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solide Arbeit unserer Industrie hat sich im Norwegenfeldzug roi,eder
einmal glänzend bewährt. Zahlreiche Gefangene sommern uns ent?
gegen. Es sind Irish Guards, Angehörige einer Truppe, die in Eng¬
land einen guten Ruf hat. Allerdings scheinein diese Soldaten die Ge¬
fangenschaft einem harten Kampf mit unseren Jägern vorzuziehen.
Wieder gilt es zwei gesprengte Brücken zu überschreiten. Die
notdürftige Ueb-erbrückung dieser reihenden Ströme, die mit Booten
nicht zu befahren sind, ist wieder eine Glanzleistung der Pioniere.
Bei der zweiten Brücke haben allein vier Mann beim Brückenbau
ihr Leben lassen müssen. Dann sind wir im furchtbaren Saltdal an
der Stelle angelangt, wo unsere Spitzen liegen sollten. Die Granat-
einschläge der englischen Artillerie zeugen von der Härte dieses Kam¬
pfes auf kleinem Raum. Die Spitze ist jedoch schon weiter vorge¬
gangen. Im verlassenen 'englischem Lager liegen haufenweise Mu-
nitions- und Proviantlisten herum. Dann trifft uns die Nachricht,
daß die Jäger auch schon Rognan eingenommen habest. Sie habeig
wahrhaft ein atemberaubendes Tempo. Also vorwärts! Wenige
Stunden später ist die Kompanie in Rognan angelangt und wird
nach kurzer Rast weiter eingesetzt.
Auf der Straße 50 gibt es nur eine Parole: Angriff! Und
diese Parole ist auch das einzige Gefühl, das unsere Truppen im
Norden beseelt. Sie sind bisher an die 1200 Kilometer marschiert.
Deutsche f)ochgebirgstnippen
von Major a. O. von Keifer
Narvik! Mit diesem Ortsnamen, der vor wenigen Mo.-
natm noch der Mehrzahl aller Deutschen unbekannt war, ver¬
bindet sich heute Deutschlands Stolz .auf seine ostmärkischen Ge¬
birgsjäger und seine unauslöschliche Dankbarkeit für ihre unver?
geglichen Heldentaten. In Schnee und Eis, in weglosem Hoch?
gebirgsgelände, hoffnungslos abgeschnitten von jeder Verbindung
ntiij bw übrigen deutschen Truppen in Norwegen, in Front und
Flanken von überwältigender lleberntacht immer von neuem aittge?
griffen, haben sie nicht nur alle Angriffe zurückgeschlagen, sondern
schließlich im Verein mit der unermüdlichen Luftwaffe und der
Besatzung unserer heldenhaften Zerstörerflottille die Engländer end¬
gültig von norwegischem Boden vertrieben und die letzten noch
kämpfenden norwegischen Truppen zur Kapitulation gezwungen.
Diese kämpferische Großtat hat die Aufmerksamkeit des ganzen
deutschen Volkes aus die im Flachlande bisher noch wenig be¬
kannten Hochgebirgstruppen gelenkt unt> gewiß den Wunsch erweckt,
etwas Näheres über sie zu erfahren.
In den Kriegen früherer Zeiten spielten die Hochgebirge eiine
militärische Rolle nur für den Durchzug von Heeren wie bei den
Alpenübergängen Härtntbals und Napoleons, nicht aber für größer»