Volltext: Kriegsbilder Nr. 24 1915 (Nr. 24 1915)

Ein Sprengtrichter, durch Minensprengung 
der Engländer hervorgerufen. Die gewaltige 
Stärke des Trichters ist an der am Rande liegenden 
Leiche eines Engländers zu erkennen. 
In der deutschen Stellung 
nördlich von Neuve-Chapelle. 
(Pbot. Brämer.) 
Die Schützengräben und Drahtverhaue der 
Engländer, die hier an manchen Stellen sehr nahe 
liegen, vom deutschen Graben aus aufgenommen. 
weiß er aus der Höhe und Tiefe des Tons und aus dem Rollen des 
Geschützdonners zu sagen, ob ihm ein Mörser oder eine andere Geschütz- 
art gegenübersteht, ja, er kann sogar das Kaliber genau angeben, klingt 
doch der Donner eines 15-Zentimeter-Geschützes ganz anders als der 
eines solchen von 30,5- oder gar 42-Zentimeter-Kaliber. Auch die 
eben erwähnten im vollsten Sinne des Wortes „weit vom Schuß" ent- 
fernten Berichterstatter haben sich auf das Erkennen der Geschützarten 
aus dem Klang des Donners eingeübt und berichten daher nicht nur 
über die Heftigkeit, sondern auch über alle möglichen Einzelheiten der 
Schlacht. Besonders merkwürdig ist es, daß der auf weite 
Entfernungen hörbare Geschützdonner nicht überall gleichmäßig gut 
vernommen wird. Man hört ihn oft in der einen oder anderen Stadt, 
während er in Städten, die viel näher am Schlachtfelde liegen, überhaupt 
nicht hörbar war. Diese Tatsache bildet den Gegenstand eingehender 
physikalischer Forschungen und Untersuchungen über die Fortpflanzung 
des Schalls in der Luft, an denen sich bereits namhafte Physiker aufs 
lebhafteste beteiligten. Da das Wasser den Schall besser leitet als die 
Luft, und da besonders die Luft über dem Meer stets sehr stark mit 
Feuchtigkeit gesättigt ist, so sollte man annehmen, daß der Geschütz- 
donner von Seegefechten eigentlich noch weiter vernehmbar sein 
müßte als der von Kämpfen auf den: Lande. Genaue Beobachtungen 
hierüber liegen noch nicht vor, doch hat man das Donnern der Geschütze 
von Seegefechten, die auf der Nordsee stattfanden, noch an der Küste 
Norwegens vernommen. Auch das Wetter wird durch den Geschütz- 
donner beeinflußt, vor allem werden Gewitter- und Hagelwolken durch 
ihn zerstreut. Nach den Untersuchungen von Professor Lachmann steht 
fest, daß an Schießplätzen gegenüber ihren Nachbarorten eine beträcht- 
liche Verringerung der Gewittertage eintrat, die sich im Durchschnitt 
auf 23 v. H. belief. Man hat von dieser Tatsache ja auch im Frieden 
Gebrauch gemacht, indem man in solchen Gegenden, die vielfach von 
Hagelschlägen heimgesucht wurden, besondere „Wetterschießstationen" 
einrichtete. Zeigten sich Hagel- oder Gewitterwolken, so wurden durch 
nach oben gerichtete Rohre Schüsse gegen sie abgefeuert, wodurch eine 
Zerstreuung eintritt. N.— 
Der Ort Monsaleone im Jsonzogebiet, der von den Italienern besetzt wurde. (Phot. l. p.b.)
	        
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