Volltext: Illustrierte Kriegsbeilage Nr. 20 1915 (Nr. 20 1915)

Zum Untergang der „Lnsitania". 
Der Cunarddampfer „Sufitania", der von einem deutschen „U“=$8oot torpediert wurde 
und gesunken ist, gehörte zu den größien Dampfern der Welt. Er ist 1907 gebaut 
worden und hatte eine Wasserverdrängung von 31.550 Tonnen. 
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Vom Mais. 
In der „Wiener Abendpost" lesen wir: 
Der Mais oder Kukuruz, der, eine der wirtschaftlichen 
Folgen des Krieges, jetzt buchstäblich in aller Munde ist, 
wurde, wie die Kartoffel, der alten Welt von der neuen 
geschenkt. Südmexiko ist nach Harshberger die Urheimat 
des Maises und zur Zeit der Entdeckung Amerikas war 
er bereits als weitverbreitete Kulturpflanze mit der Reli¬ 
gion der Eingeborenen verbunden. Die wildwachsende 
Stammpflanze des Maises ist unbekannt; vielleicht ist er 
durch Mutation ans der Euchlaena mexicana hervor¬ 
gegangen. Longsellow erzählt uns in „Hiawatha" die 
indianische Sage vom ersten Erscheinen des Maises. Der 
Mais sprach zn Hiawatha, dem Propheten der Indianer: 
„Lege mich an eine Stelle, wo mich der Regen erweichen 
und die Sonne erwärmen kann. Laß die Erde nur leicht 
und locker mich bedecken, doch halte die Würmer ab, daß 
sie meinen Leib nicht benagen, und die Raben, daß sie 
ihn nicht belästigen bis zn seinem fröhlichen Auferstehen 
im Sonnenschein." Im Sommer wiedergekehrt, fand 
Hiawatha ein Maisfeld vor, bei dessen Anblick er aus¬ 
ries: „Das ist Mondamin, der Menschenfreund." 
Kolumbus brachte den Mais nach Europa. Von 
Spanien aus ging der Mais nach Italien und der 
Türkei über und von dort verbreitete er sich erst nach 
Mitteleuropa. „Unsere Germania", bemerkt Hieronymus 
Bock treuherzig in seinem deutschen Kräuterbuche vom 
Jahre 1539, „wird bald Felix Arabia heißen, dieweil 
wir soviel sremdes Gewächs von Tag zu Tag aus fremden 
Ländern in unsere Gegenden gewöhnen, unter welchen 
das groß Welschkorn nit das geringste ist." Wie der 
Aufstellung des Weyrmannes auf dem Aranz Iosef-MaHe in Linz. 
Feier am 26. Mai 1915. Ansprache Sr. Exzellenz des Herrn k. k. Statthallers. 
Phot Schwarz, Linz. 
Weizen, den Kolumbus im 
Jahre 1493 nach Amerika 
verpflanzte, sich dort zuerst 
nur langsam verbreitete, so stieß auch der Maisbau in Körner aus der Tempelnähe wurden dann als 
Europa anfänglich auf Widerstände aller Art. Durch glückbringende Talismane unter das ganze Volk verteilt 
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bte Namen ist die wertvolle Pflanze dauernd als 
Fremdling stigmatisiert. Man vergleiche Welschkorn, 
Türken, türkischer Weizen. „Welsches Korn" lesen wir 
im „Simplizissimns", diesem Kulturroman des Dreißig¬ 
jährigen Krieges, und „Welsch-Korn" kommt vielfach 
in den Briefen der so hausmütterlich besorgten Frau 
Rat an ihren Sohn vor. Indian Corn heißt der Mais 
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In Mexiko, Peru und Zentralamerika ist der Mais 
noch heute die gewöhnliche Volksspeise und die vielen 
Sorten weisen auf die alte Kultur hin. Die ersten Euro¬ 
päer sahen die Peruaner aus dem Maismehl Brot backen 
und die Indianer am Arkansas die grünen Kolben als 
Hauptnahrung essen. Primitiv wie im 16. Jahrhundert 
wird der Mais von den Eingeborenen in Amerika bis 
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tn Ämzxita und bte ersten Ansiedler in Pennsylvanien heute in Holzmörsern gestampft oder auf Handmüblen 
fanden bereits 1584 die aus dem Süden eingeführte 
Pflanze daselbst vor. Englisch gilt neben Indian auch 
Furquey Corn, französisch ble (Weizen) de Turquie. 
Kotzebne berichtet in seiner Selbstbiographie 1811 von 
der Tiroler Reise: „Große 
zerrieben, ein Verfahren, das auch überall noch im tro¬ 
pischen Afrika zu finden ist. (Schluß folgt.) 
Auto« Keichtner, Gastwirtssohn in Andorf, 
diente bei den Tiroler Kaiserjägern und ist am 3. Mai 1915 
als Fähnrich, wacker seine Pflicht erfüllend, in Galizien gefallen. 
Ihn schmückte die Silberne Tapferkeitsmedaille. 
Felder, mit türkischem 
Korn bebaut,; breiten eine 
güldene Decke über die 
Täler, mehr als drei- 
hnnbertfältig lohnt biese 
segensreiche Frucht." Das 
Bei uns so viel gehörte 
„Kukuruz" (ungarisch 
kukoricza) ist betn Sla¬ 
wischen — polnisch ku- 
kurydza, ruthenisch ku- 
kuruza — entnommen. 
Die Bezeichnungen 
„Türken", „Turk", „Tür¬ 
kei" sinb in Tirol, „Tür- 
kisch-Weizen" in Schlesien, 
„Türken-Korn" in ber 
Schweiz, „Arabositi“ in 
Griechenlanb zu Hanse, 
wobei immer die srembe 
Herkunft ber uns so ge¬ 
wöhnlich geworbenen 
Pflanze betont wirb. Der 
NikolsburgerBauerfpricht 
freilich von „Wazkolben", 
worunter er bte Kukuruz¬ 
kolben versteht. Auch bas 
so beutsch klingenbe 
„Mais" ist importiert, 
unb zwar direkt aus 
Amerika, wo Zea Mays, 
wie bte Pflanze botanisch 
Heißt, von beit Jubianern 
Mahiz genannt wurde; 
davon das anglo-amerika- 
nische Maize. Altmexika¬ 
nisch entsprach das Wort 
Cintli unserem Mais und 
davon hat die mexikanische 
Demeter ihren Namen 
Cinteutl, also die Göttin 
des Maises. 
Der Maisanbau im 
alten Peru war sehr be¬ 
deutend und selbst beim 
Sonnentempel der Inkas, 
auf der Insel im Titieaea- 
See, hoch über bem Meere, 
würbe Mais gebaut, um 
bem Sonnengott als 
Opfer bargebracht zu 
werben. Die heiligen 
Akk Bes Mtm W m WMmM. 
Johann Schafft 
Bauer in Furth Nr. 13, Pfarre 
. St. Magdalena 
Infanterist im k. u. k. Infanterie- 
Regiment Nr. 14 
gefallen am 21.November 1914 
bei Biorkow im Kriege gegen 
Rußland im 25. Lebensjahre. 
Georg Math am«! er 
Landpostdiener von Bad Hall 
Korporal im k. u. k. Infanterie- 
Regiment Nr. 59 
gefallen am 7. September 1914 
bei Unov in Galizien im 
Kriege gegen Rußland durch 
einen Kopfschuß. 
Josef Wagner 
Kunstmüllers- u. Realitätenbefitzers- 
Sohn in Stein, Pf. St. Marien 
Infanterist im k. u. k. Infanterie- 
Regiment Nr. 14 
t am 2. Dezember 1914 im 
Ruhrspitale zu Wadowice 
im 22. Lebensjahre. 
Matth. Mnringstorfer 
Hausbesitzerssohn in Fierneredt, 
Pf. St. Marienkirchen ct. d. Polfenz 
Infanterist im k. u. k. Infanterie- 
Regiment Nr. 59 
gefallen am 18.November 1914 
in der Schlacht bei Bierbow- 
Mali im Kriege gegen Ru߬ 
land im 24. Lebensjahre. 
Josef Affenzesser 
Bauer am Keinmüllergute in Kersck- 
baum Nr. 13, Pfarre Rainbach 
bei Freistadt 
gefallen am 28 Oktober 1914 
durch einen Brustschnß bei 
Nisko am San in Galizien 
int Kriege gegen Rußland 
im 33. Lebensjahre. 
Leopold Kraömayr 
Revident der f. k. Staatsbahnen 
Leutnant in der Reserve 
t am 18. Dezember 1914 
in Bermiglio (Südtirol) im 
40. Lebensjahre. 
Kranz Lin« er 
Besitzer des Bauerngutes in Eckers¬ 
dorf Nr. 1, Pfarre St. Peter a. W. 
beim k. k. Landwehr-Jnfanterie- 
Regiment Nr. 2 
gefallen am 21. Oktober 1914 
in der Schlacht bei Lemberg- 
Przemysl im 32. Lebensjahre. 
Joses Knöcr 
Bauerssohn in Holzleithen, Pfarre 
Naarn 
Infanterist im k. u.k. Jnfanterie-Re- 
grment Nr. 14, 6. Kompagnie 
gefallen am 29. Oktober 1914 
bei Nisko am San in Galizien 
im Kriege gegen Rußland im 
26. Lebensjahre. 
Iranz Wogt 
Gutsbesitzerssohn am Meirgute in 
Hauzenbach, Pfarre Hofkirchen bei 
St. Florian 
Ersatzreservist im k. u. k. Infanterie- 
Regiment Nr. 14 
gefallen am 26. Oktober 1914 
bei Nisko am San in Galizien 
ittt Kriege gegen Rußland im 
25. Lebensjahre. 
Herausgeber der kathol. Preßverein 
Verantwortlicher Redakteur: Heinrich Binder. — 
2Hab. Buchdruckerei des kathol. Preßvereines m Linz (verantw. Leiter K. Commeuda).
	        
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