Volltext: Illustrierte Kriegsbeilage Nr. 24 1915 (Nr. 24 1915)

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Sjl Ipf? 
Im Weservelpitak Karmekitenkkoster in Linz: Werwnnbete, ßefottbers 
poknische Legionäre unb polnische Patres mit P. Petrus Senk. 
Wallfahrtsort Aktötting: Gnabenaktar 
Christen! Vergiß besonders in der Kriegszeit nicht die 
Marien-Wallfahrtsorte: die schmerzhafte Mutter Gottes 
in Adlwang und Pöstlingberg, Maria Hilf in Puchheim, 
Maria Schmolln und vielen anderen Orten, die Mutter 
Gottes in Scharten, Altötting, Maria Zell und wie alle 
diese eben aufgezählten Wallfahrten heißen! 
«Fortsetzung folgt.) 
gelogen war und daß Moltke gar nicht angekommen sei. von keiner Maßnahme seiner Feinde so überrascht war. wie 
— Aber der alte „Eisenbahner" wußte es besser und von der bayerischen Maid, die ihm, ohne ihn zu fragen, 
erklärte ihr, daß Moltke ganz bestimmt hier sei, und ein schreiendes Baby in die Arme legte, 
wenn sie morgen früh in 
das Hotel kommen und 
nach Moltke fragen werde, 
dann werde sie ihn 6e> 
stimmt zu sehen bekommen. 
Die Bayerin wollte 
ihm zuerst nicht glauben 
und drohte mit ihrer Rache, 
wenn auch er sie belogen 
hätte. Trotzdem entschloß 
sie sich, den Versuch zu 
wagen und ging um 
8 Uhr ins „Kaiser-Bad". 
Hier schien man schon auf 
sie zu warten, denn ein 
Adjutant führte sie in ein 
Zimmer, wo sie den Feld' 
marschall sehen sollte. 
Kaum war sie hier ein¬ 
getreten, als Moltke ins 
Zimmer kam. Mit den 
Worten: „Meiner Treu, 
der Eisenbahner", wollte 
sie aus dem Zimmer 
stürzen. Aber der alte 
Eisenbahner hielt sie 
freundlich zurück und 
dankte ihr für die 
20 Pfennige, die sie ihm 
gestern bei seiner An¬ 
kunft in der Stadt zu 
verdienen gegeben hatte. 
Er wollte sich ihr aber 
erkenntlich erweisen, da 
er wohl niemals mehr 
in die Lage kommen 
würde, sich als Kinder¬ 
mädchen etwas zu ver¬ 
dienen. Dabei gab er 
ihr einen neuen, schönen 
Siegestaler und einen 
Siegestaler für ihren 
kleinen Schützling, der 
sehr artig gewesen sei 
und deshalb belohnt 
werden müsse. Mit diesen 
Worten verabschiedete sich 
der Feldmarschall von 
dieser eigenartigsten Be¬ 
kanntschaft, die er je in 
seinem Leben gemacht 
hatte, um seine Reise nach 
Gastein weiter fortzu¬ 
setzen. 
Moltke soll später 
noch des öfteren von 
diesem scherzhaften Erleb¬ 
nis, das er seinem 
schlichten Auftreten ver¬ 
dankte, erzählt haben, daß 
er im wildesten Kampfe 
Moltke befand sich einige Zeit nach Beendigung des 
Deutsch-französischen Krieges auf der Durchreise nach 
Badgastein mit Bismarck in dem Städtchen Rosenheim, 
wo er im Hotel „Kaiser-Bad" abstieg. Alles Volk strömte 
zur festgesetzten Zeit hier zusammen, um die beiden ge¬ 
waltigen Männer ankommen zu sehen. Unter ihnen befand 
sich auch das Kindermädchen eines höheren Beamten, 
dessen kleines Bübchen der Obhut des Mädchens über¬ 
geben war. Die junge Maid traute sich nicht mit dem 
Kinde auf dem Arm in das Gedränge zu gehen und 
schaute sich nach einer Hilfe um. Da entdeckte sie in der 
Nähe des von der Polizei abgesperrten Hotels einen 
älteren Mann in einfacher Uniform, der sich in den 
Gartenanlagen erging, ohne sich um den Volksauslans 
zu kümmern. Sie hielt ihn für einen älteren Eisenbahn¬ 
beamten oder Postangestellten, trat beherzt aus ihn zu 
und bat ihn, gegen ein schönes Trinkgeld auf „dös 
Bnaberl sei acht zu gebe", weil sie sich mal den Moltke 
ansehen wollte. Dabei drückte sie ihm 20 Pfennig in 
die Hand und verschwand. Der alte „Eisenbahner" sah 
sich nun gezwungen, mit dem kleinen Schreihals auf 
einer Bank in den Anlagen Platz zu nehmen, um hier 
die Rückkehr des Kindermädchens abzuwarten. Seine 
Geduld wurde auch nicht auf eine lange Probe gestellt, 
denn sie kam bald wieder zurück und erklärte, daß alles 
Michael' Kölker 
Gasthausbesitzerssohn in Gutau 
Infanterist im k. u. k. Infanterie- 
Regiment Nr. 14, 15. Kompagnie 
f am 31. Dezember 1914 itt 
Galizien an Typhus im 22. Le¬ 
bensjahre. 
Lnbwig Wiener 
Bauerssohn vom Kasbauerngute in 
Niederleiten, Pfarre Andorf 
Zugsführer im k. u. k. Infanterie- 
Regiment Nr. 14, 8. Kompagnie 
gefallen ant 30. August 1914 
im Kriege fl egen Rußland im 
25. Lebensjahre 
als erstes Kriegsopfer aus 
der Pfarre Andorf. 
Matthias Woithmayer 
Hausdiener der o.-ö. Landes-Jrren- 
anstalt Niedernhart 
Kanonier bei der Gebirgsartillerie 
t am 31. Jänner 1915 in¬ 
folge Schußwunde und Kopf¬ 
typhus im Spitale zu Brixen 
im 34. Lebensjahre. 
Kran; Wenkinger 
Reserve-Infanterist im k. u. k. Jn- 
fanterie-Reg. Nr. 91, 16. Komp. 
gefallen am 9. September 1914 
bei Cerna-Bara unweit der 
Drina im Kriege gegenSerbien 
im 28. Lebensjahre. 
Matthias Weukinger 
Infanterist im k. u. k. Infanterie- 
Regiment Nr. 91, 14. Komp. 
gefallen am 27. Februar 1915 
auf der großen Zolobina in 
den Karpathen im Kriege 
gegen Rußland im 22. Le¬ 
bensjahre. 
Kart Kagerer 
Tischler und Hausbesitzerssohn in 
Vorderweissenbach 
Infanterist im k. k. Landwehr- 
Jnfanterie-Regiment Nr. 2 
gefallen am 28. Oktober 1914 
durch einen Schrapnellschuß 
auf der Magiera-Höhe im 
Kriege gegen Rußland im 
Alter von 28 Jahren. 
Diese beiden sind Brüder. 
Krinrich Machner Kans Wachner 
geb. zu Zell Sei Zellhof, Schuh- geb. zu Zell Bei Zellhof, Handels¬ 
machermeister zu Brunn am Ge- angestellter bei Herrn Reichmann in 
birge Perg, 
Feldwebel im k. k. Landwehr-Jn- Gefreiter im k. k. Landwehr-Jn- 
fanterie-Reg. Nr. 2, 9. Komp. fanterie-Reg. Nr. 2, 11. Komp. 
gefallen aml8.November 1914 wurde bei Przemysl am 
in Russilch-Polen im 33. Le- 20* Oktober 1914 schwer ver- 
bensjahre und dort begraben wundet und starb an seinen 
Wunden im allg. Krankenhause 
zu Wien am 1. Dezember 1914 
im 25. Lebensjahre Beerdigt 
im Zentralsriedhofe zu Wien. 
Diese beiden sind Brüder. 
Aranz Kefer 
Geigenbauerssohn zu Micheldorf 
Infanterist im k. k. Landwehr- 
Jnsanterie-Reg. Nr. 2 
gefallen am 8. September 1914 
bei Grodek in Galizien im 
Kriege gegen Rußland im 
Alter von 22 Jahren. 
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Krster Weröarrdplah fyintex der Gefechtsftont des 
Landsturm-Waons Wr. I. 
Links sitzend: Herr Oberarzt Dr. Petrina; hinter ihm sitzend: 
Feldwebel Walter; dann stehend: Sanitätsmann Hödl und rechts 
sitzend: Offiziersdiener Pichler. 
Herausgeber der kathol. Preßverein. - Verantwortlicher Redakteur: Heinrich Binder. - Wad. Buchdruckerei des katt^Preßveremes m Linz (verantw. Leiter K. Commmda).
	        
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