Volltext: Illustrierte Kriegsbeilage Nr. 42 1916 (Nr. 42 1916)

Aquiteja a« der Adria 
Vergangenheit und mit Rußland beginnen. Dort, wo 
sich heute das russische Reich ausdehnt, war lange 
Zeit eine den Römern unbekannte Gegend, dorthin 
verlegten sie ihre sagenhaften Völker. Zur Zeit 
der Völkerwanderung war es gleichsam eine unerschöpf¬ 
liche Völkerkammer, aus der immer wieder neue Völker 
hervorbrachen und Europa verwüsteten (Hunnen, Goten, 
Vandalen usw). Bleibend ließen sich die Slaven dort 
nieder und suchten sich ebenfalls von hier nach Westen 
auszudehnen und kamen bis zur Elbe, Moldau, Traun 
und Eisackgrenze, wurden aber durch friedliche Koloni¬ 
sierung von den Deutschen wiederum in die heutigen 
Grenzen zurückgedrängt (bis um 1000). Frühzeitig ent¬ 
standen mächtige slavische Reiche: z. B. das gro߬ 
mährische Reich um 900, zur selben Zeit auch das gro߬ 
bulgarische Reich, hernach (1043 bis 1458) das serbische 
Reich, das mächtige Reich Ottokars von Böhmen um 
die Mitte des 13. Jahrhunderts. Alle diese Reiche 
konnten sich nicht halten und gingen wieder zugrunde. 
Anders war es mit dem russischen Reich. 
Dieses wurde 862 durch den Normannen Rurik ge¬ 
gründet, und zwar zunächst im Gebiete der Ukraine 
zwischen Dnjepr und Wolga. Ihre Residenz nahmen die 
Fürsten in Kiew. 989 nahm Fürst und Volk die christ¬ 
liche Religion an, und zwar von Konstantinopel aus und 
fielen mit Konstantinopel auch 1010 vom Papst ab. 
Schon um 1000 fing das früher mächtige russische 
Reich an zu verfallen. 1237 eroberten die von Asien 
heranstürmenden Tataren das Land, die Fürsten wurden 
dem Khan der Tataren tributpflichtig. Doch einer hielt 
sich halbwegs selbständig und gründete — mit Ge¬ 
nehmigung der Tataren — 1248 das Fürstentum 
Moskau; als 1320 auch der Metropolit von Kiew nach 
Kefterreichs Verhältnis zu unseren jetzigen Ieinöen 
in früheren Inhrhnnöerten. 
Von Michael Kaltenbrunn er, Kooperator. 
(Nachdruck verboten.) 
Zu den vielen Feinden, die unser Vaterland be¬ 
drängen, hat sich Ende August ein neuer ge¬ 
sellt, nicht um etwa dem Rechte zum Siege zu .. 
verhelfen, sondern aus reiner Ländergier, um WSmk 
bei der Aufteilung Oesterreichs, von der unsere g*( 
Feinde immer schon reden, auch einen Teil zu «MM 
erhalten. Ringsum Feinde: überall Feinde hat ijJffP 
unser Vaterland Oesterreich. Aber nicht immer Mjjjl 
war es so: manche von unseren Feinden, die Mül 
jetzt unsere Grenze bestürmen, waren früher, Will 
oft jahrhundertelang unsere treuesten Freunde, 
haben mit uns und für uns gekämpft und ge- |^jl 
blutet, und erst durch lange Hetzereien der Pan- '' 
slavisten und funkelndes Gold ist ihnen das MD» 
Schwert in die Hand geschwätzt worden. «DAL 
Wollen wir einmal einen Blick machen in die 
Vilder vom Gardasee: Maderno 
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Zit den Zeppelinbesuchen in London: Lhemsellrand mit dem Hüekisüen
	        
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