / 1928)

2 ,Z gewähren Einsicht in die damalige Holzliefermig und 
die Holzpreise. 
An Bauholz wurden fast 2200 Stämme benötigt; darunter 
81 extra große und schöne Stämme 8 2 fl. 48 kr., 361 große 8 2 fl., 
310 zu 1 fl. 45, 80 Stämme großes Barlholz 8 1 fl. 30, ferner 
mittlere Stämme zu 1 fl. 12 kr. und herab zu 54 kr. kleinere 
Stämme bis zu 27 kr. Bauholz lieferten Hanns Fockhen- 
reither von Sambach (später zeichnete er: von Sestöthen) 
in der Zeit vom 3. Dezember 1721 bis 17. November 1724; 
dann lieferte er noch „Extra Schen- und Lange Dölzer Poden 
Landen, das Pfund (^ 240 Stück) zu 74 fl.", mithin das Stuck 
zu 18 kr. 2 TP andere Bodenladen das Stück zu 17 kr. Die 
letzte Sendung war vom 28. Mai 1726. Fockhenreither lieferte 
auch 249.000 Schindeln, das Tausend zu 2 fl. 7 kr. 2 D», bezw. 
2 fl. Für das Zählen von 118.000 Schindeln rechnet er 1 fl. 58 kr. 
mithin 1 kr. für 1000 Stück. Die erste Partie Schindeln wurde 
am 31. Juli 1719 bezahlt; sie gehörte wohl für die Banhütte. 
Bauholz lieferten noch Caspar Wibmer von Sambach, Andre 
Scheirer, später Georg Scheirer (Scheyrer) von Sambach, 
„Amprosi (Ambrosius) Graz Floßmaistersson von Dölz", „Pern- 
hardt Oswaldt Floßmeisterssohn in Landtshuedt". Maximilian 
Aschperger (ohne Ortsangabe) lieferte „64 Stamb grosse 
Negenspurger Pauholz ü 2 fl.". 
An Läden (Brettern) wurden angekauft rund 300 Pfosten 
8 21 kr., 360 lange Dölzer Laden zu 18 sP kr., 2000 besonders 
lange und schöne Bodenladen ü 17 kr.; 3500 Stück Bodenladen 
8 9 kr.; außerdem bei 200 Stück zu 12 kr., 10 kr. und 6 kr.; ferner 
3400 Gemeinladen zu 4sP kr., 500 Stück zu 4 kr. und 2240 
„Kalchladen" zu 3 kr., zusammen rund 12.500 Stück. Lieferanten 
waren: Walthauser (Balthasar) Lader, er zeichnet als Pnrger, 
Holzhandler, Ladenhandler von Obernzell und von Hafnerzell 
(gegenüber Engelszell); ferner Ambrosius Dell von Hafnerzell 
und der schon genannte Fockhenreither. Die Kalchladen lieferte 
Marthin Wärndl, Pnrger und Schöffmann in Khuefstain (vom 
10. März 1722 bis 9. August 1724). 
An Latten wurden 6500 Stück gekauft, ü 2 kr. (das Pfund 
8 fl.); bezogen wurden selbe von Balthasar Lader aus Obernzell. 
Georg Grienauer an der Schwarzelmühle (bei Rotten 
egg?) lieferte „Lehrpämene schlauch Pfosten-Laden" (Lärchen 
holz), u. zw. .„40 stuckh jeder 11 schnch (3'50 m) lang und 42 stuckh' 
16 und 18 schnch (3'50, bezw. 6'70 m) lang und 16 Zolst (42 ein) - 
Praidt", für die ersten 8 24 kr., für die. änderten ^ 45 kr.; 
dann „ain Lehrpämene Rinn 14 Klafter lang zu 4 fl. 15 kr., 
ferner 20 Lärchenpfosten ü 36 kr. und noch 2 „Lehrpämerne 
Rinern" 8 4P, fl. (4 fl. 15 kr.). 
Georg Mayr am Stockhpauer Gnett (Linz) brachte 
zu einem „großen Prun Car Aachen Holz" und erhielt hiefür 
samt Zufuhr 12 fl. 
Merkwürdig ist bei der Holzrechnung, daß damals fast nur 
Holzhändler aus weiter Ferne das Holz lieferten: Obernzell 
gegenüber Engelszell, Sambach bei Höchstadt a. D., Landshut 
in Bayern, Tölz in Oberbayern, Kufstein in Tirol. Wo die 
Händler das Holz kauften, ist aus den Rechnungen nicht er 
sichtlich. 
9. Für„Gebau-Gezeig"wurden 111 fl. 57 kr.ausgegeben. 
Paul Joseph Stadler, ^,Tradt Ziechmaister achter" (Linz) 
erhielt am 22. Juni 1722 und 3. Mai 1723 für je ein neues 
„Sandt Durchwerff Gatter mit 24P. Pfund gemacht, jedes 
Pfund gehandleter Massen per 24 kr. je 9 fl. 48 kr.". Silvius 
Kreuz, „Burger, Stuckh und Glockhen Gießer" in Linz bekam 
„am 29. Abrill 1723 für ein Mössinger Prun Stisfl 8 fl. und für 
zwey Fendtill 4 fl". Wolfs Ferdinand Höser in Linz bestätigt, 
„am 5. May 1723 für 4 große Prun Pumppen Pixen, aine 
24 kr., zusammen 1 fl. 36 kr." erhalten zu haben. 
10. ^für „erkaufftes Eisen, Nögeln" usw. wurden an 
Thoma Schoiber in Steyr, „Hans Georg Gerhauser, mitbürger 
licher Noglschmidt Maister in Linz" und Gottlieb Hayden in 
Linz 812 fl. 1 kr. ausgezahlt. Bezogen wurden unter anderem 
43.500 einfache Lattennägel, das Tausend zu l fl. 42 kr.; 
26.000 einfache Lattennägel, das Tausend zu 1 fl. 45 kr.; 
57.200 doppelte Lattennägel, das Tausend zu 3 fl. 24 kr., 
bezw. 3 fl. 30 kr.; 235.000 „Stockhothor Nögl", das Tausend 
zu 46 kr.; 1000 „Praydtkhopfet Kreuzer Nögl" (das Stück 1 kr.); 
3500 „Praydtkopfet 2 L, Nögl" (das Stück 2 H , ZH kr.); 
112.000 „Mittere Beham Schindl Nögel", das Tausend zu 
37 kr.; 175.000 „große Beham Schindl Nögl", das Tausend zu 
48 kr.; 1500 Verschlagnägel, das Tausend zu 1 fl. 10 kr.; 50 große 
Bandnügel zu den zwei eisenbeschlagenen Toren kosteten 1 fl. 
40 kr., 25 große Nietnägel 12 kr., ein Zentner kleines Gatter- 
Eisen mit 23 Stangen samt Führlohu von Steyr 8 fl. 7 kr. 
Ferner wurden gekauft 60 Pfund Blei, das Pfund zu 20 kr. 
Schoiber rechnet mit dem Bartholomai, bezw. Oster- 
Linzer-Markt (1725—1726); seine Verrechnungen beginnt er 
mit „Daus Deo" (Lob sei Gott). 
11. Für „Stukhadorarbeith" wurden an Dominicus 
Antoni Cartone, Stucatore, im ganzen 560 fl. gezahlt. Die 
Empfangsbestätigung des Stukkateurs lautet: „Daß mir von... 
wegen in das gemachter Stockötor Arbeith, das tractierte, alß vor 
Jhro Hochwürden und Gnaden des Gnedigen Herrn Herrn 
Zimmer 100 fl.: dann vor das Vor Zimmer 85 fl. Vörden 
Saal 200 fl.: vor das Taflzimmer 100 fl. und vor die Capellen 
75 fl.: Zusamben aber fünff Hundert Sechzig Gulden richtig 
und Paar bezalt worden seind, Becrefftiget mein aigene 
Nambens Underschrifft und Petschaffts Fertigung, Xetum 
Linz den 18. Xber (Dezember) X. 729. 
D. 8. Dominions Xntoni t'arlone 
8tue8tore. 
Dominikus Anton Cartone gehörte der bekannten Künstler 
familie der Carlone an, die in der Barockzeit in Oesterreich in 
den verschiedenen Zweigen der Kunst tätig war. Die ge 
nannten Zimmer sind jetzt das Arbeitszimmer des Bischofes 
und der Audienzsaal in der Bischosstraße, das große Sitzungs 
zimmer über der Einfahrt und die Hauskapelle. Die Stukkos, 
die wohl im Laufe der Zeit übermalt wurden, sind noch gut 
erhalten. 
12. An Tischler-Arbeiten lieferte „Wolfs Rachinger, Mit 
Burger und Wschler Maister in Lintz" laut „Verzeichnuß" (ohne 
Datum) an Fensterstöcken „In Heruntern Ersten Stockt, (Par 
terre) 43 Stück a, 2 fl. 30 kr. Im änderten Stockh (1. Stock) 
47Stückn3fl.;ferner8Doppelfenstern3 fl. 15 kr. und4andere 
n 3 fl. 15 kr.; Im oberen oder dritten Stockh (2. Stock) 45 Stück 
8 2 fl. 30 kr. Ferner Hintaus 8 Doppelfenster 8 2 fl. 30 und noch 
4 Fenster 8 2 fl. 30kr.; zusammen430fl., ferner laut „Spezifi 
kation" (ohne Datum) „9 Thieren beiderseits sauber gfournierth 
8 30 fl.", 3 andere 8 27 fl., 1 zu 20 fl., eine auf einer Seith 
gfournierth 15 fl., 18 weiche Thieren zu Ebner Erdt 8 7 fl., 
11 so in die stainern Thier grichter komben 8 5 fl. usw., zusammen 
596 fl. Die Saldierung der Restzahlung erfolgte am 11. Jänner 
1727. Für Tischlerarbeit wurden gezahlt 1070 fl. 54 kr. 
13. Schloss ermaisterHans Geörg Keller inLinz hat 1721 
„zu dem äußern Gartten Thor 4 Neue stärkste Bandt, 4 Ein- 
geschwaiste Kögln, 4 Niedt-Nögln ein Anlög Arbn mit 2 Klöben 
ein Neues Vorheng Schloß mit einem Ködl und 2 Schlissln und 
2 Hagen zum Rigl gemacht und mit Starkhen Nögln ange 
schlagen" um 6 fl. Er erhielt für verschiedene kleine Arbeiten 
„im Neu gebey des brelladten (!) von Kremsmünster" nach den 
vorhandenen Rechnungen im ganzen 15 fl. 13 kr. 
14. Der Schmid-„Außzug" betrug 575 fl. 10 kr. „Thomas; 
Wißinger, Hueffschmidt" in Linz, besorgte die Schmiede 
arbeiten in den Jahren 1722 bis 1726. In den Jahresrechnun 
gen hat er genau Datum und geleistete Arbeit angeführt. Am 
letzten Dezember jeden Jahres erhielt er die Bezahlung. Das 
Spitzen von 2 Kreuz-Hauen kostet 4 kr., von 3 Zweispitzen 9 kr.; ' 
— „2 neu Sandt-Truchern beschlagen, 8 neue Bendter über die 
Bämb gemacht, auch 8 neue ökh (Eck-) Bendter, 4 neue schien 
(Schienen) auf die seithen, 8 neue fohr stöckh Nägel (Vorsteck- 
uägel) sambt den Ködteln (Ketteln) und Arben alles ans meinem
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.