Volltext: Kriegsbilder Nr. 25 1915 (Nr. 25 1915)

Katholischer Feldgottesdienst deutscher Truppen in Russisch-Polen. (Phot. b. lg.) 
der Bombe so rasch 
in der Luft, daß der 
Geruch nicht tnehr 
sehr stark ist. Er 
verzieht sich bald, 
und die Bombe 
bleibt daher 
wirkungslos. Seit 
dem Ende des 
19. Jahrhunderts 
vermag man je- 
doch die Gase zu 
verflüssigen. Dan 
kann daher große 
Mengen flüssiger 
Gase im kleinen 
Raum einer 
Bombe unter- 
bringen, so daß 
sich bei der Ex- 
plosion unge- 
heure Mengen, 
ganze Schwaden 
von solchen Gasen 
bilden. In der 
Tat geht ja aus 
den Berichten über 
diesen Krieg her¬ 
vor, daß sich bei 
der Verwendung 
der jetzigen Stink- 
bomben starke 
Wolken erstickeil- 
Das Auto als Lokomotive: Ein Schienenauto der österreichisch-ungarischen Armee, das bei Feldbahnen als Ersatz für-Lokomotiven 
gute Verwendung findet. (Phot. Carl Seebald.) 
ließe. Er machte 
auch entsprechende 
Versuche bei der int 
Jahre 1794 begrün¬ 
deten und unter 
seinem Kommando 
in Meudon bei Paris 
stehenden Luftschiffer- 
abteilung. ' Man 
scheint aber nicht die 
richtigen Gase ge- 
funden zu haben, 
denn die Versuche 
wurden wieder ein- 
gestellt. Ueberhaupt 
mußten sie so lange 
erfolglos bleiben, bis 
es der Technik gelang, 
die Gase zu ver- 
flüssigen. Selbst dann 
nämlich, wenn man 
eine ziemlich große 
Bombe mit einem 
übelriechenden oder 
erstickenden Gas füllt, 
verbreitet sich dieses 
nach der Explosion 
Französische Lastkähne auf dem Aisne-Kanal, die als Wohnungen deutscher Truppen dienen. 
(Photothek.) 
der Gase heran- 
gewälzt hätten. Wie 
jedes Angriffsmittel 
neue Abwehrma߬ 
regeln zeitigt, so auch 
hier. 
Unsere Gegner be- 
haupten, sie' hätten 
jetzt Masken erfunden, 
deren Benutzung sie 
gegen das Einatmen 
und die Wirkung 
der Gase schützt. Ob 
solche Masken auch 
im deutschen Heere 
gegen die ja auch von 
unseren Feinden in 
so zahlreicher Menge 
geschleuderten Bom- 
ben benutzt werden, 
ist nicht bekannt. 
Ebensowenig ist 
es bekannt, ob die 
französischen und 
englischen Masken 
auch wirklich helfen. 
Kleider, die aus 
Brotkrumen und 
Asa foetida her¬ 
gestellt sind, dem 
Wurzelsaft der 
wegen ihres gräß- 
lichen Geruchs auch 
„Stinkasant" ge- 
nannten Pflanze. 
Da derartigeBom- 
ben aber kaum ge¬ 
eignet sein dürften, 
Soldaten aus 
ihren Stellungen 
zu vertreiben, so 
griff man für 
Kriegszwecke nach 
stärkeren Mitteln. 
Der französische 
Kapitän Eoutelle 
war es, der schon 
kurz nach der Er- 
findung des Luft¬ 
ballons den Ge¬ 
danken faßte, daß 
es doch eine ganz 
vortreffliche Sache 
sein müsse, wenn 
man aus einem 
Ballon Bomben 
mit erstickenden 
Gasen auf den 
Feind herabfallen
	        
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