Volltext: Nr. 40 (40. 1919)

Nr. 40 
jüdische Nacnrichten 
in Deutschland mit Beschränkung des Eigentums au 
Grund und Boden. Dr. Artur Ruppin: Die Nationalisie¬ 
rung des Bodens. Dipl. Ing. 8. Kaplansky: Kapitals¬ 
beschaffung für Palästina. Buchbesprechungen. N. F.¬ 
Konferenzen. Chronik, usw. 
Das Land Israel, ein Leitfaden der Geographie Pa¬ 
lästinas. Nach dem Hebräischen de« Jehuda Grasowsky 
bearbeitet, 3. ergänzt von A. Teena. (Mit einer mehr¬ 
farbigen Karte und einem Literaturverzeichnis.) Tischri 
5080. Zion. Zentralkomitee für die tschechoslowakische 
Bepublik. Pressekonimission, Mährisch-Ostrau. 
Das Heftchen ist das erste derartige Werkchen in 
deutscher'Sprache; wenn es auch nicht ganz befriedigt, 
so muß man doch zugeben, daß es erstaunlich reichhaltig 
und daher ganz gut geeignet ist, bei der Abhaltung von 
Palästinakursen dem Vortragenden zur Seite zu stehen, 
indem es dem Hörer das wichtigste Tatsachenmaterial zur 
dauernden Einprägung beibringt. 
* * 
* 
Soeben erschien Heft 19/20 der Zeitschrift „D i e 
A r b e i t", Organ der zionistischen volkssozialistischen 
Partei Hapoll-IIazair. Aus dem Inhalt teilen wir mit: 
J. Soker, Jaffa: „Zur Lage". Dr. J. Thon: „Der Stand des 
Genossenschaftswesens in Palästina." Dr. H. Bergmann: 
„Zur Gründung der Hitachduth Awodah." A. D. Gor¬ 
don: „An meine besiegten Gesinnungsgenossen." Dr. Ja¬ 
cob Robinson : „Bolschewismus und Bolschewisten." Eugen 
Höflich: „Jüdischer Sozialismus." Fürst Peter Kropot- 
fcin: „Aus> den Memoiren eines russischen Revolutio¬ 
närs." — Aus Palästina: Joseph Bussels Tod. — Kon¬ 
ferenz der neutralen Arbeiter in Merchaviah. Gegenwart: 
Engenllöflich: „Das wiedererwachende Asien." — Um¬ 
schau. — Bücher. — Aus der Bewegung. — Berichte. 
Eingesendet. 
SPRECHSAAL. 
Titl. „Jüd. Nachrichten", Linz. 
Bezugnehmend auf die in Ihrem gesell. Blatte enthal¬ 
tenen Notizen über die Kultussteuer, möchte ich als „aus¬ 
wärtiger Jude" darauf hinweisen, daß bei Bemessung der¬ 
selben ami' uns mehr Rücksicht genommen werden muß. 
Denn es geht absolut nicht an, uns die gleichen Pflichten 
aufzuerlegen, da wir die uns gebührenden Rechte niemals 
beanspruchen und auch gar nicht beanspruchen können. 
Ich habe z. B. zwei Kinder, denen ich seinerzeit den Re¬ 
ligionsunterricht auf meine Kosten beibringen lassen' 
mußte. Den Linzer Tempel kenne ich gar nicht von 
innen, da ich zumeist nur an Sonntagen oder an Wochen¬ 
tagen auf wenige Stunden hinkomme. Einen Sitz im 
Tempel kann ich auch nicht beanspruchen, da dies zweck¬ 
los wäre usw, 
So zahlen wir auswärtigen Juden nur, d a m it wi r 
uns zum Jude ntu m bekennen und dieses offene 
Bekenntnis in exponierten Orten ist sicherlich beachtens¬ 
werter, als in einer Stadt, wo es auch noch Zweck und 
Nutzen hat. Man möge diese Umstände beachten. 
Achtungsvoll Ludwig Schwarz. 
Ebensee, 2. November 1919. 
Gedenket des Jüdischen National-Fonds bei 
allen Anlässen 
Linz, 8. November 1919. 
Sehr geehrte Redaktion! 
Vor' nicht zu langer Zeit brachte die Linzer antise¬ 
mitische „Tages-Post" — „mit wenig Witz und viel Be¬ 
hagen" die judenfeindlichen Auslassungen des Abg. Than- 
ner in der Nationalversammlung, der an allen Lebensmit¬ 
telkalamitäten nur den Juden die Schuld gab. In der 
Nummer vom 7. d. M. bringt dieselbe Zeitung einen Be¬ 
richt aus der Sitzung der Nationalversammlung vom 
7. November, in welcher Thanner für mildernde Straf¬ 
bestimmungen und Gnadennachlässe für die bäuerlichen 
Preistreiber und Übertreter der Lebensmittelverordnun¬ 
gen eintrat. Ebenso der antisemitische Nationalrat Waber. 
— Jetzt ist es heraußen: Die christlich-arischen Preis¬ 
treiber und Wucherer sollen begnadigt, vielleicht gar de¬ 
koriert werden. Nur die jüdischen erregen Anstoß! Es ist 
zum Speien! Anti—. 
Wahlausschuß Linz des prov. jüd. Nationalrates für 
Deutschösterreich. 
Die säumigen Sammler von Anmeldungskarten zur 
Wählerliste werden aufgefordert, ihrer Pflicht ehestens 
nachzukommen, damit die Anmeldungen nicht verzögert 
werden. 
Mitteilungen¬ 
des Jüdischen Nationalfonds und'des 
Palästina-Amtes. 
Kägr*K- Spenden-Ausweis. 
(6. bis 12. November 1919). 
Selbstbesteuerung: 
Karl Schwager (April—Mai) 15 K; Viktor Spitz 
(Juni—Dezember) 21 K; Ernst Spitz (März—April) 
4 K; N. Kristianpoller (Mai) 2 K; Josef Sternschein 
(September—Oktober) 4 K; Rud. Furcht (April bis 
August) 5 K; Max Sonn (Ax>ril—August) 10 K; Robert 
Schüller (September—Dezember) 8 K; Richard Albrecht 
(Jänner—Dezember) 60 K; Karl Rado (Oktober—De¬ 
zember) 6 K; (hievon 1 Tapferkeitsmedaillen-Zulage) ; 
zusammen 135 K. 
Allgemein« Spende: 
Heinrich Kronberger anläßlich der Vermählung 
seiner Söhne Norbert und Willi 1Ö0 K. Zus. 235 K. 
Spenden-Ausweis 
über eingelangte Spenden für die Augenklinik in 
Jerusalem. 
Bei Herrn Rabbiner F riedmanii sind weiters 
folgende Spenden eingelangt: Ungenannt 25 K, Elise 
Guttmann 30 K, Emil Fränkl 20 K, Dir. Ernst Taubner 
50 K, Alois Spitz 50 K; bei der Administration der „Jüd. 
Naehrichten": Adolf Rabl 20 K, Dr. Max Rabl 10 K, Ri~
	        
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