Volltext: Illustrierte Kriegsbeilage Nr. 42 1916 (Nr. 42 1916)

Alfred Inngwirt 
bei einem t. u. I. IR. 
Erlitt am 5 Juli 1916 im 30. Lebens¬ 
jahre im Gefechte am Monte Cimone durch 
einen Grauatvolltreffer den Heldentod und 
wurde im Friedhofe Campana bei Tonezza 
begraben. 
Moskau übersiedelte, wurde diese Stadt politisches und 
religiöses Zentrum des neuen Rußland. Zum erstenmal 
erlebte das russische Reich eine Blütezeit unter Iwan 
dem Großen (1462 bis 1505), der das heutige euro¬ 
päische Rußland mit Ausnahme des Westens (Ukraine, 
Polen, Wolhynien und Ostseeprovinzen) beherrschte und 
auch die Tataren für immer aus Rußland vertrieb. 
Nachdem 1584 die Dynastie Rurik ausstarb, folgte 1613 
das Haus Romanow, auf dieses 1762 das Haus Hol¬ 
stein-Gottorp bis heute. Rußland erwarb um 1670 die 
Ukraine wieder von Polen (die 1320 verloren gegangen 
war). Peter der Große (1689 bis 1725) führte in Ru߬ 
land westeuropäische Kultur ein, eroberte im schwedischen 
Krieg (1698 bis 1721) die Ostseeprovinzen und erbaute 
1703 als neue Haupt- und Residenzstadt St. Peters¬ 
burg. Kaiserin Katharina II. (1762 bis 1796) ver¬ 
größerte das Reich besonders durch die drei Teilungen 
Polens (1772, 1793 und 1795). Später richteten die 
russischen Machthaber ihren Blick mehr nach Osten, nach 
Asien, wo schon seit 1571 russische Kolonisten in Sibi¬ 
rien die Wege für den Zarismus geebnet hatten. 
Nun kurz das Verhältnis Rußlands zu Oesterreich. 
1733 bis 1735 finden wir Rußland an der Seite 
Oesterreichs im polnischen Erbfolgekrieg, ebenso im 
Türkenkrieg 1736 bis 1739. Aber in beiden Kriegen 
war Oesterreich unglücklich: im ersten verlor es Lothringen, 
Neapel, Sizilien; im zweiten: Serbien und die Wa- 
Sepp Summer, 
der am Duklapasse schwer verwundete steirische Lautensänger, trat dieser Tage 
auch in Linz vor die Öffentlichkeit. 
lachet. 1748 schließt die Kaiserin Maria Theresia ein 
Bündnis mit Rußland, das besonders im siebenjährigen 
Krieg (1756 bis 1763) manche Früchte trug. 
In den französischen (napoleonischen) Kriegen, die 
mit kleinen Unterbrechungen von 1792 bis 1815 dauerten, 
stand ebenfalls Rußland fast immer fest auf unserer 
Seite, besonders im zweiten und dritten Koalitionskrieg. 
Rußland blieb auch fernerhin mit unserem Vaterland 
verbündet und half in den 
schweren Tagen des Jahres 
1848 und 1849 die Un¬ 
garn besiegen. Das war 
aber auch das letztemal, daß 
österreichische und russische 
Truppen vereint kämpften. 
1852 hatte in Frank¬ 
reich Napoleon III. den 
Thron als Kaiser bestiegen, 
und dieser Ränkeschmied 
suchte Unfrieden in Europa 
zu stiften. Er war es, der 
das sogenannte Nationali¬ 
tätenprinzip aufstellte und 
behauptete, jede Nation 
müsse in einem Reiche ge¬ 
eint werden. 
Dieser Grundsatz, in die 
Praxis umgewandelt, mußte 
besonders für Oesterreich, 
wo soviele Nationen unter 
einem Zepter wohnen, 
verderblich werden. Vor 
allem waren es die Russen, 
die anfingen, mit Sehn¬ 
sucht über die Grenze zu spähen und leider auch gar 
manche Slaven Oesterreichs, die hinüberschielten und 
nichts sehnlicher wünschten, als dem größten Slaven¬ 
reiche (Rußland) angehören zu dürfen. Rußland sandte 
Agenten, die die Slaven im Sinne des Panslavismus 
bearbeiten sollten, und leider nicht umsonst. Daß na¬ 
türlich unter solchen Umständen die alte Liebe zwischen 
den Staaten erkalten mußte, ist selbstverständlich. Das 
Verhältnis ist kühl geworden und endlich direkt feind¬ 
lich. Schon im Krimkricg 1854 bis 1856 finden wir 
Oesterreich nicht mehr an der Seite Rußlands, ja es 
stellt sogar eine Armee gegen den Nachbar auf, ohne 
aktiv in denKrieg einzugreifen. Aehnlich war es im russisch¬ 
türkischen Krieg 1877 bis 1878. (Fortsetzung folgt.) 
Die WO Wekeilllng von Gemüsen und suppen. 
Bei der Herstellung der täglichen Mahlzeiten bietet 
unseren Hausfrauen der Fettmangel jetzt die größten 
Schwierigkeiten. Was nützt das beste Kochbuch, wenn 
man seine guten Ratschläge aus Mangel an Zutaten 
nicht befolgen kann? Deshalb bildet die Notwendigkeit, 
selbst zu erfinden und mit den geringsten Mitteln eine 
nahrhafte, schmackhafte Mahlzeit auf den Tisch zu 
bringen, die Hausfrau geradezu zur Kochkünstlerin aus. 
Die geringe Fettmenge, die fast überall auf den Kopf 
der Bevölkerung kommt, reicht kaum als Brotaufstrich, 
viel weniger noch zum Kochen; dennoch wirft die deutsche 
Hausfrau die Flinte nicht ins Korn. Das Essen muß 
auch ohne Fett schmecken und bet anspruchsvollste Haus¬ 
herr hat sich ja allmählich daran gewöhnt, bescheiden 
mit dem vorlieb zu nehmen, was die tapfere, erfinderische 
Gattin in der Küche leisten kann. 
Bei der Herstellung von Gemüse und Gemüsesuppen 
muß die Mehlschwitze verschwinden. Man koche das 
Gemüse mit wenig Wasser weich, damit man nichts 
wegzugießen braucht und alle Nährstoffe und der dem 
Gemüse eigene Geschmack völlig erhalten bleibt. Lieber 
gießt man etwas kochendes Wasser nach, wenn es nötig 
ist. Das Gemüsewasser (zirka y4 bis '/2 Liter, je nach 
der Menge des Gemüses) gießt man an, wenn das 
Gemüse halb weich ist, in ein Töpfchen ab. verquirlt 
es mit einem Eßlöffel Mehl, das man in kaltem Wasser 
angerührt hat und schmeckt es nach dem Aufkochen mit 
Salz und Pfeffer, Fleischextrakt, feingehackter Petersilie 
usw. ab. Dann gießt man diese kräftige Tunke über 
das Gemüse und läßt es darin vollends weich schmoren. 
Pilze, Kohl, Mohrrüben lassen sich auf diese Weise wohl¬ 
schmeckend zubereiten, ebenso eine Tunke ohne Ei zum 
Blumenkohl. Bei Suppen, z. B. Blumenkohlsuppe, 
Schotensuppe, Pilzsuppe, verfährt man ähnlich. Man 
setzt das Gemüse mit so viel Wasser auf, als zur Suppe 
nötig ist (etwas reichlich wegen des Einkochens), ver¬ 
quirlt das Wasser dann mit in kaltem Wasser an¬ 
gerührtem Weizenmehl (etwa ein guter Eßlöffel voll 
auf ein Liter Flüssigkeit), läßt es mehrmals auskochen 
und würzt nach Geschmack mit Bouillonwürfeln, Salz, 
Petersilie usw. 
Michael Wachöaner 
Christlsohn in Aschbach, Ps. Pram 
bei einem k. u. k. JR. 
Fand am 17. Mai 1916 im Gefechte am 
Coston d'Arsiero durch einen Kopfschuß im 
27. Lebensjahre den Heldentod. 
Austeilung der heiligen Kommunion im Schnhengraöen. 
Opfer des Krieges aus Oberöfterreich. 
(Von der Preßvereinsdruckerei Ried im Inn kreis eingesendet.) 
Matthäus Schönteitner 
Hintersteiningersohn in Munderfing, Pf. Pram 
gedient bei der k. k. Gebirgs-Tr.-Div. 
Fand am 20. März 1916 am italienischen 
Kriegsschauplätze durch Lawinensturz im 
21. Lebensjahre den Heldentod fürs Vater¬ 
land. 
Johann Kutterer 
Pointlerssohn von Hiebl, Pf. Arnpflwang 
gedient beim k. u. k. TKJR. M.-G.--A. 
Am 1. Juni 1916 auf dem italienischen 
Kriegsschauplätze verwundet, starb er am 
17. Juni im 25. Lebensjahre den Helden¬ 
tod und ist im Friedhose des Städtchens 
Piazza begraben.
	        
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