Gedenkend, daß wir alle kranken
An dieser Zeit Gebrechen schwer,
Erbarme einer sich des andern,
Und unser aller Gott, der Herr!"
Auf dem Wege zur Tassiloquelle kommen wir au einem
schattigen Bänkchen vorbei mit der Aufschrift Demuth s Ruhe,
die zur Erinnerung an Demuths Aufenthalt errichtet wurde.
ters eigener Feder den Kurgast danken, wenn er in diesem
Heilbade seine Gesundheit aufs neue wieder erhalten hat.
Die Worte auf dem Anzengruber-Gedenkstein lauten:
„Wer der Gesundheit Schatz aufs neue
Gewann und wieder heimwärts trägt,
Der laß das Mitleid nicht dahinten,
Das gegeuseits uns hier bewegt;
Haller Bürger werden wissen, daß gegenwärtig noch die Ueber
reste des alten Haller
Theaters anzutreffen ——— ^^7. ^
sind. . . 'ft.', " 'MH
Geht man von
der Kuranstalt in der
Richtung zur Priel-
aussicht durch den
neuen Park, so kommt
man, kurz nachdem
nmn die Zufahrt zum
Sanatorium passiert
hat, zu einer Tafel
mit der Aufschrift: st l A- ;
„Zu den Hillischer- >rU'. '.
Villen". PM-M ^
Zweigt man bei
dieser Tafel in das
schmale Seitengäß-
chen ein, trifft inan
am Südwesthange 1^
mir Rande des Ha-
dringerwäldchens
zwei schmucke Villen,
deren Bauplatz fast
der steilen Berglehne
abgerungen werden
mußte. Bei der ersten
größeren, welche am
weitesten gegen den
Waldzu vorgeschoben
ist, findet man einen
ebenerdigen, recht
eckigen Holzstadel,
das einstige Haller
Theater.
Heute würde wohl
kein Mensch in dieser
Bretterbude mehr ein
Theater erkennen.
Zwar tragen noch
einige Türen Auf
schriften, und zwar:
Loge Nr. 10, Loge
Nr. 9, Loge Nr. 8
und Loge Nr. 7 —
die letzte Türe ist
ohne Bezeichnung —
aber erst ein Blick in
das Innere lehrt
uns, daß wir tatsäch
lich das alte.Kurthe-
ater von Bad Hall vor uns haben. Im Innern sind nämlich
noch deutlich die Holzverschläge für die viex Logen der
Heute dient diese
ehemals stolze Kunst
stätte als Hühner
stall und als Behau
sung der Karnickel,
sowie zur Unterbrin
gung landwirtschaft
licher Geräte.
Von einem Büh
nenaufbau ist gegen
wärtig nichts mehr
zu bemerken, nur an
den Wänden in der
Nähe des rückwärti
gen Einganges sind
noch einige Ueber-
reste einer Papier
tapete vorhanden,
sowie zwei Plakate,
auf denen zu lesen
ist, daß „das Rauchen
in der Umgebung der
Arena behördlich
verboten" sei.
Das Theater war
von dem ehemaligen
Verwalter Herrn Jo
sef Hermann Hilli
scher erbaut worden
und war ursprünglich
einstöckig. Erst vor
ungefähr vier Jahren
wurde das ersteStock-
werk abgetragen, ba
nnt auch die beiden
schmucken, kleinen
Holztürmchen, welche
den Theatereingang
rechts und links flan
kierten. Das Theater
hatte 16 Logen, 66
Sitzplätze und ein
Stehparterre. Sein
Erbauer Hillischer
stand mit Grillpar
zer anläßlich dessen
Badeaufenthaltes in
Hall 1866 in regem
Verkehr.
Für dieses höl
zerne Sommerthea
ter wurde „jederzeit eine gute Gesellschaft acquiriert" und
das Unternehmen wurde vom Lande und von der Kur-
Das alte Theater.
Das neue Theater
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