Volltext: Illustrierte Kriegsbeilage Nr. 11 1916 (Nr. 11 1916)

Landwehr? 
(Flachdruck verboten.) 
Bei örodek bissen wir wieder an, 
Im Wald von Janoro, bei Kotenhahn, 
Da raste der eiserne Tod vorbei, 
Da liegen die Gräber in langer Reih’, 
ein llame ist tief uns eingebrannt: 
Die blut’ge ITlagiera fei auch genannt, 
feft stand dort der feinde mildestem Drohn 
Die stolze, die eiserne Division. 
Wer mar’s? sandroehr, die den Chrennam’ bekam, 
sandroehr, die im Sturme die Höhen nahm, 
sandroehr, die der Karpathen Hänge 
Schützte durch zahllose Schlachtengänge, 
sandroehr voran, roo es auch fei, 
semberg befreit — mir waren dabei, 
Polen erobert — sandroehr geht mit, 
Rutzland hört ihren eisernen Schritt, 
sandroehr voran in dem ganzen Krieg, 
sandroehr genannt bei jedem Sieg. 
Im sonnigen Süden, im kalten Horden 
Sind Oesterreichs Völker zur sandroehr geworden. 
Zur Sonne, du heiliger Doppelaar! 
sandroehr dein Schirm und dein Kämpfer war. 
ks ist noch nicht allzulang, 
Da hatte das Wort einen üblen Klang, 
Sprach man davon, so dachte man nur: 
„Ha, zweite und dritte Oarniturl“ 
Und hatte ein Bürger den Sohn beim Heer, 
So dachte er stolz; „Der ist doch roerl“ 
Und sah blotz über die Achsel an 
ln verschossener Bluse den sandroehrmann. 
Da kam der Krieg. — Von Bränden umloht 
Das alte Reich, von feinden umdroht I 
Wer schützt unsre Grenzen? sandroehr, herbeiI 
Und die sandroehr kam. Ohne viel Geschrei 
Tat sie, was schon ihr Home gebot: 
Sie schützte die Grenzen, mehrte der Not. 
Und der nicht roeitz, was mir getan, 
Der schau sich die sandroehrgräber an. 
Bei Zuraroniki. Cin blutiger Tag 
Goldrot über den feldern lag. 
Wir stürmten gegen das Wäldchen an, 
Da brachen sie nieder, Mann für Mann. 
Doch unser der Siegl Der Russe flieht. 
Wer heute über die felder zieht, 
Der sieht ein Kreuz an dem Waldesrand: 
Die Opfer der sandroehr fürs Vaterland! 
Im Süden, gegen Italiens Macht, 
Da hielt die sandroehr die fllpenroacht. 
Manch einer, der da oben stand 
Ruf feuerumbrandeter felfenroand, 
Der dachte, wie kostbar das seben fei, 
Dann aber kam ein Bild herbei, 
Das hat ihn rasch der Wehmut entrafft, 
Das gab ihm Mut, das gab ihm Kraft: 
6r sah die Heimat, lichtgolden und schön. 
Sie zu schützen, stand er auf eisigen Höhn 
Und sagte [ich: Ich bin ein sandroehrmann, 
Ich schütze die Heimat. Hun, Wälfcher, heran! 
Der friede kam. Voll jauchzender suft 
Zogen mir heimwärts, des Sieges beroutzt, 
Beroutzt auch, dotz wir in blutigen Tagen 
Den sandroehrnamen in ehren getragen. 
Studiert nicht nach anderen Hamen, ihr Herrn, 
Den Hamen sandroehr, roir tragen ihn gern, 
Und fragt ihr einen aus der Schar, 
Der als sandroehrmann mit im Kampfe mar, 
Jeder ruft, feuchten des Siegs im Gesicht: 
„sandroehrI einen anderen Hamen wollen roir nicht! 
Linz zugewendet. Vielfach wurden die in „Fels und 
Slfter" enthaltenen Gedichte abgedruckt und sind einzelne 
bald zum Gemeingute des deutschen Volkes geworden. 
Sehr freundlich wurde seine im Jahre 1849 fol¬ 
gende Sammlung von Fabeln und Parabeln: „Leucht- 
käferchen" (Regensburg, Manz) aufgenommen, worüber 
sich eine hervorragende kritische Stimme (Union, Prag) 
u. a. aussprach: Man erkennt, daß hier kein gewöhn¬ 
licher Fabeldichter, sondern ein geweihter Sänger von 
klarem Bewußtsein und reichster Produktivität zu uns 
spricht. 
Diesen Gedichtesammlungen reihten sich eine Anzahl 
Jugendschristen an, hierunter vor allem die vielbekannt 
gewordenen „Feierstunden", ein Kranz von Gedichten, 
Fabeln und Erzählungen, bei deren Erscheinen 1854 
der Verfasser von seinem gütigen Monarchen durch Ver¬ 
leihung der großen Goldenen Medaille mit dem Aller¬ 
höchsten Wahlspruche ausgezeichnet wurde; ferner „Der 
oberösterreichische Jugendfreund". Diesem Werke folgte 
1858 das durch die Widmungsannahme von Seite Ihrer 
Majestät der f Kaiserin Elisabeth ausgezeichnete illu¬ 
strierte „Jahrbuch für die Jugend"; es bietet gleich den 
folgenden Jugendschriften: „Kronperlen aus der öster¬ 
reichischen Geschichte" (gewidmet dem hochseligen Vater 
unseres Monarchen Herrn Erzherzog Franz Karl), „Der 
Jugend Feierstunden", „Harfenklänge an junge Herzen", 
„Perlen aus der Krone des letzten deutschen Kaisers" 
(gewidmet Ihrer Majestät der f Kaiserin Karoline 
Auguste) in reicher Abwechslung geschichtliche Erzählungen, 
Gedichte und andere interessante Schilderungen aus der 
Vaterlandsgeschichte. Alle diese Werke erschienen in ge¬ 
achteten, inländischen Verlagsbuchhandlungen und wurden 
zumeist mehrfach aufgelegt. Später erschienen neben klei¬ 
neren Bändchen Erzählungen im Verlage I. F. Schreiber, 
Eßlingen, im bunten Bilderschmucke Isidor Proschkos 
„Ausgewählte Erzählungen und Gedichte für bie Jugenb", 
bereu 24 Bänbchen „Oesterreichische Volks- unb Jugeub- 
schriften zur Hebung ber Vaterlanbsliebe" (Wien, Manz) 
folgten. Als letzte Gaben bes Dichters erschienen bei 
Woerl in Wien zum vierzigjährigen Regierungsjubiläum 
Sr. Majestät bes Kaisers Franz Joses (1888) bie hübsch 
ausgestatteten „Perlen aus ber Vaterlanbsgefchichte" (ge- 
toibntet bent f Erzherzog Feldmarschall Albrecht) — bas 
schöne inhaltsreiche Werk ist gleich beut Erstlingswerke 
bes Verfassers einem wohltätigen Zwecke, u. zw. betn 
österreichisch-patriotischen Hilfsverein zugewendet — unb 
„Geschichtsbitber aus Oesterreich-Ungarn", gewibmet bent 
f Herrn Großherzog Ferdinand IV. von Toskana. 
Proschko war als Jugendschriftsteller in gewisser Be¬ 
ziehung wohl unerreicht. Der Titel „Meister ber Vater- 
länbischen Volks- unb Jugendliteratur", ber das Grab¬ 
denkmal des Dichters auf dem ihm von ber (Semembe 
Wien gewibmeten Ehrengrabe im Zentralfriedhofe schmückt, 
ist sowie ber brtrangesügte Spruch: „In Wort unb Tat 
stets treu unb wahr — Allzeit für Kreuz unb Kaiser¬ 
aar!" von betn Dichter mit ber Meisterfeber für bie 
Jugenb reich verbietst unb mit Recht heißt es in Wurz¬ 
bachs „Biographischem Lexikon", baß sich Proschko schon 
frühzeitig als solcher „einen Namen gemacht hat". 
Aber auch als Romanschriftsteller war Proschko von 
Bebeutung, unb würben seine historischen Romane, von 
denen einige toieber neu aufgelegt würben (Katholischer 
(Aus dem Jnnviertel eingesendet.) 
Iosef Machinger 
Jungbauernsohn in Walchshausen, Pfarre Tumeltsham 
Besitzer der Silbernen Tapferkeitsmedaille 
Zugsführer im k. u. k. Infanterieregiment Nr. r>9, 11. Kompagnie. 
Gefallen in Wolhynien (Westrußland) bei einem 
Bajonettangriff im 23. Lebensjahre und dortselbst auch 
begraben. 
Iosef Zöpfl 
Gastwirt in Pirath, Gemeinde St. Veit 
Korporal im k. u. k. Infanterieregiment Nr. 59. 
Wurde am 23. Juli 1915 bei Lublin durch einen Kopfschuß 
schwer verwundet und starb am 7. August in einem Feld- 
spitale im 31. Lebensjahre. 
Iosef Mayer 
Hofbauernsohn in Gunzing, Pfarre Lohnsburg 
Gefreiter im k. u. k. Infanterieregiment Nr. 59, MGA. Nr. 3. 
Wurde am 16. Oktober 1915 am russischen Kriegschaw 
platze durch einen Schrapnellschuß am Kopfe schwer ver¬ 
wundet und starb im 24. Lebensjahre.
	        
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