Volltext: Kriegsbilder Nr. 45 1915 (Nr. 45 1915)

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Begräbnisplatz französtscher und englischer Soldaten auf den Dardanellen' 
vor dem Fort Seddul-Bahr. 
zu? Zeit des Großen Kurfürsten bestand dieses Verfügungsrecht der 
einzelnen Truppenführer. Die daraus sich ergebende Vielartigkeit der 
Uniformen wurde nur einigermaßen dadurch gemildert, daß die Ve- 
schaffungen für das Heer von einer Stelle, nämlich von dein General- 
Kriegskommissariat aus erfolgten. 
Vorher mar es im allgemeinen dem einzelnen Soldaten in ziemlich 
weitem Maße überlassen, sich sein Gewand selbst zusammenzustellen und 
dabei allen Überspanntheiten seines persönlichen Geschmacks die Zügel 
schießen zu lassen. Tie Landsknechte setzten ihren Stolz darein, in recht 
umfangreichen Beinkleidern emherzustolzieren un dverwandten oft mehrere 
hundert Ellen dünnen Stoffes dazu, die durch Streifen stärkeren Zeuges 
zusammengehalten wurden. So kam es, daß ihre Pluderhosen manch- 
mal geradezu ungeheuerliche Formen annahmen. 
Indessen fehlte es auch schon in sehr frühen. Zeiten an gleich 
gekleideten Heerhaufen nicht. Zur Schlacht von Morgarten, also just 
vor 600 Jahren, entsandte bereits die Stadt Zürich bundesgemäß 
50 Bürger, die alle weiß und blaue Waffenröcke trugen, und fünfzig 
Jahre später zog ein Haufen von 150 Mann aus Solothurn nnd 
Bern der Stadt Basel zu Hilfe, die alle lveiß gekleidet waren und 
Aus der Geschichte der Uniform. 
Die eigentliche Uniform des Soldaten, also die in Schnitt, Farbe 
und Stoffart für einen ganzen Truppenteil gleichmäßige Kriegertracht 
ist nicht viel älter als ein Jahrhundert. Ihr Geburtsjahr für Preußen 
ist 1808, das Jahr der großen Heeresreorganisation, als die gesamte 
Bekleidungswirtschaft vom Staate selbst in die Hand genommen wurde. 
Allerdings hatte schon Friedrich Wilhelm l die Tuchniederlage zu 
Berlin zur Bezugs gtkdlle des gesamten Tuchbedarfs des Heeres erhoben, 
zwar hatte er bereits bestimmt, daß die Röcke der Fußtruppen blau, 
die der Reiter weiß sein sollten, aber wirklich einheitliche, sich auf die 
Einzelheiten der gesamten Uniform erstreckende Vorschriften wurden erst 
im Jahre 1808 erlassen. 
Das Aufkonunen der stehenden Heere hatte schon lange vorher 
eine gewiye, wenn auch nur in bestimmten Einzelheiten sich geltend 
machende Gleichmäßigkeit des ^-oldatengewandes mit sich gebracht. 
Da es aber meist ^ache des Regimentschefs war, die Bekleidungsart 
seiner Leute zu regeln, so erstreckte sich diese Gleichmäßigkeit meist nur 
auf ein einzelnes Regiment oder gar eine einzelne Kompagnie. Noch 
In Saloniki gelandete sranzöstfche Infanterie auf dem Marsch nach Serbien. 
Am Wege halten englische Truppen Rast. (Phot. Usteuow.)
	        
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