Volltext: Heimatland Wort und Bild aus Oberösterreich Nr. 24 1925 (Nr. 24 / 1925)

Gedenkend, daß wir alle kranken 
An dieser Zeit Gebrechen schwer, 
Erbarme einer sich des andern, 
Und unser aller Gott, der Herr!" 
Auf dem Wege zur Tassiloquelle kommen wir au einem 
schattigen Bänkchen vorbei mit der Aufschrift Demuth s Ruhe, 
die zur Erinnerung an Demuths Aufenthalt errichtet wurde. 
ters eigener Feder den Kurgast danken, wenn er in diesem 
Heilbade seine Gesundheit aufs neue wieder erhalten hat. 
Die Worte auf dem Anzengruber-Gedenkstein lauten: 
„Wer der Gesundheit Schatz aufs neue 
Gewann und wieder heimwärts trägt, 
Der laß das Mitleid nicht dahinten, 
Das gegeuseits uns hier bewegt; 
Haller Bürger werden wissen, daß gegenwärtig noch die Ueber 
reste des alten Haller 
Theaters anzutreffen ——— ^^7. ^ 
sind. . . 'ft.', " 'MH 
Geht man von 
der Kuranstalt in der 
Richtung zur Priel- 
aussicht durch den 
neuen Park, so kommt 
man, kurz nachdem 
nmn die Zufahrt zum 
Sanatorium passiert 
hat, zu einer Tafel 
mit der Aufschrift: st l A- ; 
„Zu den Hillischer- >rU'. '. 
Villen". PM-M ^ 
Zweigt man bei 
dieser Tafel in das 
schmale Seitengäß- 
chen ein, trifft inan 
am Südwesthange 1^ 
mir Rande des Ha- 
dringerwäldchens 
zwei schmucke Villen, 
deren Bauplatz fast 
der steilen Berglehne 
abgerungen werden 
mußte. Bei der ersten 
größeren, welche am 
weitesten gegen den 
Waldzu vorgeschoben 
ist, findet man einen 
ebenerdigen, recht 
eckigen Holzstadel, 
das einstige Haller 
Theater. 
Heute würde wohl 
kein Mensch in dieser 
Bretterbude mehr ein 
Theater erkennen. 
Zwar tragen noch 
einige Türen Auf 
schriften, und zwar: 
Loge Nr. 10, Loge 
Nr. 9, Loge Nr. 8 
und Loge Nr. 7 — 
die letzte Türe ist 
ohne Bezeichnung — 
aber erst ein Blick in 
das Innere lehrt 
uns, daß wir tatsäch 
lich das alte.Kurthe- 
ater von Bad Hall vor uns haben. Im Innern sind nämlich 
noch deutlich die Holzverschläge für die viex Logen der 
Heute dient diese 
ehemals stolze Kunst 
stätte als Hühner 
stall und als Behau 
sung der Karnickel, 
sowie zur Unterbrin 
gung landwirtschaft 
licher Geräte. 
Von einem Büh 
nenaufbau ist gegen 
wärtig nichts mehr 
zu bemerken, nur an 
den Wänden in der 
Nähe des rückwärti 
gen Einganges sind 
noch einige Ueber- 
reste einer Papier 
tapete vorhanden, 
sowie zwei Plakate, 
auf denen zu lesen 
ist, daß „das Rauchen 
in der Umgebung der 
Arena behördlich 
verboten" sei. 
Das Theater war 
von dem ehemaligen 
Verwalter Herrn Jo 
sef Hermann Hilli 
scher erbaut worden 
und war ursprünglich 
einstöckig. Erst vor 
ungefähr vier Jahren 
wurde das ersteStock- 
werk abgetragen, ba 
nnt auch die beiden 
schmucken, kleinen 
Holztürmchen, welche 
den Theatereingang 
rechts und links flan 
kierten. Das Theater 
hatte 16 Logen, 66 
Sitzplätze und ein 
Stehparterre. Sein 
Erbauer Hillischer 
stand mit Grillpar 
zer anläßlich dessen 
Badeaufenthaltes in 
Hall 1866 in regem 
Verkehr. 
Für dieses höl 
zerne Sommerthea 
ter wurde „jederzeit eine gute Gesellschaft acquiriert" und 
das Unternehmen wurde vom Lande und von der Kur- 
Das alte Theater. 
Das neue Theater 
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