Jüdische Nachrichten
Nr. 72
An die jüdische Bevölkerung von
linz und Oberösterreich!
Von geweihter Stätte erging am Jom Kippur das
Wort an Euch, am Festtage unserer Zukunft eingedienk
zu sein und mitzuwirken am Aufbau von Erez Israel.
Vor allem erbitten wir Unterstützung für eimen
Zweck, der kein Herz kalt lassen kann:
Binnen kurzem werden die Tore des Landes unserer
Väter der jüdisehen Einwanderung geöffnet sein; aber
schon hieute staut sich in unserer nächsten • Nähe, in
Wien, ein Strom von Emigranten!, welche den Augenblick
nicht erwarten können, der ihnen gestattet, das ungast¬
liche Europa gegeni eine "jkgie Heimat im altneuen Lande
zu vertauschen. Es sind jT au sende von jüdischen Brü¬
dern und Schweistern, die auf der Flucht sind vor den
Verfolgungen, der Unterdrückung in haßerfüllten Län¬
dern. Meist sind es junge, kräftige, begeisterte Elemente,
bereit, im Dienste des jüdischen Volkes in Palästina
schwere Pionierarbeit auf sich zu nehmen.
Aber im Augenblick sind sie subsistenzlos, sie be¬
dürfen unserer Förderung, solange sie sich noch hier
zurückgehalten sehen, sie brauchen Ausrüstung, Geld
und Proviant zur Überfahrt.
* Die Palästina-Komlnission in> Linz wendet sich an die
Juden von Linz und Oberösterreich mit der dringenden
Bitte, auch hier den Beitrag zu einem selchen Zwecke
nicht zu versagen, da jede Spende geeignet ist, einen
Teil der Not zu lindern und den großen Zweck erfüllen
zu helfen.
Spenden wollen mittels des beiliegenden Erlag¬
scheines oder direkt auf das Konto der Pal ästin a-
Kommisision bei der Allgem. Depositenbank in Linz ein¬
gezahlt werden. Der Ausweis wird in den „Jüdischen
Nachrichten)" erfolgen.
Linz, im Tis ehr i 5681,
Das Palästina-Komitee.
Spendeneinlauf für Palästina-Emigranten
in der Zeit bis 4. Oktober 1920.
Ehrw. Rabb. Friedmann 25 K, Artur Benesch 50 K,
Richard Kafka 100 K, Personal der Firma Kafka 50 K,
M. Lauer 100 K, Julius Erle 50 K, Familie Sommer 50 K,
Familie Töpfer 50 K, David Hirschfeld 50 K, J. Pick
40 K, J. May 40 K, Julius Waldes 10 K, Epstein &
Schneider 20 K, Helene Hirschfeld 20 K, M. Hauser
10 K, L. Grünwald 10 K, R. Sommer 10 K, Ing. Emil
Müller 50 K, Ing. Isidor Keßler 50 K, Siegfried Fried
20 K, Karl Schwager 30 K, Betti Veitler 20 K, Ing Sieg¬
mund Weiß 50 K, Tobias Mostny 100 K, Bernhard Rubin¬
stein 50 K, L. Piskaty 50 K, G. Neumann 50 K, Wiener
Bankverein 30 K, L. Hoffmann 20 K, Julius Spitz 20 K,
Karl Kohn 20 K, L. Mauthner 10 K, Josef Feldmans
50 K, Kurt Ungar 20 K. Summe dieses Ausweises 1315 K.
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Die Genesung. Gedichte.
Abeles-Bato, Jüdischer Nationalkalender 5679.
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Prof. Dr. Carl Ball od, Palästina als jüdisches An-
siedlungsgebiet.
Dr. Hugo Bergmann, Worte Mösls.
Dr. J. Bernstein, Der Zionismus. Sein Wesen und seine
Organisation. ....
Martin Buber, Drei Reden über das Judentum.
Cherut. Eine Rede über Jugend u. Religion.
Vom Geist des Judentums.
Adolf Dessauer, Großstadtjuden. Roman.
Alexander Eliasberg, Ostjüdische Erzähler.
Sch. Gorelik, Die liebe Provinz.
Theodor Herzl, Altneuland. Roman.
Der Judenstaat.
Mose« Heß, Rom und Jerusalem.
Samson Raphael Hirsch, 19 Briefe über Judentum.
Jüdische Puppenspiele.
Fritz Mordechai Kaufmann, Vier Essays über ost¬
jüdische Dichtung.
Leon Kellner, TheodorHerzlsLehrjahre. (1860-95)
S. Kisselhoff, Das jüdische Volkslied.
Barueh Krupnik, Die jüdischen Partelen.
Richard Lichtheim, Der Aufbau des jüd. Palastina.
Manasse ben Israel, Rettung der Juden.
Moses Mendelsoh n, Jerusalem oder über religiöse
Macht und Judentum.
Dr. E. Münz er, Die Juden in der Geschichte.
Moses Rath, Hebräisches Lehrbuch.
Dr. I g n. S c h w ar z, Das Wiener Ghetto, seine Hauser
' und seine Bewohner.
Irma Singer, Das verschlossene Buch. Jüdische Märchen.
Abg. Robert S tr i cker, Der jüdische Nationalismus.
Tagebuch für die jüdische Jugend.
Dr. J. T a g 1 i c h t, Nachlässe der Wiener Juden im
17. und 18. Jahrhundert.
S. Zemach, Jüdische Bauern.
Arnold Zweig, Drei Erzählungen.
Die Sendung Semaels. Tradödie.
Geöffnet jeden Sonntag von 9—12 Uhr vormittags.
Wahlausschuß Linz der jüdisch-
— nationalen Partei in Wien. =■
Montag, 11. Oktober 1920
1/2 8 Uhr abends
werden im kl. Volksgartensaale
ÜSKobert Stricker
=Annita Müller
sprechen.
Hiezu wird die gesamte jüdische
Bevölkerung eingeladen.
Herausgeber und verantwortl. Redakteur: Erwin Piskaty.
Druck der Oberösterreichischen Buchdruckerei- und Verlagsgesellschaft, Linz, Landstraße 59/öl