Volltext: Illustrierte Kriegsbeilage Nr. 17 1917 (Nr. 17 1917)

Karl Stingeder 
Offiziersstellvertreter u. Kommandant einer 
Maschinengewehrabteilnng des 14. Infan¬ 
terie-Regimentes, Besitzer der Bronzenen, 
kleinen und großen Silbernen, hessischen 
und Goldenen Tapferkeitsmedaille. 
g Kardinal Mettinger in München, g 
1 t am 12. April 1917. 1 
Von der Krontreise des Linzer Bischofs: Bischof Johannes Maria mit 
Kanonikns Kiegelsperger inmitten der Soldaten in Innsvrnck. 
mm mKunersdorf (12 August 1759). „Es war die größte 
Niederlage, die König Friedrich jemals erlitt." Die mit 
Krieg 1762 neuerdings los, nachdem die Russen von Laudon verbündeten Russen nützten aber den Sieg nicht 
den Oesterreichern abgefallen waren. Wieder führte Daun «ns, selbst Taun war nicht dazu zu bewegen. Doch 
die Armee. Durch die Untreue der Russen wurde seine wurde ganz Schlesien nach und nach von den kaiser- 
Niederlage bei Burkersdorf (21. Juli 1762) verschuldet, lichen Truppen besetzt. Am 23. Juni 1760 sieg" Laudon 
Auch Schweidnitz siel Preußen in die Hände, da Daun über den preußischen General Fouque bei Landshut in 
der Festung durch seine Entsatzversuche keine nennens- Schlesien und nahm ihn mit 8000 Mann gefangen, 
werte Hilfe brachte. Ueberall war große Sehnsucht nach Am .26. Juli eroberte er Glatz und belagerte hierauf 
dem Frieden, bis er endlich 1763 zustande kam. „An Breslau, das General Tauenzien tapfer verteidigte, 
taktischen Kenntnissen, Klugheit und (übertriebener) Be- König Friedrich eilte zum Entsätze herbei, doch auch 
hutsamkeit der hervorragendste General seiner Zeit, un- Daun hatte sich mit Laudon vereinigt. In der nun 
übertreffbar in der Kunst, unangreifbare Stellungen folgenden Schlacht von Liegnitz (15. August 1760) 
einzunehmen und sich zu keiner Schlacht zwingen zu hatte er aber Laudon allein gelassen, weshalb dieser 
lassen; nach Friedrichs eigenen Worten sein gefährlichster 
Gegner." Freilich hätte Daun, wenn er bei seiner Feld- 
herrnbegabüng größeren Wagemut gehabt hätte, ent- j ., :...,.. 
schieden mehr erreicht, vielleicht den König Friedrich 
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Gleichzeitig mit Daun lebte General Gideon 
Ernst Freiherr von Laudon (1717 bis 1790). 
Er stammte aus Schottland; im Polnischen Erbfolge¬ 
krieg (1733 bis 1735) stand er in russischen Diensten. 
1742 wollte er in die preußische Armee eintreten, wurde 
aber von König Friedrich abgewiesen und nahm deshalb SlSW-i ‘ ' . >'' ) 
österreichische Dienste. Zunächst diente er unter Feld¬ 
marschall Khevenhiller (in der Trenckschen Gruppe); Ä1 
1756 wurde er der Armee Browne zugeteilt und dort ~ " “ H ‘ 
1757 zum Obersten befördert. Nun begann der Ruhm 
Laudons zu steigen. 1758 betätigte er sich besonders Lagergeld itt Kkemmünchen. 
1784 jene in Paris. 1785 trat er als Leutnant in das 
königlich französische Heer ein. 1791/93 lebte er nach 
dem Sturze des französischen Königsthrones in seiner 
Heimat. 1793 erlangte er ein Kommando in der Re¬ 
volutionsarmee, wurde aber nach der Guillotinierung 
Robespierres aus der Armee gestrichen. Doch schon 1795 
wurde der Sechsundzwanzigjährige vom Konvent wieder 
berufen und rettete als Kommandant von Paris den¬ 
selben. 1796 endlich wurde er kommandierender General 
gegen die Oesterreicher auf dem italienischen Kriegsschau¬ 
platz. Schnell eroberte er Piemont und trieb in zwei 
Monaten auch unsere Soldaten aus ganz Oberitalien 
hinaus. Daun drang er in die Steiermark ein, wo die 
Oesterreicher mit ihm 1797 in Leoben einen Waffen¬ 
stillstand schlossen. 1798/99 finden wir Napoleon als 
französischen Oberkommandanten in Aegypten. Im zweiten 
Koalitionskrieg 1799/1800 griff Napoleon wieder ent¬ 
scheidend in den Krieg ein, und zwar zu unseren Un¬ 
gunsten. Wieder führte er, wie früher, auf dem italie¬ 
nischen Kriegsschauplatz die Entscheidung herbei. 
Im dritten Koalitionskrieg 1805 trieb er in ein 
paar Monaten dies Oesterreicher vom Rhein bis nach 
Wien zurück und siegte am 2. Dezember 1805 in der 
Drei-Kaiser-Schlacht bei Austerlitz über die Oesterreicher 
und Russen. Im nächsten Jahre führte der große Korse 
seine sieggewohnten Truppen gegen die Preußen und 
Russen, siegte bei Jena und Auerstedt, später bei Eylau 
und Friedland. 1808 unterwarf er Spanien. 
(Fortsetzung folgt.)
	        
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