Volltext: Nr. 68 (68. 1920)

Jüdische Nachrichten 
Nr. 68 * 
fall, den der Allmächtige ohne menschliches Zutun über 
me verhängt hätte, und dem man sich schweigend beu¬ 
gen müßte. Die Mädchen verkrochen» sich in ihre Kam¬ 
mer und ließen sich vor keinem Menschen sehen. Wir 
schickten täglich der Reihe nach das Essen hinüber, es 
kam aber faßt unberührt in den Einsatzschüsseln wieder 
zurück. 
„Am nächsten Freitag nachmittag sollte das furcht¬ 
bare Schauspiel vor sich gehen. Damals stand das alte 
Rathaus noch auf dem Markte, an der Ecke der Fisch¬ 
gasse, mit seinem hohen Schieferdach*und seinen spitzen 
Türmchen. 
Schluß folgt. ♦ 
Mitteilungen 
des Jüdischen Natlonalfonds. 
JQdische MitbUrser! 
Im Wege der Zentralstelle für Österreich erhalten 
wir vom Hauptbüro des Jüdischen Nationalfonds die 
bedeutsame, wichtige Mitteilung über die Durchführung 
einer dringenden Kolonisationsaktion; eine Erhöhung 
der Landeskon tingent£\mußte vorgenommen werden. Na¬ 
turgemäß wird auch die Provinz hievon betroffen. 
Wir bitten alle Volksgenossen, mit Hingebung und 
persönlichem Opfersinn für die Aufbringung der erfor¬ 
derlichen Mittel einzustehen. 
Alle ausständigen Beträge für Selbstbesteuerung, 
Thoraspenden usw. wollen ehestens eingezahlt werden; die 
größeren Spenden, wie Jahrzeitstiftungen, allgemeine 
Stiftungen, bitten wir zu berücksichtigen. 
Juden und Jüdinnen! 
Zeigt euch der großen Zeitenwende gewachsen! 
Wenn ihr in diesem Augenblicke nicht helft, kann 
eure Hilfe zu spät kommen. Diesmal ist die Existenz 
eures Volkes, mit dessen Bestand und Untergang ihr 
untrennbar verbunden seid, der Einsatz. 
Wir erwarten bestimmtest einen großen Erfolg un¬ 
serer Aufforderung, 
Ortskommission Linz. 
Glückwunschablösungen! 
Die Ortskommission hat am 20. August an alle Judfcn 
ihres Wirkungskreises ein Rundschreiben versendet mit 
der Bitte, die üblichen Glückwünsche zu den jüdischen 
Feiertagen durch Spenden an den „Jüdischen National¬ 
fonds" abzulösen. 
Wir wiederholen unser Ersüchen mit dem Hinweise, 
daß schon in der nächsten Nummer der Ausweis erfolgt 
und wir die Aktion e i n h e i 11 i c h und lückenlos 
d u rchfüh ren woll e n. 
Die Wichtigkeit, die dein J. N. F. zukommt, wird 
zweifellos allen Juden Anlaß geben, durch diese Aktion 
dem jüdischen Volkschatz neue Mittel zuzuführen. 
Der Jüdische Nationalfonds als Universalerbe. 
Der Nationalfonds-Zentrale für Österreich wurde die 
Erbschaft «nach dem.im Herbst 1918 verstorbenen Doktor 
Pinkas K i r s c h b a u m von 50.000 K übergeben. Der 
Verstorbene hatte vor seinem Abgehen ins Feld den N. F. 
sum Universalerben eingesetzt. 
Spenden-Ausweis. 
(12.—25. August 1920). 
Allgemeine Spenden: 
Bad Hall: Cilli Billig K 10*—, Sari Hirsch 35*—. 
Zusammen K 45*—. 
Gmunden: Natan Dachin'ger K 50*—, Oskar Spitz 
K 20*—. Zusammen K 70*—. 
Linz: Selma Kronberger, München, anl. ihrer Ver¬ 
mählung in Erinnerung ihres verstorbenen Bruders 
Dr. Emil Kronberger 200.—; Dr. Fritz und Fini Ober¬ 
länder anl. ihrer Vermählung 100*—. Zusammen K 300.—. 
Selbstbesteuerung. 
(v => volle Rate für 1920; t. — Teilbeträge.) 
Gmunden: Hermann Smetana (t) K 60*—. 
Linz: Helene Engelmann (v) 200*—, Josef Stern- 
schein (v) 200*:—, Dr. Rudolf Menzel (t) 30*—, Dr Ru¬ 
dolfine Menzel (t) 30*—, Artur Deutsch (t) 30*—, Erwin 
Piskaty (t) 20*—, Paula Schwager (t) 5*—. Zusammen 
K 515*—. 
Sammelbüchsen. 
Gmunden: Durch Sani Rader: Rader 20.—, Rosa 
Estermann 100.—, Ch. Dachinger 61.—, Berta Rujder 
17.—, Franz Dachinger 2.—, S. Kormany 13.—, Ober¬ 
baurat Ing. Raudnitzky 20*—, Smetana 30*—, Fischer 
20*25. Zusammen 9 Büchsen K 306*25. 
Leopoldschlag: Heinrich Fischl K 180*— 
Linz: Is. Pick 5*10, Max Hirschfeld 12*—-, Fleisch¬ 
mann 5.—, M. Sommer 13.30, Hilda Waldes 6.63, Griin- 
wald 6.10, Rado 9.82* Heinrich 23.80, diverse 3.40. Zu¬ 
sammen K 85*15. 
Baumspenden. 
Linz: Hermann- und Walter-Deutseh-Garten (Baum 
Nr. 67) : Dr. Julius Richter dankt Herbert Albrecht 
K 20*—. 
Summe des Ausweises K 1581*40; bisher in Linz 
K 11.037*08. Es fehlen daher in Lin& auf K 60.000*— 
noch K 48.962*92. 
w Hit der nächsten Nummer 
beginnt ein neues Quartal unseres Blattes. Wir bitten 
demnach unsere geschätzten Leser, den der heutigen Auf¬ 
lage beiliegenden Erlagschein zur Einzahlung des Quar¬ 
talbetrages von 22 Kronen, sowie eventueller Gebühren¬ 
rückstände ehestens benützen zu wollen. Bei dieser Ge¬ 
legenheit laden wir neuerdings unsere Leserschaft zur 
regsten Anteilnahme und Mitarbeit ein, und verweisen 
auf unsere seit längerer Zeit vernachlässigten Rubriken: 
„Sprechsaal" und „Eingesendet" hin. 
Die „Jüdischen Nachrichten". 
Herausgeber und verantwortl. Redakteur: Erwin Piskaty. 
Druck der Oberösterreichischen Buchdruckerei- und Verlagsgesellschaft, Linz, Landstraße 59/61.
	        
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