Volltext: Aus dem Garten Österreichs (Oberösterreich). (Folge 7 / 1926-27)

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Das Landl ob der Lnns. 
Gleich einer hochwacht heben sich die Berge 
Entlang der Donau zwischen Inn und Enns. 
Ein Herrenland ist's, das der Strom durchwandelt' 
Manch stolz Geschlecht sah einst um seine Zlut 
Und sperrte kühn den Wasserweg mit ketten. 
Mit Nusfallspforten, Turm und wehr und wall. 
Noch heute stehn die Burgen und die Schlösser 
Teils aufrecht, teils zerfallen, hoch und frei. 
Doch die Geschlechter dämmern nur als Schatten, 
hinwandelnd zwischen Trümmern und Gestein. 
Stehst du aus freier höh und blickst nach Norden, 
So windet sich.der Donau blaues Band 
Durchs Grün der Wälder, die mit steilen Ufern 
hinunterstürzen, felsenreich zum Strom. 
Diesseits und jenseits grüßt Dich manche warte. 
Manch grauer Bergfried blickt hinab ins Tal' 
Burg Wallsee, Neuhaus, Nist und Nannariedl 
Und manch gewaltig Haus klebt hier als horst. 
Gft auch erhebt sich, spitzgetürmt, ein Kirchlein, 
Um das sich weiße Häuser friedlich reihn, 
vertraulich wie die Gänse um den Hüter. 
Blickst du nach Süden, dann erhebt sich tiefblau 
Der Nlpen hohe Mauer in die Luft' 
Mit grünem Vorland und mit kahlen Gipfeln, 
Von der „begoßnen Nlm", die schneeweiß blinkt. 
Zum Untersberg, vom Dachstein bis zum Traunstein 
Zur Zalkenmauer und zum Höchen Priel, 
was zwischen Strom und Nlpen liegt, im Westen 
vom Inn bespült, im Osten von der Enns, 
Das ist die grüne Heimstatt unsers Volkes, 
Das ist das alte Lande! ob der Enns. 
Franz keim, 
Aus „Stephan Zaclinger'
	        
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