Volltext: Illustrierte Kriegsbeilage Nr. 14 1915 (Nr. 14 1915)

Unser Bild zeigt einen Franziskaner als Divisionspfarrer auf dem westlichen Kriegsschauplätze an 
der Front im Gespräch mit Verwundeten. 
Km typischer Wasservrnnnen in einem gakizischen Dorfe. 
Kriegs schaden in der Zeitungswelt. 
Wie irrig die vielverbreitete Meinung ist, daß der 
Krieg eine Zeit besonderen Gedeihens für die Tages¬ 
zeitungen wäre, weil die Auflageziffern in die Höhe ge- 
Was hier für den amerikanischen Journalismus aus¬ 
geführt wird, gilt natürlich in erhöhtem Maße für die 
europäische Zeitungswelt, nicht nur die der kriegführen¬ 
den Länder, sondern auch die der neutralen Staaten, in 
denen die größere Nähe der Kriegsereigmffe die starken Wir- 
schnellt sind, sucht ein Mitarbeiter der American Review knngen auf die Zeitungen viel unmittelbarer fühlbar macht, sie hierauf mit Rindsuppe 
gut abtreiben, das Ei damit verrühren, dann den Reis¬ 
grieß, die geschabte Leber, Salz, Pfeffer, feingeschnittene 
Zwiebel, ein wenig zerdrückten Knoblauch damit ver¬ 
mengen und das Ganze eine halbe Stunde stehen laffen. 
Nun werden Nockerl daraus geformt, acht Minuten in 
Salzwasser langsam gekocht, dann läßt man sie noch 
fünf Minuten an der Seite des Herdes ziehen und richtet 
os Reviews in einer inhaltreichen Studie nachzuweisen. 
Der Schaden, der der Zeitungsindnstrie aus dem Welt¬ 
brande erwächst, hat seine Ursache, wie schon öfter hervor¬ 
gehoben worden ist, in dem Rückgänge des Anzeigenteiles 
der Zeitungen. In amerikanischen Fachkreisen wird ver¬ 
sichert, daß allein die Einnahmen, die die Londoner Times 
aus den Anzeigen amerikanischer Firmen 
40.000 Mark im Monat zurückgegangen sind. 
jetzt kämpfen einige englische Zeitungen mit 
Schwierigkeiten. Wer z. B. die Westminster Gazette, oas 
Londoner Abendblatt, durchblättert, wird bemerken, daß 
die Anzeigenspalten fast vollständig verschwunden sind, 
und man kann sich der Ueberzeugung nicht erwehren, daß 
in der englischen Hauptstadt einige Schiffbrüche in der 
Zeitungswelt bevorstehen, es sei denn, daß es diesen 
Blättern gelingt, Helfer zu finden, die sie aus politischen 
oder persönlichen Gründen vor den Folgen des Difizits 
retten. 
Der europäische Krieg hat aber auch starke Rück¬ 
wirkungen auf die Presse der Vereinigten Staaten aus¬ 
geübt. Die Anzeigen finanzieller Natur und die Anzeigen 
der Schiffahrtsgesellschaften sind völlig verschwunden. Die 
Geschäftshäuser bedienen sich der Zeitnngsreklamen in 
geringerem Umfange als in der Friedenszeit. Die drei 
großen Neuyorker Zeitungen, die die meisten Anzeigen 
veröffentlichen, haben vom 1. August bis 1. Dezember 1914 
1089, 1488 und 2926 Anzeigeuspalteu im Vergleich mit 
der entsprechenden Zeit des Jahres 1913 verloren. Nimmt 
man an, daß sie im Durchschnitt 320 Mark für die 
Spalte einnehmen, was ein sehr bescheidener Preis wäre, 
so bedeutet dieser Rückgang der Reklame einen Rückgang 
der Einnahmen um 348.480, beziehungsweise 476.160 
und 936.320 Mark. Fügt man zu diesen Verlusten die 
außerordentlichen Ausgaben für den Nachrichtendienst vom 
Kriege hinzu, so versteht man, warum die amerikanischen 
Zeitungen die Zahl ihrer Redakteure und ihrer Reporter 
vermindert haben, warum der Raum, der für Telegramme 
aus dem Inland zur Verfügung steht, so stark verkleinert 
ist und warum alle übrigen Ausgaben auf das unum¬ 
gänglich Notwendige zurückgeführt sind. 
an. 
^Kochrezepte 
aus den Vorführungen für Kriegskost. 
Maisgerstelsuppe. Gelbes Maismehl, ein Ei, Salz, 
ein bis eineinhalb Liter 
Omelette. In den Schnee von zwei Eiklar mischt 
man leicht zwei Dotter, ein Dekagramm Kartoffelmehl, 
fünf Dekagramm Zucker, gibt das Ganze in eine be¬ 
strichene Pfanne und backt die Omelette im heißen Rohr. 
Rindsuppe oder ebensoviel 
Wasser mit Maggiwürfeln. 
Gelbes Maismehl rebelt 
man mit einem Ei ab, bis 
es eine bröselige Masse 
wird. Uebertrocknet kocht 
man es in obige klare 
Rindsuppe oder Knochen¬ 
brühe ein. 
Maismehlschöberl. 
Drei Dekagramm Butter, 
ein Ei, Vis Liter Milch, 
fünf Dekagramm Mais¬ 
mehl, bis eineinhalb Liter 
Suppe. Die Butter 
schaumig rühren, dann 
Dotter, etwas Salz, die 
Milch, das Maismehl da¬ 
zu und den Schnee leicht 
einmischen. Eine Form mit 
Fett schmieren, mit Mehl 
ausstauben, die Masse 
hinein und langsam bak- 
ken. Ausgekühlt in Stück¬ 
chen schneiden und mit 
heißer Suppe anrichten. 
Lebernockerl. Vier 
Dekagramm Fett, ein Ei, 
sechs Dekagramm Reis¬ 
grieß, fünf Dekagramm 
Leber, Salz, Pfeffer, 
Zwiebel, Knoblauch, ein 
bis eineinhalb LiterSnppe, 
Petersilienkraut. Das Fett 
Leichenbegängnis eines reichsdentschen Soldaten 
am 31. März 1915 in Linz. 
Ueberführung zum Bahnhof. (Sßtjot. Schwarz, Linz. 
Mk Sk« Dieses 
m MlEEidi. 
Iakoö Schafleitner 
verehel. Bauer in Obermühlham, 
Pfarre Pöndorf 
Infanterist beim L t Landwehr- 
Jnfanterie-Regiment Nr. 2 
gefallen am 12. Februar 1915 
bei Rona in den Karpathen 
im 35. Lebensjahre. 
Ludwig Sigk 
Bauerssohn von Obermühlham. 
Pfarre Pöndorf 
Ersatzreservist beim k. u. k. Jn- 
fanterie-Regiment'Nr. 59 
gefallen am 8. September 1914 
bei Kamionka (bei Lemberg) 
im 30. Lebensjahre. 
Iofel Schneeöerger 
Gastwirtssohn von Putzleinsdorf 
Infanterist im k. k. Landwehr- 
Jnf.-Reg. Nr. 2, 2. Feldkompagnie 
gefallen am 6. Jänner 1915 
bei einem Patrouillengefechte 
in Lisko (Galizien) durch einen 
Kopfschuß im 21. Lebensjahre. 
Kart Fraunmüsser 
Feldwebelim k. u. k. Jnf.-Reg.Nr.l4 
Besitzer der Silbernen Tapferkeits¬ 
Medaille 1. Klasse 
t am 20. Jänner 1915 zu 
Wien im 25. Lebensjahre. 
Nach schwerer Verwundung bereits 
auf dem Wege der Genesung, siel er 
einer tückischen Krankheit zum Opfer. 
Aranz Kriyöerger 
Offiziant d. k.k.FinaNzdirektionLinz 
Mitglied der Marianischen Herren¬ 
kongregation in Lim 
Korporal der Sanitätsabteilung 10 
f am 15. April 1915 zu Prad 
in Südtirol im 39. Lebens¬ 
jahre plötzlich an Herzschlag. 
Laurenz Mühtköck 
Korporal im k. u. k. Infanterie- 
Regiment Nr. 91 
gefallen am 8. November 1914 
bei einem Sturmangriff im 
Kriege gegen Serbien im 
27. Lebensjahre. 
Johann Konrad 
Bauerssohn von Hehenwart, 
Pfarre Pöndorf 
Infanterist beim k. u. k. Infanterie- 
Regiment Nr. 59 
gefallen am 6. Dezember 1914 
bei Krasno (Galizien) im 
33. Lebensjahre. 
Andreas Kokzinger 
Bauerssohn von Volkerding, Pfarre 
Pöndorf 
Schütze beim k. k. Landesschützen- 
Regiment Nr* 3 
t am 31. Jänner 1915 im 
Spital in Wadowice (Galizien) 
im 23. Lebensjahre. 
Iran; Iischer 
Postexpedientenssohn in Rottenegg 
Infanterist im k. k. Landwehr- 
Jnfanterie-Regiment Nr. 2 
gefallen am18.November1914 
im Gefechte bei Podsamce in 
Russisch-Polen im 25. Lebens¬ 
jahre. 
Herausgeber der kathol. Preßverein. — 
Verantwortlicher Redakteur: Heinrich Binder. — 
Mad. Buchdruckerei des kathol. Preßveremes in Linz (verantw. Leiter K. Commeuda).
	        
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