Volltext: Heimatland Wort und Bild aus Oberösterreich Nr. 24 1925 (Nr. 24 / 1925)

Rathaus in Bad Hall. 
in die alte Eisenstadt Steyr mit ihren mittelalterlichen 
Motiven und ihren Jahrhunderte alten Häusern; eine andere 
Fahrt über Rohr bringt uns in der gleichen Zeit nach Krems 
münster, wo die reichen, prächtigen Gemäldesammlungen 
und kunsthistorischen 
Objekte jedem, auch 
dem verwöhntesten 
Kulturmenschen, ein 
paar Stunden Hellen 
Entzückens bereiten 
werden. q 
Der bequemere 
Kurgast unternimmt 
vielleicht nur eine 
Wanderung nach 
Feyregg, besichtigt 
dort das malerische 
Schloß oder er pil 
gert nach Hohen 
berg. 
Inzwischen ist die 
Nachthereingebrochen. 
Da wird es manch 
mal erst recht leben 
dig, vielleicht gibt 
man im Theater 
eine beliebte Operette 
oder im Caso Lauf 
konzertiert vielleicht 
irgend eine Wiener 
Salonkapelle, bei 
deren einschmeichelnden Klängen man immerhin noch einige 
Stunden vergnügt verplaudern kann. 
Selbst die tanzlustige Jugend kommt auf ihre Rechnung. 
Finden doch fast allmonatlich sogenannte Reunionen im Kur 
salon und den anschließenden Gesellschaftsräumen statt, bei 
denen unter den flotten Klängen der Kurmusik fleißig das 
Tanzbein geschwun 
gen wird. 
Die Glanzpunkte 
der Saison bilden 
natürlich die Park 
feste. Meist werden 
sie im neuen Parke 
auf der Straße zur 
Prielanssicht abgehal 
ten. Eine Menge von 
Zelten, Konditoreien, 
Koriandoliläden usw. 
laden zum Geldaus 
geben ein. Dazwischen 
schlingt sich von Baum 
zu Baum eine schil 
lernde Schlange von 
glitzernden, elektrischen 
Lampen, welche das 
ganze bunte Treiben 
in magisches Licht 
hüllt. 
Aeltestes Kesselhaus von Bad Hall im Hose des Musnerhauses. 
Leider stehen uns 
keine Ueberlieferun 
gen zu Gebote, wie 
berühmte Kurgäste, 
so Grillparzer oder Anzengruber, ihre Bad Haller Kur 
zeit verbracht haben. 
Aber auch größere gesellschaftliche Veranstaltungen finden 
mehrmals in jeder Saison statt. Bald ist es ein berühmter 
Geiger, bald eine Liedersängerin, bald ein Humorist, die im 
Kursalon im alten Badehause den Badegästen ein paar Stunden 
Unterhaltung verschaffen. 
An Grillparzer erinnert nur eine steinerne Gedenk 
tafel am Eingang der Eduard-Bach-Straße, in dem Hause, 
in welchem sich jetzt die Konditorei befindet, die besagt, daß er 
1866 als Kurgast hier gewohnt habe. Im neuen Park läßt der 
Anzengruber-Gedenkstein mit einer Inschrift aus des Dich-
	        
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