Volltext: Nr. 58 (58. 1920)

Federhelden zu einem Sieg der „Gal.izia.ner" über die 
Mühlviertier Kecken sagen ? 
Kindertransport. Mittwoch, den 21. April, wird ein 
Transport der Aktion Anitta Müller mit 750 Wiener 
Kindern Linz passieren. 
Generalversammlung. Am Sonntag, dem 25. April 
1920, 10 Uhr vormittags, findet im Sitzungssaale der 
israelitischen Kultusgemeinde, Bethlehemstraße 26, die 
diesjährige ordentliche Generalversammlung des Kran¬ 
kenpflege- und Beerdigungsvereines „Ohewra-Kadischa" 
der israelitischen Kultusgemeinde in Linz mit folgender 
Tagesordnung statt: 
1. Verwaltungs- und Tätigkeitsbericht des Vor¬ 
standes für das Jahr 1919/1920; 2. allfällige Anträge. 
Sollte diese ordentliche Generalversammlung nicht 
beschlußfähig sein, findet laut § 17 des neuen Statuts 
eine halbe Stunde später eine zweite Gener al versamm- 
Jung statt, welche unter allen Umständen beschlußfäig ist. 
Trauung'. Am Mittwoch, dem 14. d. M., fand im Seiten¬ 
stetten-Tempel die Trauung des Herrn Friedrich Frank, 
dem verdienstvollen Kedakteur unseres Blattes, mit Fräulein 
1 rieda Mittler, gleichfalls einer bewährten Mitarbeiterin, 
statt. 
Todesfall. Am Dienstag, dem 13. April 1920, 4 Uhr 
3ruh, verschied in Urfahr Frau Fanni Mostnv, 
Gattin des Herrn Leopold Mostny, Privatiers in Urfahr, 
nach längerer Krankheit im 72. Lebensjahre. Das Leiehen- 
uegangnis fand am Donnerstag, dem 15. April, 11 Uhr 
vormittags, von der Leichenhalle des israelitischen Fried¬ 
hofes aus statt. 
Amstetten. 
Not an Mitgliedern im Antisemltenbund. Die „Ani- 
f-!«ttner Zeitung'"' vom; 4. April enthält folgende Notiz: 
Wer kann Mitglied des Antisemitenbundes werden? 
Mitglied des Antisemitenhundes kann jede deutsche 
Frau, jedes deutsche Mädchen, jeder deutsche Mann und 
deutscher Knabe (!) werden. Alle sind willkommen, 
cie die Gefahr erkannt haben und mitarbeiten wollen bei 
cor Erreichung unserer Ziele." Waruni wirbt man nicht 
iuich schon Säuglinge? 
Innsbruck. 
^ Em jüdischer Oiskussion'safeetid, Am 25. März fand 
»ich auf Einladung des Kultusvorstehers' Herrn Dann- 
h auser eine größere Zahl von Juden der verschiedensten 
I >erufs*- und Altersklassen ein. Wolil fiel eine größere 
Zahl jüdischer Größen durch ihre Abwesenheit auf. 
j,ennoch muß der Allgemeineindruck a;ls günstig be¬ 
zeichnet werden. Der Besuch war trotz allem gut. Be¬ 
sonders aber die rege Anteilnahme an der Diskussion, 
v. eiche jüdische Lokalfragen betraf, bewies das rege Be- 
oürfnis nach einer Aussprache in jüdischen Angelegen¬ 
heiten. Charakteristischerweise wendet sich in der Folge 
das Interesse auch lebhafter den jüdisch-nationalen und 
zionistischen fragen zu, wenn auch dieses Interesse bei 
vielen nur sehr flüchtiger Art ist. Aber die Hoffnung 
ist nicht unberechtigt, daß es gelingen wird, die vielfach 
noch herrschenden Vorurteile in weiten Kreisen zu zer¬ 
streuen. j j Q 
Gründung einer zionistischen Ortsgruppe, Nachdem 
die Zionisten und Zionistenfreunde Innsbrucks durch 
iy2 Jahre im losen Zusammenhang, unter wechselnden 
äußeren. Verhältnissen eine mühevolle, aber erfolgreiche 
Tätigkeit entfaltet hatten, konnte am 6. April 1. J, die 
?it langem: geplante Gründung einer zionistischen Orts¬ 
gruppe vollzogen werden. Nach eingehender Beratung 
der Statuten wurden in den Vorstand gewählt: Als Ob¬ 
mann: Herr Ing. Eichard Berger; Obmann-Stellver¬ 
treter: Herr Julius St rieser; Schriftführer: Herr 
Hugo Ornstein; Kassier: Herr Samuel Heber; 
Na.tionalf ondskommissär: Fräulein Trüde Schwarz; 
Beisitzer: Herr Ing. Josef Adler und Herr Bernhard 
D i a m. a n t. 
Schon die wenigen Tage seines Bestandes berech¬ 
tigen zu- den besten Hoffnungen für den Verein. Der 
nunmehr gewählte, rührige Ausschuß verwendet seine 
erste Sorge der .bestmöglichsten Ausgestaltung der 
wöchentlichen Vereinsabende auf Grund der bisherigen 
reichen Erfahrungen. Die Anziehungskraft der Abende, 
die in jüngster Zeit eine erfreuliche Zunahme gezeitigt 
hat, dürfte um so mehr steigen, als auch Nichtzionisten 
als Gäste gerne gesehen sind. 
Nach außen hin wird eine Zersplitterung der Kräfte, 
die in letzter Zeit eingerissen ist, einem erfreulichen 
Zusammenwirken und solidarischen Auftreten Platz 
machen, so daß zu hoffen ist, daß der neuen Ortsgruppe 
eine erfolg- und segensreiche Tätigkeit beschieden sein 
wird. Jedenfalls werden Kinderkrankheiten des Ver¬ 
eines den Vorstand in seinem Eifer nicht erlahmen 
lassen. jj. O 
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a 8 Feuilleton. § r 
(Muß infolge Raumimangel entfallen,) 
Werte Glaubensgenossen! 
Ein furchtbares Unglück betraf die in Wilhelms¬ 
burg wohnhaften Mitglieder der Israelitischen Kultus¬ 
gemeinde St, Pölten, die Familien M. Frischmann und 
N. Löwinger. Ihr im Laufe langer Jahre mühsam er¬ 
worbenes Hab und Gut, die Früchte jahrelanger mühe¬ 
voller Arbeit und Sorgen wurden in wenigen Minuten 
bin Kaub der Flammen. Kaum retteten die Armen ihr 
Leben. Die Kultusgemeinde St. Pölten, sowie die Glau¬ 
bensgenossen der umliegenden Ortschaften nahmen sich 
in hochherzigster Weise der von dem katastrophalen 
Unglücke Betroffenen an, jedoch reicht alles nicht aus, 
um den Bedürftigen auch nur das Allernotwendigste zu 
beschaffen. 
Der ergeben«! gefertigte Vorsteher der Israelitischen 
Kultusgemeinde St. Pölten wendet sich nun auf diesem 
Wege an die Öffentlichkeit mit der ergebenen Bitte um 
einen Beitrag, welcher die Not der beiden Familien 
lindern helfen soll. 
Jeder Beitrag, auch der kleinste, wird Ihnen den 
Dank der Beteilten sichern. 
Spenden Sendungen sind zu richten an die Redaktion 
der „Jüdischen Nachrichten", Linz oder an 
Albert Leicht 
Vorsteher der Israelitischen Kultusgemeinde St. Pölten. 
Vom Vorstand der Israelitischen Kultusgemeinde, Linz. 
Bekanntmachung. 
Eb wird zur allgemeinen Kenntnis gebracht, daß der 
neue Entwurf der Statuten der Israelitischen Kultus¬ 
gemeinde Linz fertiggestellt wurde und in zwei Exem¬ 
plaren in der Gemeindekanzlei bis zur Gemeindever-
	        
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