Volltext: Kriegsbilder Nr. 22 1915 (Nr. 22 1915)

An der Festungsringstraße am Fort 10: 
Eines der eroberten russischen 18,5-cm- 
FestUNgsgeschÜtze. (Pliot. Sannecke.) 
klebenden, in der Kälte festen, in der Wärme 
sich erweichenden Stoffen, wie z. B. Wachs 
oder Mischungen aus Paraffin, Kolopho- 
nium, Dammar, Kautschuk usw.. bestrichen 
sind. Damit die Verbandstoffe wenig Platz 
wegnehmen, werden sie unter starken Pressen 
auf engsten Raum zusammengepreßt und 
dann zu Paketen gebunden. Alle Verband- 
stoffe »verden sterilisiert, wozu der in unserer 
Abbildung wiedergegebene große Kessel 
dient. In ihn kann entweder strömen-- 
der Dampf eingeleitet werden, der alle 
Bakterien abtötet, oder es kann die Des- 
infektion nach dem Rubnerschen Verfahren 
dadurch vorgenommen werden, daß man 
aus dem Kessel die Luft teilweise heraus- 
pumpt und dann Wasserdampf Zusammen 
mit Formalin einströmen läßt. Die zu des- 
infizierenden Verbandstoffe werden auf der 
einen Seite in den Kessel hineingegeben, 
der dann fest verschraubt wird, so daß 
die Dämpfe nicht entweichen können. Ve- 
sondere Meßinstrumente zeigen an, ob der 
im Kessel herrschende Druck der richtige 
ist. Nach geschehener Desinfektion bleibt 
Bilder aus dem erstürmten Przemysl, 
die Tür, durch die die Verbandstoffe 
hineingegeben wurden, verschlossen; sie 
werden durch eine auf der anderen Seite 
des Kessels befindliche gleichartige Tür 
herausgenommen. Auf diese Weise erreicht 
nrnn es, daß die desinfizierten Verband- 
stoffe den Kessel mein als ans der gleichen 
Seite verlassen, ans der sie in noch nicht 
keimfreiem Zustanoe in ihn eingeführt 
wurden und auf der sich also noch irgend 
welche Infektionsträger befinden können. 
Die keimfreien Verbandstoffe werden 
dann in Kisten verpackt imd für die Ver¬ 
wendung im Kriege bereitgestellt. Eine 
besonders wichtige Anwendung haben sie 
neuerdings in den Verbandpäckchen ge- 
fanden, die den Soldaten mit ins Feld 
gegeben werden. Diese Verbandpäckchen 
hoben den Zweck, jeden Soldaten in 
den Stand zu setzen, sich bei einer ein- 
tretenden Verwundung sofort selbst zu 
verbinden und dadurch Blutverluste sowie 
Verunreinigungen der Wunden zu ver- 
hüten, durch die früher viele Verwundete 
zugrunde gingen. In der Tat hat man 
Oberst von Seeckt(X), Chef des Generalstabes der 
Armee Mackensen, wurde mit dem Orden „Pour le 
merite" ausgezeichnet. (k>dyh.^.6roks.) 
Nach der Erstürmung der Nordwerke von Przemysl: Russisches Festungsgeschütz im Fort 11, dessen meterstarke Eisenbetonwände durch 
ein Geschoß der 43-cm-Skodageschütze zertrümmert wurden. (Pbot. Sennecke.)
	        
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