Volltext: Innviertler Kalender 1941 (1941)

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«lebt, bis es zum innigsten Volkslied der Deutschen geworden ist 
Wem: uns heute, überall, wo es erklingt, seine Melodie ans Her; 
Meist, dann erleben wir immer wieder den Schmerz um eilten ver- 
Enen Freund, jenen Schmerz, der Friedrich Silcher diese Klänge 
Ls braust ein Ruf .... 
In ihren Liedern setzt sich jede Generation -eines Volkes ein 
Denkmal ihrer Zeit. Diese Lieder sprechen vom Kampf um das 
Dasem und von allen dm großen Geschehnissen, die das Volk be¬ 
wegen. So hat jede Zeit ihre Lieder gehabt, und der Schatz, den 
gerade das deutsche Volk hier auszuweisen hat, ist reich an Zahik 
und hmjtchtlichi seines Gehaltes von unschätzbarem Wert. Während 
tm Systemdeutschland Juden und Judengenossen ihre kitschigen Schla- 
populär zu machen versuchten, entstanden in der nationalsozi¬ 
alistischen Bewegung in bett Reihen der SA. neue Lieder des Kam¬ 
pfes um die Freiheit. Sie sind heute Allgemeingut des ganzen 
Kolkes geworden, und das schönste dieser Lieder: „Die Fahne 
hoch...1 ist neben dem Deutschlandlied zur Nationalhymne geworden. 
Lieder haben auch unseren größten Schicksalskampf in diesem Kriege 
begleitet, voran das Engellandlied. In den letzten Wochen der 
Schlacht tn Frankreich war es das Frankreich-Lied, dessen Worte 
Heinrich Anacker dichtete und dessen Melodie Herms Niel schrieb 
das unsere Truppen auf ihrem Vormarsch begleitete und in der Hei¬ 
mat den Gletchklang der Herzen schuf: „Wir kommen und schlagen 
tn Scherben ihre alte verrottete Welt," so laufiet dieses von einer 
Zeitenwende sprechende Bekenntnis des deutschen Schicksalskampfes. 
Den Auftakt der Melodie dieses Liedes bilden die ersten Takte 
eines alten deutschen Kampfliedes, das in diesem Jahre ganz be¬ 
sonders unsere Aufmerksamkeit verdient: „Es braust ein Ruf wie 
Donnerhall.. Einhundert Jahre sind vergangen, seit dieses Lied 
entstand. Geradezu symbolisch mutet es an, wenn man daran denkt, 
fcajj es von neuem genau einhundert Jahre später seine Aufersteh¬ 
ung feierte und den Siegeszug der deutschen Waffen und Fahnen 
durch Frankreich begleitete. Die Wacht am Rhein ist auf eine An* 
regttng des eifrigen Förderers des deutschen Turnwesms, Ws 
Begründers des Schulturnens Adolf Spieh zurückzuführen. Dev 
Dichter ist Mar Schneckenburger, volkstümlich wurde das Lied 
durch die Komposition von Karl Wilhelm. Zuvor hatte Spich eine 
improvisierte Melodie geschaffen und als Lied im Jahre 1840 im 
Kreise deutscher Patrioten zum ersten Male vorgetragen, die be¬ 
geistert m den Kehrreim „Lieb Vaterland, magst ruhig sein.. 
einstimmten. Der Kehrreim erfuhr dann eine Aenderung durch den 
Komponisten Mendel. In seiner heutigen Fassung entfachte das 
Lied auf dem Norddeutschen Liederfest in Bielefeld im Juli 1860 
grofje Begeisterung. Auch auf dem Dresdner Sängerfest im Juli 
1865 war es ein Höhepunkt der Darbietungen. Im Kriege 1870/71
	        
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